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AUSLAND/1470: Interview mit der indonesischen Gesundheitsministerin Dr. Siti Fadilah Supari (Zeit-Fragen)


Zeit-Fragen Nr. 22 vom 2.6.2009
für die Bekräftigung und Einhaltung des Völkerrechts, der Menscherechte und des Humanitären Völkerrechts

62. Weltgesundheitsversammlung in Genf, 20.5.2009

Für Fairness, Transparenz und Gleichbehandlung im internationalen Gesundheitswesen

Im Gespräch mit der indonesischen Gesundheitsministerin, Dr. Siti Fadilah Supari


ef. Im Jahr 2007 gab das indonesische Gesundheitsministerium öffentlich bekannt, dass es dem globalen Grippeüberwachungsnetz der WHO (GISN) keine Vogelgrippeviren mehr zukommen lassen werde, weil das System die Interessen und Bedürfnisse der Entwicklungsländer nicht beachte. Die indonesische Gesundheitsministerin Dr. Siti Fadilah Supari hatte ans Licht gebracht, dass die WHO ihre eigenen Regeln für den Austausch von Viren verletzt und Doppelstandards praktiziert, indem das GISN Grippeviren von betroffenen Ländern erhält und diese zur Entwicklung von Impfstoffen an Unternehmen weitergibt. Diese Impfstoffe sind jedoch vielfach zu teuer und für die von der Grippe betroffenen Entwicklungsländer nicht erhältlich, während Industriestaaten Vorräte anlegen, um für eine mögliche Pandemie gewappnet zu sein. Es ist das Verdienst von Dr. Supari, dieses Problem in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gerückt und in ihrem Buch «It's time for the world to change» dokumentiert zu haben (vgl. Zeit-Fragen Nr. 16 vom 21.4.2009)(*).

Vom 14. bis zum 22. Mai fand die diesjährige Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf statt. Dort sollten auch die von Indonesien initiierten und von der Mehrzahl der Mitgliedsstaaten der WHO unterstützten Verhandlungen über einen fairen, transparenten und gerechten Austausch von Viren und das benefit sharing weitergeführt werden. Doch dann kam die Schweinegrippe dazwischen. Mit der Begründung, die Gesundheitsminister der Mitgliedsstaaten würden in ihren Ländern gebraucht, um Massnahmen im Falle einer Schweinegrippepandemie vorzubereiten, wurde die WHA um 5 Tage gekürzt, was zur Folge hatte, dass wichtige Themen nicht bzw. nicht weiter behandelt werden konnten.

Zeit-Fragen sprach mit Dr. Siti Supari am Rande der Weltgesundheitsversammlung.


Zeit-Fragen: Welche Reaktionen gibt es auf Ihr Buch «It's Time for the World to Change»? Und was hat sich seither getan?

Dr. Supari: Mein Buch erregte international Aufmerksamkeit, nachdem ein Journalist aus Sydney in Australien es in seiner Zeitung rezensiert hatte. Er behauptete, ich hätte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Verschwörung angeklagt und behauptet, sie würde eine biologische Waffe herstellen, obwohl nichts von dem, was ich in meinem Buch geschrieben habe, eine solche Anklage nahelegt. Die Rezension erregte weltweit direkt und indirekt Aufsehen. Einige stimmten der Rezension zu, andere waren skeptisch. Es gab jedoch viele, die mich bereitwillig verurteilten, ohne dass sie das Buch je gelesen hatten. Zu jener Zeit war ich in tiefer Sorge, dass diese Anschuldigungen gegen mich aufgebracht wurden, obwohl es in dem Buch gar nicht darum ging.

