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AIDS/913: Berliner Schnelltestangebot ist unverzichtbar (Deutsche AIDS-Hilfe)


Deutsche AIDS-Hilfe - Donnerstag, 25. Juli 2013

Berliner Schnelltestangebot ist unverzichtbar



Berlin - In Berlin ist die Finanzierung anonymer Schnelltests auf HIV, Syphilis und Hepatitis C ab 2014 nicht mehr gesichert. Darauf haben der Paritätische Berlin und die Einrichtungen, die diese Tests durchführen, hingewiesen.

Dazu erklärt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:

"Wir fordern den Berliner Senat auf, die Finanzierung dieser Testangebote sicherzustellen. Leicht erreichbar und anonym in den Szenen der Zielgruppen durchgeführt, sind die Testmöglichkeiten von essenzieller Bedeutung für die Gesundheit vieler Menschen und für die HIV-Prävention insgesamt. Sie tragen der gestiegenen Bedeutung anderer sexuell übertragbarer Infektionen Rechnung, die die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV erhöhen. Damit ist dieses bundesweit einmalige Angebot in Berlin der Einstieg in der Prävention von morgen. Diesen Erfolg aufs Spiel zu setzen, wäre fahrlässig."

Die Testangebote des Modellprojekts werden bisher durch Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert und vom Paritätischen Berlin koordiniert. Diese Finanzierung läuft im Januar 2014 aus. Der Berliner Senat sieht in seinem Haushaltsplan für 2014 keine Anschlussfinanzierung vor.

Dabei ist das Modellprojekt außerordentlich erfolgreich: Über 4000 Menschen ließen sich nach Angaben des Paritätischen in den ersten 15 Monaten des Modellprojekts testen. Rund 10 Prozent der in diesem Zeitraum in Berlin festgestellten HIV-Infektionen wurden ihm Rahmen der Testaktionen diagnostiziert - bei der Berliner Aids-Hilfe, im Projekt Mann-O-Meter, der Schwulenberatung Berlin oder der Drogenhilfeeinrichtung Fixpunkt.

Ein rechtzeitiger HIV-Test stellt sicher, dass man im Falle einer Infektion zum optimalen Zeitpunkt mit einer Therapie beginnen kann. Zugleich senken die HIV-Therapien die Übertragungswahrscheinlichkeit massiv. Tests auf andere sexuell übertragbare Infektionen ermöglichen ebenfalls rechtzeitige Therapien, auch dies trägt zu einer Senkung der Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV bei.

Weitere Informationen: www.aidshilfe.de

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Quelle:
Deutsche AIDS-Hilfe
Pressemitteilung vom 25.7.2013
Pressesprecher, Holger Wicht
Wilhelmstrase 138, 10963 Berlin
Telefon: 030 / 69 00 87 16
E-Mail: holger.wicht@dah.aidshilfe.de
Internet: www.aidshilfe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juli 2013