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AIDS/745: HIV-Beratungsangebot weiterhin notwendig (Stadt Kassel)


documenta-Stadt Kassel - Pressemitteilung von Dienstag, 26. Mai 2009

Gesundheitsamt Kassel: HIV-Beratungsangebot weiterhin notwendig


Das Gesundheitsamt Region Kassel sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass ein HIV-Beratungsangebot nach wie vor notwendig ist. Wie Stadträtin und Gesundheitsdezernentin Anne Janz jetzt mitteilte, sind dem Robert Koch-Institut (RKI) für das Jahr 2008 insgesamt 2.806 HIV-Neudiagnosen gemeldet worden. Gegenüber dem Jahr 2007 (2.774 Neudiagnosen) bedeutet dies keine nennenswerte Veränderung. "Die nach wie vor hohe Zahl zeigt, dass Prävention und Forschung weiterhin wichtig sind", meint auch Jörg Hacker, Präsident des RKI.

Angaben zum Infektionsweg lagen für 85 Prozent der im Jahr 2008 neu diagnostizierten HIV-Infektionen vor. Darunter stellen Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), mit 65 Prozent unverändert die größte Gruppe. Hier ist die Zahl der Neudiagnosen im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr (2007) praktisch unverändert - 1.555 beziehungsweise 1.552. Im Jahr 2007 musste bei den MSM noch ein Anstieg um zwölf Prozent gegenüber 2006 registriert werden.

Der Anteil derjenigen, die ihre HIV-Infektion durch heterosexuellen Kontakt erworben haben, bleibt unverändert bei 17 Prozent (403 Fälle). Der Anteil der Personen aus Staaten mit sehr vielen HIV-Infizierten in der allgemeinen Bevölkerung (Hochprävalenzländer) stieg im Jahr 2008 leicht auf zwölf Prozent der HIV-Neudiagnosen (296 Fälle). Der Anteil der Personen, die eine HIV-Infektion wahrscheinlich über intravenösen Drogengebrauch erworben haben, geht leicht zurück, auf fünf Prozent (123 Neudiagnosen).

Im Jahr 2008 wurden 21 HIV-Infektionen (ein Prozent) bei Kindern und Neugeborenen diagnostiziert, die sich über ihre Mutter infiziert haben. Davon wurden elf in Deutschland geboren (Schwangerschaften in 2006, 2007 und 2008). Bei sechs dieser Kinder war kein HIV-Test in der Schwangerschaft durchgeführt worden, obwohl die betreuenden Ärzte seit Jahren den HIV-Test im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen anbieten sollen und seit Ende 2007 zu dem Angebot verpflichtet sind.

"Die stabil viel zu hohe Anzahl von Neuinfektionen belegen die Notwendigkeit, auch in der Region Kassel mit der Beratung der Bevölkerung nicht nachzulassen", bekräftigte Dr. Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel, abschließend und hob zugleich die gute Zusammenarbeit mit der Aids-Hilfe hervor.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 26. Mai 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2009