Mein Buch wurde in meinem Land sehr bekannt, nachdem es weltweit bekannt geworden war. Ich wurde überrollt von den Problemen, die das Buch hervorrief. Dazu gehörte, dass die WHO forderte, die Publikation zurückzuziehen. Tatsächlich wurde sie aber nicht zurückgezogen. Kurz gesagt beinhaltet das Buch meine Aufzeichnungen während meines Kampfes in der WHO, um Fairness, Transparenz und Gleichbehandlung zu erreichen bei den Mechanismen für den Austausch von Viren und dem benefit sharing [Teilhabe am Nutzen, der aus dem Virus gezogen wird, beispielsweise aus der Produktion von Impfstoff]. Dies ersetzt den 60 Jahre alten Mechanismus, den die WHO beim Austausch von Viren festgelegt hatte und den ich für nicht transparent hielt.


Zeit-Fragen: Was sind aus Ihrer Sicht, aus der Sicht Indonesiens, die wichtigsten Themen und Inhalte bei der diesjährigen World Health Assembly?

Dr. Supari: Das wichtigste Thema an der diesjährigen Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly, WHA) sind die Auswirkungen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf die Gesundheit. Aber aus meiner Sicht ist das wichtigste Thema an der diesjährigen WHA die von Mexiko ausgehende H1N1-Grippepandemie. Der Fall hat mir verdeutlicht, dass die Probleme in Mexiko hätten vermieden werden können, wenn drei Prinzipien angewendet worden wären, und das sind Fairness, Transparenz und Gleichbehandlung.

Basierend auf meiner Beobachtung des mexikanischen Stammes des H1N1-Virus ist es mir gelungen, mehrere kontroverse Probleme zu erkennen:

Erstens: Die WHO bezeichnete die pandemische Krankheit als «Schweinegrippe» und ging dann dazu über, sie neuartige H1N1-Influenza zu nennen. Ich fand das ziemlich ungewöhnlich und seltsam. Ich weiss nicht genau, warum die WHO das Virus so bezeichnete, denn die Bezeichnung der Krankheit war ungewöhnlich. Eigentlich hätte es heissen müssen, mexikanischer Stamm des H1N1-Virus, ähnlich wie beim indonesischen Stamm des H5N1-Virus und dem vietnamesischen Stamm des H5N1-Virus. Anstatt Schweinegrippe-Virus oder neuartiges H1N1. Aber mit H1N1 verändert die WHO den Standard. Sie ändert die Nomenklatur, die Art der Bezeichnung des Virus.


Zeit-Fragen: Man muss diese Frage aufwerfen.

Dr. Supari: Ja, weil es sehr wichtig ist, das Recht auf den Namen zu haben. Wenn es der indonesische Stamm ist, dann hat auch Indonesien das Recht auf das Virus. Wenn jemand aus diesem Virus einen Impfstoff gewinnt, muss er dafür die Erlaubnis von Indonesien haben.

Es beunruhigt mich zutiefst, weil wir nicht wissen, bei wem die Verantwortung für das Virus liegen wird. Es heisst einfach «neues H1N1». Das war früher auch so, immer hiess es H5N1, und jetzt heisst es der vietnamesische Stamm H5N1, der thailändische Stamm des H5N1-Virus. Also, das Ganze ist sehr seltsam.


Zeit-Fragen: Einige behaupten, dass die Schweinegrippe eine ganz normale Grippe ist, eine Grippe, die sich jetzt entwickelt hat.

Dr. Supari: Das ist offensichtlich. Eigentlich ist es eine Influenza A.

Zweitens: Die Tatsache, dass die WHO die Pandemie-Alarmstufe von 3 auf 4 und dann sogar auf 5 angehoben hat, und das alles in nur einer Woche, hat die Welt in Panik versetzt. Wenn man die Pandemie-Alarmstufe festlegt, sollte die WHO nicht nur die Übertragbarkeit als Indikator heranziehen, sondern sie sollte auch den klinischen Indikator für die Schwere der Erkrankung (Morbidität und Mortalität) und den Indikator für die genetische Zusammensetzung des Virus (hochpathogen oder niedrigpathogen) beachten. Das jetzige neuartige H1N1 ist wenig krankmachend.

