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MELDUNG/077: Grenzen der Selbstmedikation beachten! (muebri-online)


Apothekerkammer Nordrhein - Pressemitteilung von Mittwoch, 18.8.2010

Selbst ist der Patient - Grenzen der Selbstmedikation beachten

Gerade bei Schmerzmitteln ist Vorsicht geboten


Düsseldorf. Schmerzmittel gehören zu den Arzneimitteln, die am häufigsten eingenommen werden. Für viele Menschen sind Schmerzen kein Grund, direkt den Arzt aufzusuchen. Bei leichten Kopfschmerzen, kleineren Verletzung, wenn der Schädel brummt oder der Rücken zwickt nehmen sie die Gesundheit selbst in die Hand und greifen zu nicht rezeptpflichtigen Präparaten. Bei dieser Art der "Eigentherapie" sollte aber auf den Rat des Apothekers nicht verzichtet werden, denn Selbstmedikation hat ihre Grenzen. Gerade bei Schmerzmitteln ist Vorsicht geboten, sagen die Apotheker in Nordrhein.

"Schmerzmittel werden häufig unkritisch angewendet und das kann schwerwiegende Folgen haben", erklärt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. Mögliche Probleme können durch falsche Dosierungen oder die falsche Anwendung entstehen. "Ein Apotheker kann dies verhindern und erkennen, ob eine Selbstmedikation überhaupt möglich und welches rezeptfreie Arzneimittel das beste ist. Patienten sollten deshalb bei jeder Selbstmedikation in der Apotheke gezielt nachfragen."

Was dem einen hilft, kann für den anderen völlig unverträglich sein. Der Apotheker muss also wissen, wer krank ist. Gerade Kinder, Schwangere oder Stillende sowie chronisch Kranke sollten bei der Einnahme von Arzneimitteln in der Selbstmedikation besonders aufpassen und nichts ohne Beratung einnehmen. Generell gilt, dass Medikamente für die Eigenbehandlung sicher sein und möglichst wenige unerwünschte Wirkungen aufweisen müssen. "Dennoch können einige Schmerzmittel zu Magenproblemen führen oder können mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten, beispielsweise Blutverdünner und Blutdruckmedikamente. Andere dürfen nicht bei bestimmten Krankheiten, wie bei Asthma und Magengeschwüren, eingenommen werden. Ähnlich wie bei Schlafmitteln können auch Abhängigkeiten entstehen. Dies gilt es alles zu beachten", so der Apotheker.

Unabhängig vom Wirkstoff sollten Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat nie längere Zeit eingenommen werden, empfehlen die Apotheker in Nordrhein. Als Faustregel gilt: Schmerzmittel nicht an mehr als zehn Tagen pro Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander einnehmen. "Ist der Schmerz in diesem Zeitraum nicht verschwunden, sollte man unbedingt zum Arzt gehen und die Ursache der Schmerzen abklären lassen", rät Katzenbach.


Was ein Arzt oder Apotheker vom Kranken wissen sollte:

Wer hat welche Beschwerden?
Wie lange dauern die Beschwerden schon an?
Sind bereits Arzneimittel gegen die Beschwerden eingenommen worden?
Leidet der Patient unter chronischen Krankheiten, Allergien etc.?


Was bei der Selbstmedikation zu beachten ist:

Wie wirkt das Arzneimittel?
Wie hoch sollte die Dosis des Arzneimittels sein?
Wie lange sollte das Arzneimittel eingenommen werden?
Gibt es Neben- oder Wechselwirkungen?


Herausgeber:
Apothekerkammer Nordrhein
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Poststraße 4, 40213 Düsseldorf
Telefon: 0211-83880, Telefax: 0211-8388222
http://www.apotheker-nordrhein.de


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Mittwoch, 18. August 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2010