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DEMENZ/419: Tipps vom Alzheimer-Telefon - Einsatz von GPS-Ortung bei Orientierungsschwierigkeiten (Alzheimer Info)


Alzheimer Info, Ausgabe 4/18
Nachrichten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz

Tipps vom Alzheimer-Telefon
Einsatz von GPS-Ortung bei Orientierungsschwierigkeiten

von Laura Mey, DAlzG


Herr Schmitt wendet sich mit folgendem Anliegen an das Alzheimer-Telefon: "Mein Vater hat Alzheimer und ist noch sehr mobil. Er geht gern und oft spazieren. In der letzten Zeit ist es öfter vorgekommen, dass er sehr lange unterwegs war, da er offenbar nicht mehr sicher den Weg nach Hause gefunden hat. Wir waren sehr besorgt und überlegen nun ein Ortungsgerät anzuschaffen, um ihn wenn nötig zu finden. Können Sie etwas empfehlen?"


"Dieses Anliegen beschäftigt viele Angehörige, denn Orientierungsprobleme sind eines der häufigsten Symptome bei Demenzerkrankungen. Der Einsatz eines GPS-Ortungsgerätes kann den Betroffenen eine Zeit lang helfen, selbstständig ihre gewohnten Wege zu laufen. Gleichzeitig gibt es den Angehörigen Sicherheit, ihren demenzkranken Angehörigen zu finden, falls er länger als üblich unterwegs ist. Wenn möglich, fragen Sie Ihren Vater, ob er damit einverstanden ist, dass er ein Ortungsgerät mit sich führt.

Wenn ein Ortungssystem nur dafür eingesetzt wird, einem Menschen mit Demenz weiterhin einen möglichst großen Freiraum zu gewähren, ihm bei Bedarf aber helfen zu können, handelt es sich nicht um einen Freiheitsentzug. Anders kann es aussehen, wenn die Personenortung dafür eingesetzt wird, einen Menschen daran zu hindern, einen Ort zu verlassen (beispielsweise indem ein Alarm ausgelöst wird). Diese Praxis gibt es in Pflegeheimen nicht selten. Dort ist dann möglicherweise eine richterliche Genehmigung für den Einsatz der Geräte erforderlich.

Es ist gut, dass Sie sich vorab näher informieren, denn nicht jedes GPS-Ortungsgerät eignet sich gleichermaßen für jede Person. Es ist wichtig, individuell zu schauen, welches Gerät am besten auf die jeweiligen Bedürfnisse und Gegebenheiten passt. Derzeit sind Geräte in Form von Uhren, einer einlegbaren Schuhsohle oder auch Tracker in der Größe einer Streichholzschachtel erhältlich. Wichtig ist, dass ihr Vater das geladene Ortungsgerät auch dabei hat, wenn er spazieren geht, damit Sie im Ernstfall seinen Standort online abfragen können. Am besten überlegen Sie im Vorfeld, auch zusammen mit Ihrer Mutter, ob sie es sich zutraut, die Technik zu bedienen. Kenntnisse im Umgang mit dem Smartphone bzw. Computer sind dabei natürlich von Vorteil.

Wir haben in einer Liste Verschiedene, derzeit am Markt erhältliche Produkte zusammengetragen - mit Abbildungen und Herstellerinformationen. Die Liste soll eine Orientierung bieten und einen Überblick verschaffen, zum Beispiel auch über die Kosten - Anschaffungskosten plus laufende monatliche Kosten. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und stellt auch keine Empfehlung für einzelne Hersteller oder Produkte dar. Die Liste enthält zusätzlich eine kurze Einführung in die Funktionsweise von GPS-Ortungssystemen. Wir verschicken die Technikliste auf Anfrage. Wenn Sie eines dieser Geräte - oder auch ein anderes Produkt - im Alltag einsetzen, freuen wir uns übrigens über Ihre Rückmeldung dazu. Ihre Erfahrung geben wir - natürlich in anonymer Form - gerne an andere pflegende Angehörige weiter."


Kontakt:

Die Technikliste können Sie per E-Mail bestellen:
info@deutsche-alzheimer.de
Oder rufen Sie das Alzheimer-Telefon an:
030 - 259 37 95 14!

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Alzheimer Info 1/2019
"Ernährung bei Demenz"

Die nächste Ausgabe des Alzheimer Info wird am 11. März 2019 erscheinen. Im Zusammenhang mit Essen und Trinken tauchen bei Menschen mit Demenz häufig unterschiedliche Fragen auf. Welche Ernährung ist die richtige bei Demenz? Was kann man tun, wenn jemand zu wenig - oder zu viel - isst oder trinkt? Wie geht man mit Schluckstörungen um? Wie kann man die Essenssituation stressfrei gestalten?

Bitte schicken Sie uns dazu Ihre Beiträge, gerne mit Fotos, möglichst als Datei; maximal eine dreiviertel Seite in einer 12er Schrift (etwa 350 Wörter). Redaktionsschluss ist der 15. Januar 2019.

Auswahl und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Das übernächste Heft (2/2019), das Ende Mai 2019 erscheint, hat den Schwerpunkt "Umgang und Kommunikation". Auch hierzu freuen wir uns über Ihre Beiträge!

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Quelle:
Alzheimer Info, Ausgabe 4/18, S. 19
Nachrichten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Telefon: 030/259 37 95-0, Fax: 030/259 37 95-29
Alzheimer-Telefon: 030/259 37 95-14
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de
 
Das Alzheimer Info erscheint vierteljährlich.
Jahresabonnement: 12,00 Euro, Einzelheft: 3,00 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2019

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