Wenn man den Fall näher betrachtet, so ist die Sterblichkeitsrate des neuartigen H1N1 ziemlich niedrig. Gegenwärtig haben wir 8000 Fälle, verteilt über 39 Länder. Von diesen sind inzwischen 74 Menschen verstorben. Das heisst, dass die Sterblichkeitsrate geringer als 2%, also sehr niedrig ist. Die Anzahl ist viel geringer, verglichen mit der saisonbedingten Grippe.

Ausserdem zeigt die virologische Analyse, dass dieser neuartige H1N1-Virus wenig krankheitserregend ist. Also ist es nicht allzu gefährlich. Das alles sollte in der WHA so diskutiert werden, dass es für alle transparent ist: Sollten wir einen Konsens bei der Virenbezeichnung haben? Sollten wir die Kriterien der Alarmstufen für eine Pandemie neu definieren? Es hat schwerwiegende Folgen für ein Land, wenn die Pandemie-Alarmstufe ausgerufen wird, wie das jetzt in Mexiko der Fall ist. Mexiko ist gegenwärtig in einer sehr schwierigen Situation. Auf der anderen Seite machen viele Unternehmen jetzt viel Profit, weil jeder die Medikamente braucht, die Impfstoffe, Einmalmasken, Schutzkleidung und andere Dinge. Es ist ein grosses Geschäft.

Der Fall Mexiko hat grosse Bedeutung für die Sache, für die ich kämpfte und immer noch kämpfe - unter anderem die Transparenz: Transparenz bei der Bestimmung des Virus und der Pandemie-Alarmstufe. Ich denke, das ist für alle Menschen auf der Welt wichtig. Transparenz wird unnötige Angst reduzieren, und trotzdem bleiben die Menschen achtsam.

Der zweite wichtige Punkt für mich (nach H1N1) ist die Vereinbarung, den IGM PIP Prozess (Inter Governmental Meeting Pandemic Influenza Preparedness) abzuschliessen. Das ist die Initiative meines Landes. Es geht dabei um die Einrichtung eines neuen, fairen, transparenten und gleichwertigen Mechanismus in bezug auf die Mechanismen beim Austausch von Viren und beim benefit sharing. Es ist wichtig, einen neuen Mechanismus beim Austausch von Viren und benefit sharing zu haben, vor allem bei H5N1 und anderen Influenza-Viren, die das Potential einer Pandemie haben.


Zeit-Fragen: Wie geht das voran? Nachdem Sie 2007 diesen grossen Erfolg hatten?

Dr. Supari: Wir erreichten etwa 85% beim IGM Prozess, das sind die Ergebnisse meiner Bemühungen, die Mechanismen innerhalb der WHO zu ändern. Aber während dieser Prozess im Gange ist, ist H1N1 dahergekommen ...


Zeit-Fragen: Die meisten Redner erwähnten heute morgen bei der Sitzung der WHA Transparenz und Gleichbehandlung «für alle Länder». Das ist neu, und ich bin überzeugt, es sind die Früchte Ihrer Arbeit. Es war offensichtlich, dass alle Länder dies verlangten.

Dr. Supari: Ja. Aber bis jetzt hat die WHO keine klaren und integrierten Massnahmen im Gesundheitswesen getroffen, in bezug auf eine bevorstehende pandemische Phase. Es sollte kohärente Massnahmen im Gesundheitswesen geben wie Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit zu antiviralen Medikamenten, Impfstoffen und anderen wichtigen Produkten wie Schutzmasken usw.

Immer wenn die Pandemie-Warnung die Stufe 4 überschreitet, ist die WHO keine Hilfe dabei, den Ländern systematisch und zeitnah die Produktionsmenge zu empfehlen, die das Land bräuchte, um ausreichend mit den entsprechenden Mitteln versorgt zu sein.


Zeit-Fragen: Welche anderen Länder unterstützen Indonesiens Standpunkt?

Dr. Supari: Die Mehrzahl der Teilnehmer der IGM PIP unterstützen Indonesiens Standpunkt, wie sich bei der Sitzung des IGM PIP im Dezember 2008 gezeigt hat und auch am 14. und 15. Mai, insbesondere die Länder der SEARO (South East Asia Regional Organization) und der ASEAN Region (Vereinigung südostasiatischer Nationen), die meisten blockfreien Staaten. Das heisst, die Mehrzahl der Mitgliedsstaaten.


