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SCHLAGANFALL/276: 10. Mai ist der bundesweite Tag gegen den Schlaganfall - "Augen nicht verschließen" (Adhoc)


Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe - Montag, 06. Mai 2013

10. Mai: Bundesweiter Tag gegen den Schlaganfall

"Augen nicht verschließen"



Gütersloh - Deutschland hat eines der leistungsfähigsten Gesundheitssysteme der Welt. "Noch", sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, "denn in Sachen Schlaganfall droht dem System der Kollaps, wenn wir nicht bald handeln."

Demographie, Lebenswandel und Strukturmängel in der Gesundheitsversorgung - in diesem brisanten Dreieck wird der Schlaganfall zu einer gesellschaftlichen Herausforderung. Aktuell leiden in Deutschland mehr als eine Million Menschen an den Folgen eines Schlaganfalls, 43 Prozent von ihnen sind dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen. Schon heute müssen 15 Prozent der überlebenden Patienten in einer stationären Pflegeeinrichtung versorgt werden, denn der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Bis 2025 werden sich insgesamt 3,4 Millionen Schlaganfälle ereignen.

"Da rollt im Rahmen der demographischen Entwicklung eine Welle der ambulanten und stationären Versorgung auf uns zu, vor der wir nicht die Augen verschließen dürfen" sagt Stiftungsvorstand Dr. Brigitte Mohn. "Die Schlaganfall-Zahlen werden zunehmen und Menschen in einem immer höheren Alter einen Schlaganfall erleiden." Die Kosten eines Schlaganfalls steigen nach Angaben der Stiftung von derzeit 43.000 auf 52.000 Euro. "Wir benötigen deshalb eine effiziente Prävention und eine Sektoren übergreifende, integrierte Versorgung," so Dr. Brigitte Mohn. Patienten dürften nicht weiter Leidtragende eines Gesundheitssystems sein, in dem jeder Versorgungssektor isoliert wirtschaftet. "Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung werden wir den Patienten gerecht und können knappe Ressourcen sinnvoll und kosten-effektiv einsetzen."

Der Berliner Neurologe Prof. Dr. Darius Nabavi, ebenfalls Vorstandsmitglied der Schlaganfall-Hilfe, sieht weitere Fehlentwicklungen. "Gerade bei hochbetagten Patienten werden die schweren Pflegefälle zunehmen und schon heute fehlt uns das Pflegepersonal." Das werfe neben strukturellen und berufspolitischen Aspekten auch medizinisch-ethische Fragen auf. "Die Herausforderungen der Zukunft sind bekannt, doch wir erkennen wenig Bemühen, gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen," so der Schlaganfall-Experte.

Zum bundesweiten Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai heißt das Motto "Schlaganfall kann jeden treffen!" Kliniken und Selbsthilfegruppen planen rund 150 Aufklärungsveranstaltungen. Im Internetportal schlaganfall-hilfe.de können Interessierte online ihr Risiko testen und erfahren, wie sie sich und anderen helfen können.


Kontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Carl-Miele-Str. 210, 33311 Gütersloh
Mario Leisle
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2013