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DIABETES/1500: Fragen und Antworten - "Diabetesschulung" (diabetesDE)


diabetesDE - 11.08.2011

Chat-Protokoll zum Thema
"Diabetesschulung - den Stoffwechsel im Alltag unter Kontrolle"

Auszüge aus dem diabetesDE-Experten-Chat vom 10. August 2011
mit dem Experten: Harald Stäblein, Diabetesberater DDG


Protokoll der Sprechstunde

X fragt:

Ich habe ein paar Fragen zu Diabetes-Schulungen:
1) Wer zahlt die Schulung?
2) Wie lang dauert sie?
3) Warum ist es nicht verpflichtend so etwas zu machen - um ein Auto fahren zu können, brauch ich ja auch einen Führerschein - und ich finde Auto fahren ist ungefähr so gefährlich wie mit dem Zucker zu leben. Bei mir hat es eine Weile gebraucht, bis ich das gemerkt habe. Würde jetzt nicht sagen, dass war die Schuld der Ärzte, aber ein bißchen mehr Aufklärung wäre doch schön gewesen!


Stäblein:

Im Moment ist es so, dass die Krankenkassen die Schulungen bezahlen. Es gibt verschiedene Schulungsprogramme mit unterschiedlicher Zeitdauer von 4 x 1,5 - 12 x 1,5 Stunden in einer Gruppenschulung. Im Straßenverkehr kann man andere Personen gefährden ohne Führerschein, beim Diabetes kann man sich nur selbst gefährden. Aber seit es DMP gibt, hat ein Patient auch ein Recht auf Schulung, diese müsste nur mehr von Patienten gefordert werden. Ein Zwang zur Schulung wird es nicht in einer Demokratie geben.

Mit freundlichen Grüßen
Stäblein Harald
Diabetesberater DDG


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Svenja E. fragt:

Ich habe seit gut einem Jahr Diabetes Typ 2 und mein Arzt hatte mir nach der Diagnose eine Broschüre u. a. mit Literaturempfehlungen gegeben. Von Diabetes-Schulung keine Spur. Sollte ich noch eine machen, oder ist Literatur ausreichend? Oder sollte ich mir vielleicht einen anderen Arzt suchen, weil meiner nicht sehr engagiert scheint?

Danke für einen Tipp und freundliche Grüße
Svenja


Stäblein:

Sehr geehrte Frau E.,

vielen Dank für Ihre Anfrage, es wäre schön wenn sie noch einmal mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Eine Buch, Broschüre, Video oder eine Fernsehsendung kann niemals eine Schulung und Beratung ersetzten, da es viele individuelle Fragen gibt auf die keine Broschüre antworten kann, auch der Austausch mit anderen Betroffen in einer Gruppenschulung hat eine große Bedeutung. Gerne können Sie auch bei Ihrer Krankenkassen einmal nachfragen, die kann Ihnen Auskunft geben wer in Ihrer Nähe eine Schulung durchführt.

Mit freudlichen Grüßen
Stäblein Harald
Diabetesberater DDG


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Jutta G. fragt:

Hallo Herr Stäblein,

ich habe am Montag die Doku auf ARD gesehen und mache mir jetzt etwas Sorgen um meinen Mann. Er hat Diabetes 2 und meiner Ansicht nach kümmert er sich nicht wirklich darum. Also er nimmt die Tabletten, aber seine Ernährung hat er nie umgestellt. Eine Schulung hat er auch nicht gemacht und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich ihn von der Notwendigkeit überzeugen kann. Was raten Sie mir?

VG Jutta Gerster


Stäblein:

Sehr geehrte Frau G.,

ich kann Ihre Bedenken nachvollziehen, oft ist es besser wenn eine Motivation nicht aus der eigenen Familie kommt, ich könnt mir vorstellen, wenn Sie mit Ihrem Hausarzt einmal über Ihre Bedenken sprechen, könnte er in dieser Situation zur Motivation beitragen wenn es die Stoffwechseleinstellung erfordert. Es muss auch nicht immer gleich eine Gruppenschulung sein, ein Einzelberatung ist auch möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Stäblein Harald
Diabetesberater DDG


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Christopher H. fragt:

Ich habe vor einem Monat eine Diabetesschulung gemacht und war sehr begeistert. Dort wurden viele Fragen beantwortet und ich kann nun deutlich sicherer mit meiner Diagnose umgehen. Mir wurden die Ängste genommen und ich weiß jetzt natürlich auch mehr über die Krankheit. Allerdings wurde uns keine Literaturliste, wie versprochen, ausgehändigt (es war zum Schluss zeitlich sehr knapp). Können Sie mir ein paar Empfehlungen machen? Ode wo kann ich evtl. Listen herbekommen?

Vielen Dank!!!


Stäblein:

Sehr geehrter Herr H.,

es gibt eine ganze Menge an Literatur zu verschiedenen Themen. Wenn Sie auf die Seiten vom Thieme Verlag oder Kirchheimverlag gehen finden Sie bestimmt das richtige Buch für Sie.

Mit freundlichen Grüßen
Stäblein Harald
Diabetesberater DDG




zum kompletten Chat-Protokoll:
http://ow.ly/5ZLlB

Der Diabetes-Chat steht allen Internet-Nutzern kostenfrei auf www.diabetesde.org zur Verfügung.
Protokolle der letzten Sprechstunden können Sie abrufen unter:
www.diabetesde.org/experten_chat

Eine weitere wichtige Anlaufstelle ist das Diabetes Gesundheitstelefon.
Unter der Nummer 0180 250 5205 (6 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Minute) stehen täglich 24 Stunden Experten bereit.


diabetesDE ist eine gemeinnützige Organisation, die alle Menschen mit Diabetes und alle Berufsgruppen wie Ärzte, Diabetesberater und Forscher vereint, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen. An oberster Stelle steht die Interessenvertretung für die Menschen, die von dieser Volkskrankheit betroffen sind, die sich in großem Tempo in vielen Ländern der Erde, so auch in Deutschland ausbreitet. Gegründet wurde diabetesDE von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).


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Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
diabetesDE-Experten-Chat vom 10. August 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2011