Zeit-Fragen: In der Verfassung der WHO heisst es: «Ungleichheit zwischen den verschiedenen Ländern in der Verbesserung der Gesundheit und der Bekämpfung der Krankheiten, insbesondere der übertragbaren Krankheiten, bildet eine gemeinsame Gefahr für alle.» Und in Artikel 1 heisst es: «Der Zweck der Weltgesundheitsorganisation [...] besteht darin, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen.» Was braucht es, damit diese Grundsätze verwirklicht werden?

Dr. Supari: Meiner Meinung nach braucht es das Engagement und den guten Willen aller Mitgliedstaaten der WHO, vor allem der entwickelten Länder, damit ein System geschaffen wird, das fair, transparent und gleichwertig ist. Das sind Grundsätze, die in den WHO-Regeln enthalten sind, aber in der Praxis nicht umgesetzt worden sind.


Zeit-Fragen: Wie können die Gutwilligen in unseren westlichen Ländern Ihre berechtigten Anliegen unterstützen?

Dr. Supari: Sie können dies tun, indem sie die Regierungen dazu aufrufen, die Bemühungen zu unterstützen, das Standard-Material-Transfer-Übereinkommen (das SMTA regelt den Austausch von biologischem Material) abzuschliessen und eine faires, transparentes und gerechtes System des Austausches von Viren einzurichten. Hierzu gehört das benefit sharing für das Ursprungsland des Virus' - das ist jetzt für Mexiko sehr wichtig - und die Einrichtung eines Systems, das das Virus nachverfolgen kann, sowie Mechanismen zur Beratung wie öffentliche Foren, Massenmedien und Petitionen.


Zeit-Fragen: Als Indonesien aufhörte, seine Viren an die WHO zu schicken, wurde unter anderem behauptet, es gebe keine Virensouveränität - das Virus mache nicht Halt an der Grenze.

Dr. Supari: Wenn ich das Virus irgendwo hinschicke, weiss ich nicht, wo das Virus landet. Das ist gefährlicher als das Virus selbst. In meinem Land bewahre ich mein Virus in Sicherheit auf, sehr in Sicherheit. Indonesien ist ein grosses Land, und wir haben viele Wissenschaftler, die das Virus aufbewahren. Wenn ich das Virus irgendwohin schicke und nicht weiss, wo das Virus landet, so ist das sehr, sehr gefährlich. Wir behalten unseren Stamm in meinem Land, weil viele Dinge damit passieren können. Sehen Sie, ich kämpfe nun seit drei Jahren. Jetzt ist der indonesische Stamm des H5N1-Virus nirgendwo anders als in meinem Land, und die Zahl der Fälle ist äusserst gering. Und wir können das Virus erforschen wie andere Länder auch, und wir können umfassende Beobachtungen machen. Und bis jetzt gibt es keine Mutation des H5N1 vom indonesischen Stamm.


Zeit-Fragen: Warum sind die USA so interessiert daran, Ihr Virus zu bekommen?

Dr. Supari: Ich weiss es nicht genau. Wenn sie unser Virus haben wollen, können sie uns angemessen kontaktieren, auf gleicher Augenhöhe - Transparenz. Sie können mein Land fragen, dann können wir darüber sprechen, wir können sie fragen: Wofür braucht ihr das Virus und wozu. Werden die Ergebnisse meinem Land und meinem Volk nutzen? Wir treffen uns auf gleicher Ebene - Gleichwertigkeit. Eigentlich wollen wir den Mechanismus für alle Menschen auf der Welt verändern, nicht nur für die indonesische Bevölkerung, nicht für mich, nicht nur für die Entwicklungsländer, sondern für alle Menschen. Wir möchten dies durch Fairness, Transparenz und Gleichwertigkeit erreichen. Nur so können wir zu einer friedlicheren Welt kommen und das Wohlergehen aller verbessern.


