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AIDS/1018: Frühe Behandlung verhindert weitere Ansteckungen (idw)


Universitätsspital Bern - 19.07.2016

HIV: Frühe Behandlung verhindert weitere Ansteckungen


Wenn HIV-Infizierte erfolgreich behandelt werden, ist das Ansteckungs-Risiko auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr verschwindend klein. Das heisst, die medikamentöse Therapie schützt nicht nur die infizierte Person vor einem Ausbruch der Krankheit, sondern auch deren Partner vor einer Ansteckung. Das zeigt eine internationale Studie, an der das Inselspital beteiligt war.

Heute beginnt in Durban die 21. Internationale Aidskonferenz. Die Krankheit auszurotten, ist das erklärte Ziel der Wissenschaftler, Politiker und Gesundheitsfachleute, die sich in Südafrika versammeln. Dass dieses Ziel erreichbar ist, beweist u.a. die PARTNER Studie, deren Ergebnisse nun publiziert wurden. Sie zeigt, dass erfolgreich behandelte HIV-infizierte Menschen ihre Partner auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr praktisch nicht anstecken.

888 Paare, von denen ein Partner HIV-infiziert war, hatten durchschnittlich über mehr als ein Jahr Sex ohne Kondom. Während dieser Beobachtungszeit kam es zu keiner Ansteckung. Die Universitätsklinik für Infektiologie des Inselspitals war an der Studie beteiligt. Chefarzt Hansjakob Furrer hält die Ergebnisse für bedeutsam: "Eine frühe und erfolgreiche HIV-Therapie kann die Übertragung des Virus praktisch vollständig verhindern. Damit könnte HIV prinzipiell ausgerottet werden."

Test bringt Klarheit, Behandlung bringt Schutz

Je früher eine HIV-Infektion erkannt und behandelt wird, desto besser. Für den Infizierten wie auch für dessen Partner oder Partnerin. HIV wird mit sogenannten antiretroviralen Medikamenten behandelt. Bedingung für den Erfolg der Therapie ist, dass die Medikamente täglich und konsequent eingenommen werden. Etwa 2000 Personen in der Schweiz wissen jedoch gar nicht, dass sie HIV-infiziert sind. Sie haben demnach auch keinen Zugang zu Beratung und Behandlung. Die Empfehlung muss deshalb lauten: Wer sich einer Risikosituation ausgesetzt hat oder unsicher ist, sollte sich beraten und testen lassen. Das ist auf der HIV-Beratungsstelle der Poliklinik für Infektiologie des Inselspitals und bei der AIDS Hilfe Bern auch anonym möglich.


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsspital Bern, Monika Kugemann, 19.07.2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2016

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