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DIABETES/1735: Ältere Menschen mit Diabetes Typ 2 oft schlecht versorgt (diabetesDE)


diabetesDE - Dienstag, 10. Dezember 2013

Ältere Menschen mit Diabetes Typ 2 oft schlecht versorgt

Diabetes-Experten fordern Pfegekräfte zur Weiterbildung auf

diabetesDE-Experten-Chat mit Alexander Friedl (Internist, Diabetologe, Geriater)
am Donnerstag, 12. Dezember 2013 zwischen 17.00 und 19.00 Uhr



Berlin - Jeder dritte Bewohner eines Pflegeheims leidet an Diabetes Typ 2. Jedoch sind Pflegekräfte oft nicht ausreichend im Umgang mit der Volkskrankheit geschult. So werden Blutzuckerkontrollen nicht häufig genug durchgeführt. Der Blutzuckerwert vieler älterer Betroffener sei daher nicht optimal eingestellt, bemängeln Experten von diabetesDE - Deutsche Diabetes Hilfe. Wo Pflegekräfte sich weiterbilden können und wie Angehörige das richtige Heim auswählen, erklärt der Internist, Diabetologe und Geriater Alexander Friedl, Leiter des Geriatrischen Zentrums Stuttgart, im nächsten Experten-Chat am 12. Dezember 2013.

Fragen können ab sofort gestellt werden unter:
www.diabetesde.org/experten-chat

Insbesondere pflegebedürftige Menschen mit Diabetes, die körperlich eingeschränkt sind oder an Demenz leiden, benötigen die Hilfe qualifizierten Fachpersonals. Denn eine Schulung für vielfach erkrankte Patienten ist oft nicht mehr möglich. 'Die Versorgung von Menschen mit Diabetes in vielen Pflegeheimen oder durch ambulante Pflegedienste ist verbesserungswürdig', sagt Friedl. 'Blutzucker- und HbA1c-Messungen sollten sinnvoll durchgeführt werden. Drohende Probleme sollten frühzeitig erkannt und mit den zuständigen Ärzten besprochen werden, bei der Behandlung von Notfällen bestehen oft Unsicherheiten.'

'Um die Versorgung von Menschen mit Diabetes in Pflegeheimen und ambulanten Einrichtungen gemeinsam mit Hausärzten zu verbessern, haben wir ein Fortbildungsprogramm für Altenpflegekräfte erarbeitet', erklärt Friedl, Leiter des Arbeitskreises FoDiAl (Fortbildung Diabetes in der Altenpflege) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Dabei vermitteln Experten in zwei Tagen relevantes Wissen für die Versorgung älterer Menschen mit Diabetes. In Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten besteht hier großer Bedarf.

Pflegebedürftige oder deren Angehörige können die Qualität oft kaum einschätzen. Sinnvoll wäre hier ein Zertifikat, das die besondere Qualität der Pflegekräfte dokumentiert.

Bei FoDiAl lernen die Teilnehmer unter anderem, dass bei älteren Menschen mit Diabetes andere Empfehlungen gelten als für die Jüngeren ohne Begleiterkrankungen. So liegt der HbA1c-Ziel-Wert bei betagten und zudem gebrechlichen Betroffenen höher, bei bis zu acht Prozent. 'Werte darüber können Kraftlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche hervorrufen oder eine Inkontinenz verschlechtern', warnt der diabetesDE-Chat-Experte Friedl. Er empfiehlt zudem, Medikamente immer nur in kleinen Schritten zu ändern und die Therapie an die Lebensgewohnheiten der älteren Menschen anzupassen - nicht umgekehrt. Ein leichtes Übergewicht von bis zu 30kg/m2 (Body Mass Index) könne bei Älteren sogar von Vorteil sein.


Terminhinweis:

Weitere Tipps für Angehörige, Betroffene und Pflegekräfte gibt der diabetesDE-Chat-Experte am 12. Dezember 2013 zwischen 17.00 und 19.00 Uhr.

Fragen können ab sofort online gestellt werden.
Unser Kontaktformular finden Sie hier:
http://www.diabetesde.org/experten_chat/kontaktformular/

Termin: 12. Dezember 2013
Experte: Alexander Friedl (Internist, Diabetologe, Geriater)
Thema: Diabetes in der Altenpflege - Wie werden betagte Patienten stationär und ambulant gut versorgt?

Die Fragen werden am Donnerstag, 12. Dezember 2013 zwischen 17.00 und 19.00 Uhr live beantwortet.

Protokolle der letzten Sprechstunden können Sie hier abrufen:
http://www.diabetesde.org/experten_chat/themen_von_a_bis_z/


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.

Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de [4] . Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.


Quellen:

Diabetes Gesundheitsbericht 2013 / S. 157ff
http://www.diabetesde.org/fileadmin/users/Patientenseite/PDFs_und_TEXTE/Infomaterial/Diabetes_Gesundheitsbericht_2013.pdf

http://www.diabetes-ratgeber.net/Pflege/Das-richtige-Altersheim-finden-186963.html

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Quelle:
diabetesDE, Pressestelle
Pressemitteilung vom 10. Dezember 2013
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2013