Zeit-Fragen: Dr. Supari, wir danken Ihnen sehr für die Gelegenheit, mit Ihnen zu sprechen.


Dr. Siti Fadilah Supari ist die Gesundheitsministerin der Republik Indonesien. Sie machte ihren Abschluß an der medizinischen Hochschule der Gadjah Mada-Universität in Yogyakarta und begann ihre Laufbahn als praktische Ärztin in der dichtbevölkerten Stadt Djakarta. Neben den zahlreichen Pflichten, die ihre Arbeit als Ärztin mit sich brachte, spezialisierte sie sich durch eine Postgraduiertenausbildung an der Medizinischen Fakultät der Universität von Indonesien in Djakarta. Sie schloß ihre Ausbildung ab und wurde Fachärztin für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen. An der Medizinischen Fakultät der Universität von Indonesien verfolgte sie in Vollzeit ein forschungsorientiertes Doktorandenprogramm und machte ihren Doktor in Kardiologie. Die Anerkennung ihrer akademischen Leistung und ihrer Arbeiten brachte sie schließlich 2004-2009 in der Amtsperiode des Kabinetts des Vereinten Indonesiens, das vom Präsidenten der Republik Indonesien Dr. Susilo Bambang Yudhoyono geleitet wurde, auf den Posten der Gesundheitsministerin der Republik Indonesien. Als Gesundheitsministerin des viertgrößten Landes, ist Dr. Supari verantwortlich für die Gesundheit von über 230 Millionen Menschen.


Dr. Siti Fadilah Supari, PhD:
It's Time for the World to Change - In the spirit of dignity,
equity and transparency - Divine Hand Behind Avian Influenza,
ISBN 978-979-17357-0-4;
am einfachsten ist das Buch über den Verlag erhältlich:
PT. Sulaksana Watinsa Indonesia (SWI),
Tel./Fax: +62 21 86614125, Mobiltelephon: +62 818813154, E-Mail: swi_ptina@yahoo.com



Neues Selbstbewusstsein in Asien

thk. Was Kishore Mahbubani in seinem Buch «Die Rückkehr Asiens» überzeugend darlegt, nämlich das Entstehen eines neuen Selbstbewusstseins der asiatischen Staaten, wird durch die beeindruckende indonesische Gesundheitsministerin Dr. Siti Fadilah Supari nur bestätigt. Die Entwicklungsländer, und hier im besonderen die asiatischen Staaten, haben es satt, am Gängelband der Industrienationen geführt zu werden, die ihnen vor allem in internationalen Gremien vorschreiben, wie ihre Völker zu leben haben.

Frau Supari hat durch ihr unerschrockenes Engagement für die Völker dieser Erde in der WHO neue Massstäbe gesetzt. Sie hat die echte Gleichbehandlung aller Staaten gefordert, und zwar im Umgang mit Krankheiten, Krankheitserregern und Impfstoffen. Dabei fordert sie die Gleichwertigkeit aller Staaten konsequent ein. Es kann darum nicht sein, dass ein Staat, bei dem sich eine Krankheit in Form eines neuen Virus entwickelt hat, den Virenstamm einer Industrienation ausliefern muss, damit diese den Impfstoff herstellen kann und diesen später zu horrenden Preise dem betroffenen Staat verkauft, obwohl dieser längst in der Lange wäre, diesen Impfstoff selbst herzustellen. Zu Recht wollen sich die Länder aus der Abhängigkeit des Westens befreien und unabhängig ihre Belange regeln.


Quelle des englischen Originaltextes:
Current Concerns No. 11, 2009 - Fairness, Transparency and Equity in International Public Health, übersetzt von Zeit-Fragen
Internet: www.currentconcerns.ch

(*) Anmerkung der Redaktion Schattenblick:
     Dieser Beitrag ist im Schattenblick zu finden unter:
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     AUSLAND/1460: Indonesien - Kampf gegen die Ungleichbehandlung der Entwicklungsländer (Zeit-Fragen)


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Quelle:
Zeit-Fragen Nr. 22 vom 2.6.2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2009