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FORSCHUNG/727: Nebenwirkungen - wichtige Daten zur Leberschädigung durch Medikamente (idw)


Deutsche Leberstiftung - 08.10.2012

Erweitertes Forschungsprojekt liefert wichtige Daten zur Leberschädigung durch Medikamente



Unter welchen Umständen schädigt die Einnahme von Medikamenten die Leber? Wie häufig treten Leberschäden auf? Welche Personen sind besonders gefährdet? Zu diesen Fragen gibt es wenig Daten. Daher haben die LINDA Apotheken und die Deutsche Leberstiftung in einem zweiten gemeinsamen wissenschaftlichen Projekt eine Befragung zu Leberschädigungen durch Medikamenteneinnahme durchgeführt. Begleitet wurde die Befragung durch eine Informationskampagne in den Apotheken vor Ort. Im Rahmen der Kundengespräche zeigte sich, dass Apotheken eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema "Leber und Lebererkrankungen" spielen können.

Das Projekt

Mittels eines auf Basis der Erkenntnisse des ersten wissenschaftlichen Projektes angepassten Fragebogens wurden volljährige Personen, die apotheken- oder verschreibungspflichtige sowie nicht verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, in 28 ausgewählten LINDA Apotheken vor Ort befragt. Ergänzend wurde ein Blut-Schnelltest eingesetzt, um die aktuellen Leberwerte (Transaminasen) der Teilnehmer zu erfassen. Die Auswertung der erhobenen Daten findet durch Mitarbeiter der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Homburg unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Lammert statt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der LINDA Apotheken mit der Deutschen Leberstiftung soll fortgesetzt werden. Dabei wird zum Einen das Beratungsangebot zu Leber und Lebererkrankungen wie auch das wissenschaftliche Projekt zur Leberschädigung durch Medikamente intensiviert.

Ergebnisse

Innerhalb von sechs Wochen wurden 524 Fragebögen ausgefüllt und 299 Blut-Schnelltests durchgeführt. Bereits 2011 konnten 646 Fragebögen ausgewertet werden. Durch Vergrößerung der Grundgesamtheit mittels der erneuten Datenerhebung konnten die Daten zur Häufigkeit präzisiert werden. Bereits im ersten Projekt gaben deutlich mehr Personen als erwartet an, dass bei ihnen erhöhte Leberwerte aufgrund einer Medikamenteneinnahme aufgetreten sind. Dies wurde bestätigt (8,8 Prozent der Befragten = 46 Personen gaben das an). Die Bluttests zeigten sogar, dass bei 16,4 Prozent der Frauen und 13,3 Prozent der Männer, die ihre Leberwerte bestimmen ließen, diese erhöht waren.

Eine genaue Vorhersage, bei welchen Personen eine solche Leberschädigung auftreten kann, ist nach wie vor schwierig, da dies vermutlich von einer Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren bestimmt wird. Dennoch hat das wissenschaftliche Projekt dazu beigetragen, über die Bedeutung einzelner Risikofaktoren aufzuklären und das individuelle Risiko für unerwünschte Wirkungen der Medikamente besser einschätzen zu können. Als Risikofaktoren für eine Leberschädigung durch Medikamenteneinnahme konnten in den beiden Projekten bestimmte Faktoren identifiziert werden. Das ist wichtig, um in Zukunft bei Risikopatienten auf die Gefahr der Leberschädigung durch Medikamente zu achten, um diese zu vermeiden. Prof. Lammert, Direktor der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Homburg, der das Projekt für die Deutsche Leberstiftung wissenschaftlich betreut, schätzt das Engagement der LINDA Apotheken: "Wir haben wieder eine groß angelegte Befragung sehr erfolgreich gemeinsam durchführen können. Das Folgeprojekt war wichtig, um die ersten ermittelten Risikofaktoren für medikamentöse Leberschädigungen überprüfen zu können. Durch die größere Teilnehmerzahl verbessert sich auch die Datenqualität."

Eine umfassende Darstellung der Ergebnisse wird im Rahmen einer fachwissenschaftlichen Publikation im kommenden Jahr erfolgen.

Apotheken können bei der Sensibilisierung helfen

Die Befragung wurde von den LINDA Apotheken durch eine Kampagne zum Thema "Lebergesundheit" begleitet. Mit verschiedenen Materialien wurden Kunden vor Ort über das lebenswichtige Organ Leber und mögliche Erkrankungen informiert. "Lebererkrankungen können gut behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Es ist eine große Unterstützung für unsere Arbeit, dass die LINDA Apotheken dieses komplexe und mit Vorurteilen behaftete Thema aktiv an ihre Kunden herantragen", betont Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, die hohe Wichtigkeit der Kooperation.

Die Zusammenarbeit der LINDA Apotheken mit der Deutschen Leberstiftung wird auch im Jahr 2013 fortgesetzt. Neben einem neuen wissenschaftlichen Projekt ist eine Informationskampagne zum Thema Fettleber und Leberzellkrebs geplant.


Kontakt

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1 Platz 1 "Beste Apothekenkooperation", Kategorie überregionale, GH-orientierte Kooperationen, Kooperations-Award PharmaRundschau 2012
2 Markenerfolgskontrolle bei Verbrauchern 2011; iCONSULT Forschung & Consulting GmbH
3 Sempora-Studie 2011 und 2012; Sempora Consulting GmbH
4 Nr. 1 der Apotheken-Kooperationen, Studie "Service-Champions" (2011 und 2012), Service Value GmbH
5 Goldmedaille in der Kategorie "Marketing", coop-Studie 2011 und 2012, Apotheken Management-Institut

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befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige in medizinischen Fragen.
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1419

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Leberstiftung, Bianka Wiebner, 08.10.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2012