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ARTIKEL/1119: Der 116. Internistenkongreß in Wiesbaden (DGIM)


Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin - Mittwoch, 14. April 2010

116. Internistenkongress in Wiesbaden endet heute

116. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
10. bis 14. April 2010, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden


Wiesbaden, 14. April 2010 - Der 116. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden geht heute zu Ende. Rund 8200 Teilnehmer besuchten von Samstag bis Mittwoch die verschiedenen Kurse, Symposien, Vorträge und Workshops. Zu den Hauptthemen des Kongresses machten die Veranstalter in diesem Jahr die neuesten Verfahren der Bildgebung, Entzündungsmedizin, Infektiologie und Intensivmedizin. Angesichts eines wachsenden Anteils vielfach Erkrankter, stellte Kongresspräsident Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Regensburg, zudem die Schnittstellen zu anderen Fächern in den Vordergrund. Gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden richtete die DGIM am Samstag einen gut besuchten Patiententag aus.

In Deutschland werden Menschen immer älter, sodass auch immer mehr gleichzeitig an mehreren Erkrankungen leiden. Dementsprechend behandeln verschiedene Ärzte sie zeitgleich mit unterschiedlichen Medikamenten, sagt Kongresspräsident Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Regensburg: "Nicht nur deshalb müssen wir uns intensiv über Fachgrenzen hinweg austauschen und gemeinsam für unsere Patienten da sein: Internisten brauchen Chirurgen, Dermatologen, Neurologen, Radiologen und verschiedenste andere Fachärzte, und umgekehrt", so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I am Klinikum der Universität Regensburg.

In ihrer Rede im Rahmen der Festlichen Abendveranstaltung der DGIM am Sonntag im Kurhaus thematisierte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen die alternde Bevölkerung aus einem anderen Blickwinkel. Deutschland fehlen 5000 Ärzte, so die Ministerin: "Die Medizin hat ein handfestes Nachwuchsproblem." Fast ein Drittel der Mediziner übe den Beruf nicht aus oder praktiziere im Ausland. Der demographische Wandel sei jedoch kein Naturgesetz. Es gelte deshalb eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen, um im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können. Von der Leyen appellierte an die Anwesenden, dass sich in der Medizin zeigen werde, ob es gelingt, aus einem Problem eine Chance zumachen.

Diesen medizinischen Nachwuchs sprach der 116. Internistenkongress in diesem Jahr verstärkt an: Wettbewerbe, Preise, Reisestipendien und Diskussionsforen boten verschiedenste Anreize eigens für junge Internisten. Dies spiegelte sich in einer regen und aktiven Teilnahme junger Ärzte wider. Seine Familienfreundlichkeit stellte der Kongress zudem in Form des Kid`s Club unter Beweis. Zahlreiche Teilnehmer überließen ihre Kinder während des Kongressbesuchs den Betreuerinnen vor Ort.

Auch der Patiententag zog viele Besucher an: Ein umfangreiches Programm widmete die DGIM ausschließlich Betroffenen, Angehörigen und Interessierten. Im Rathaus und auf dem Wiesbadener Schlossplatz informierten internistische Experten in kostenlosen Seminaren, Vorträgen und Diskussionen über Herzerkrankungen, Krebs, Rheuma, Schlafstörungen und Impfungen bei Kindern und Erwachsenen. Neu war in diesem Rahmen ein gesundheitspolitisches Forum. Darin diskutierten Teilnehmern auf Augenhöhe mit Vertretern aus Medizin, Politik und Krankenkassen aktuelle Themen wie Ärztemangel und Medizin in Zeiten knapper werdender Kassen.

Der Kongress endet mit dem Wechsel der Präsidentschaft: Für das Jahr 2010/2011 übernimmt Professor Dr. med. Hendrik Lehnert von der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, den Vorsitz der DGIM. Er löst damit Professor Schölmerich im Amt ab.

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Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
Pressemitteilung - 14. April 2010
DGIM Pressestelle, Anna Julia Voormann
Telefon: 0711 8931-552, Fax: 0711 8931-167
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Internet: www.dgim2010.de und www.dgim.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2010

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