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MELDUNG/445: Kostendruck auf die Generikabranche ist ein Risikofaktor für die Versorgungssicherheit (Pro Generika)


Pro Generika e.V. - 23. November 2018

Zahl des Monats November 2018: 142.482.252


Berlin - 142.482.252 generische Arzneimittelpackungen wurden seit Beginn des Jahres von den Herstellern zu je einem offiziellen Listenpreis von unter 3 Euro für die Versorgung in Deutschland zur Verfügung gestellt - davon belaufen sich 14 % sogar auf unter 1 Euro.

Knapp 8.000 generische Arzneimittel werden aktuell für unter 3 Euro gelistet. Auf dem Weg vom Hersteller zum Patienten bezahlt die Krankenkasse weitere Aufschläge für Großhandel, Apotheke und MwSt. Ein Arzneimittel, das vom Hersteller für 1 Euro abgegeben wird, kostet die Krankenkasse somit 11,25 Euro.

Seit Beginn des Jahres standen über 9 Millionen Packungen mit generischen Antibiotika unter 3 Euro Patienten zur Behandlung ihrer Erkrankungen zur Verfügung.

Knapp 20 Millionen Arzneimittelpackungen waren in 2017 zu einem offiziellen Listenpreis von unter 1 Euro gelistet - darunter lebenswichtige Medikamente wie Antidiabetika, Schilddrüsenmedikamente, Krebsmedikamente und Parkinsonmittel.

Die Arzneimittelpreise werden durch zusätzliche Pflichtabschläge und Rabatte für Krankenkassen weiter gesenkt. Eine durchschnittliche Tagestherapie mit Generika kostet rund 6 Cent. Der enorme Kostendruck auf die Generikabranche, die die breite Bevölkerung mit hochqualitativen Arzneimitteln versorgt, ist ein Risikofaktor für die Versorgungssicherheit geworden. Monopolisierung der Märkte im sensiblen Bereich der Wirkstoffherstellung und Lieferengpässe sind besorgniserregende Entwicklungen, auf die immer mehr Experten hinweisen.

Mit dem aktuellen Gesetzesentwurf des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) wird im Moment leider bislang noch nicht genug getan, um die 78 % Versorgungsanteil der generischen Arzneimittel an der Patientenversorgung nachhaltig zu sichern und der zunehmenden Marktverengung auf Ebene der Hersteller zu begegnen.

Auch die Kostenschraube der Festbeträge, die von Branchenkennern schon lange als "überdreht" bezeichnet wird, wird bislang nicht gelockert. Pro Generika wird sich im Gesetzgebungsverfahren mit aller Kraft für eine nachhaltige Versorgung einsetzen.

Informationen über Engpässe und wie sie entstehen gibt es hier:
www.youtube.com/watch?v=BCnjjfbIHJg

Informationen über die aktuelle generische Versorgung:
www.progenerika.de/publikationen/generika-in-zahlen

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Quelle:
Pro Generika e.V.
Pressemitteilung vom 23. November 2018
Unter den Linden 32-34, D-10117 Berlin
Telefon: 030 / 816 16 09-0, Fax: 030 / 816 16 09-11
E-Mail: www.info@progenerika.de
Internet: www.progenerika.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2018

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