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AIDS/921: Daten zur sozialen Lage von Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland (Deutsche AIDS-Stiftung)


Deutsche AIDS-Stiftung - Mittwoch, 20. November 2013

Deutsche AIDS-Stiftung dokumentiert seit über 25 Jahren Daten zur sozialen Lage von Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland



Bonn - Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt seit 1987 Menschen mit HIV und AIDS in finanziellen Problem- und Notlagen. Durch die Bearbeitung von Anträgen auf Einzelhilfe verfügt die Stiftung über die umfangreichsten personenbezogenen Daten von HIV-positiven und an AIDS erkrankten Menschen in finanziellen Notlagen in Deutschland. Durch die Auswertung dieser Daten kann die Stiftung für den Zeitraum von 25 Jahren Tendenzen und Entwicklungen bei den Betroffenen wahrnehmen und nachvollziehen. Drei dieser Tendenzen wollen wir Ihnen als Beispiele nennen:

1. Die Auswirkung von Gesundheits- und Arbeitsmarktreformen auf die Antragsgegenstände

Die Deutsche AIDS-Stiftung hilft HIV-positiven und an AIDS erkrankten Personen mit geringem Einkommen in Notlagen. Durch die Kürzungen staatlicher und gesetzlicher Leistungen in den vergangenen zehn Jahren musste die Deutsche AIDS-Stiftung immer häufiger dort einspringen, worum sich zuvor der Sozialstaat in der Pflicht sah. Seit 2004 stieg die Anzahl der Anträge im Bereich der eher existenziellen Grundversorgung (Bekleidung, Schlafmöbel, Haushaltsgeräte, Seh- und Hörhilfen) in beträchtlichem Maße an. Machten diese Antragsgegenstände 2004 noch 7,6 % der Gesamtbewilligungen aus, waren es 32,2 % im Jahr 2012 (Zu den Einzeldaten siehe Tabelle 1 - PDF-Anhang).

2. Das steigende Alter der Betroffenen

Durch die Verbesserung der medizinischen Versorgung HIV-infizierter Menschen und insbesondere durch die Einführung der antiretroviralen Therapie (HAART) im Jahr 1996 hat sich die Lebenserwartung von Menschen mit HIV und AIDS radikal verbessert. HIV ist heute eine behandelbare Infektion, mit der Betroffene wie mit einer chronischen Erkrankung relativ lange leben können. 1993 lag der Anteil der über 50-Jährigen nur bei einem Prozent der Antragstellenden, 2012 waren 23,4 % älter als 50 Jahre. Der Anteil der 30 bis 39 Jahre alten Antragstellenden ging im selben Zeitraum von 57,0 % auf 24,8 % zurück (siehe Tabelle 2 - PDF-Anhang).

3. HIV/AIDS als globales Problem

Im Jahr 2012 gaben 57,4 % der Antragstellenden Deutschland als Geburtsland an. Neben Deutschland stammten die Antragstellenden aus 88 weiteren Staaten (Gesamtzahl seit Beginn der Erfassung: 138). 26, 6 % der Antragstellenden wurden in Subsahara-Afrika geboren, 7,6 Prozent in Osteuropa und Zentralasien. Diese Zahlen spiegeln wider, dass HIV/AIDS ein globales Problem ist. Im Migrationsland Deutschland stellen Menschen, die aus den Weltregionen stammen, in denen HIV/AIDS am weitesten verbreitet sind, prozentual am häufigsten Anträge an die Stiftung (nach den in Deutschland Geborenen). Zum Vergleich: 2006 betrug der Anteil der in Deutschland geborenen Antragstellenden noch 69,22 %, gefolgt von Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika (16,47 %) und Osteuropa/Zentralasien (5,95 %) (siehe Abbildung PDF-Anhang).

Diese und weitere Zahlen und Tendenzen können aus dem Jahresbericht 2012 sowie der vorherigen Jahre auf der Homepage der Deutschen AIDS-Stiftung abgerufen werden:
www.aids.st/data


Die Deutsche AIDS-Stiftung ist die größte AIDS-Hilfsorganisation in Deutschland, die betroffenen Menschen materielle Unterstützung bietet. Die Stiftung hilft seit über 25 Jahren bedürftigen Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland durch Einzelhilfen und die Unterstützung von Projekten wie beispielsweise Betreutes Wohnen. Darüber hinaus fördert die Stiftung seit dem Jahr 2000 ausgewählte Hilfsprojekte, etwa für Aidswaisen, Jugendliche, Mütter und ihre Kinder, vor allem im südlichen Afrika.


Kontakt:
Dr. Volker Mertens (Pressesprecher)
Sebastian Zimer (Pressereferent)
E-Mail: presse@aids-stiftung.de
Münsterstraße 18
53111 Bonn
www.aids-stiftung.de

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. November 2013