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KASSEN/961: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 28.08.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 35 - Kurznachrichten aus der KBV vom 28. August 2013

→  Geteilte Meinungen zur Wahlfreiheit zwischen PKV und GKV
→  KV Nordrhein weist Kritik an verpflichtender Online-Abrechnung zurück
→  IKK lässt Hausarztvertrag in Westfalen-Lippe auslaufen
→  KV Berlin lobt Arbeit von Qualitätszirkeln



___Kompakt - Aus Berlin___
Geteilte Meinungen zur Wahlfreiheit zwischen PKV und GKV

Lob, aber auch vehemente Kritik hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) für seinen Vorschlag einstecken müssen, jedem Bürger die Wahl zwischen der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung (PKV und GKV) zu ermöglichen. In einem Interview mit zwei Schülern für die Rhein-Zeitung sagte Bahr: "Ich möchte, dass alle Menschen selbst entscheiden können, wie und wo sie sich versichern wollen. Das ist meine Vision." Hartmannbund-Vorsitzender Dr. Klaus Reinhardt begrüßte die Idee des Ministers. Unter dem Gesichtspunkt von Autonomie und Entscheidungsfreiheit der Versicherten sei das der richtige Weg, sagte er. Bei gesetzlichen Krankenkassen und Regierungsopposition sowie Sozialverbänden stößt Bahrs Vision auf Ablehnung. "Ein Hilfsprogramm für die private Krankenversicherung auf Kosten von Millionen von Beitragszahlern lehnen wir ab", erklärte Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles erklärte den Minister sogar zum Lobbyisten der privaten Krankenkassen. Sein Vorhaben locke viele Bürger in eine "Armutsfalle", sagte sie.

(Statement des GKV-Spitzenverbandes, 27. August; Pressemitteilung des Hartmannbundes, 27. August; Deutsches Ärzteblatt online, 27. August)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
KV Nordrhein weist Kritik an verpflichtender Online-Abrechnung zurück

Die Freie Ärzteschaft hat der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein vorgeworfen, ihre Mitglieder zum fahrlässigen Umgang mit Patientendaten zu zwingen. Grund dafür ist die Bundesvorgabe zur verpflichtenden Online-Abrechnung. "Wir können von der Vorgabe nicht mehr länger abweichen", wies Dr. Peter Potthoff, Vorstandsvorsitzender der KV, die Vorwürfe zurück. Die KV Nordrhein zwinge niemanden zum fahrlässigen Umgang mit sensiblen Daten, stellte er klar. Die KV weise seit langer Zeit darauf hin, dass Zahlungen aus der Gesamtvergütung nur bei elektronisch übermittelter Abrechnung geleistet werden können.

(Pressemitteilung der KV Nordrhein, 21. August)

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IKK lässt Hausarztvertrag in Westfalen-Lippe auslaufen

Nach drei Jahren ist für etwa 20.000 Versicherte der IKK classic und für rund 500 Hausärzte in Westfalen-Lippe Schluss mit der besonderen hausärztlichen Versorgung. Der seit September 2010 bestehende Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung zwischen der Krankenkasse und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe wird auf Bestreben der IKK classic nicht verlängert. Die betroffenen Versicherten werden damit automatisch ab dem 1. Oktober wieder im Rahmen des Kollektivvertrages behandelt. "An den nun beendeten Vertrag sollten ursprünglich auch Facharztmodule angekoppelt werden, um die Zusammenarbeit der Disziplinen weiter voran zu treiben und dem Patienten eine schnelle, fachübergreifende Behandlung zu sichern. Nun haben sich die Gewichte bei der IKK classic offensichtlich verschoben", bedauerte Dr. Gerhard Nordmann, zweiter Vorsitzender der KV, die Entscheidung.

(Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, 23. August)

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KV Berlin lobt Arbeit von Qualitätszirkeln

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat das große Engagement der Qualitätszirkel seit fast 20 Jahren in der Hauptstadt gelobt. Sie hätten sich als ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung und -förderung für die Verbesserung von Behandlungspraxis und Therapie bewährt, hieß es aus der KV. Der Zusammenschluss der Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen habe das Ziel eines "Best-Practice-Prinzips", das nicht nur der Gesamtqualität der ärztlichen Selbstverwaltung zugute kommt, sondern vor allem auch den Patienten, erklärte die Vorsitzende der KV, Dr. Angelika Prehn. Qualitätszirkel seien in Berlin sehr gefragt. Zwischen 2006 und 2012 haben im Durchschnitt jährlich 112 Zirkel getagt, im laufenden Jahr bereits 40.

(Pressemitteilung der KV Berlin, 28. August)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 35 vom 28. August 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2013