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MEDIEN/852: Ratgeber "Sport mit Herzschrittmacher und implantierbaren Defibrillator" (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 40-41 / 30. September 2014
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Ratgeber: Sport mit Herzschrittmacher und implantierbaren Defibrillator



In Deutschland werden pro Jahr über 400.000 Herzpatienten wegen Herzrhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Im Jahr 2013 wurden nach Angaben des Aqua-Instituts über 75.000 Herzschrittmacher und mehr als 29.000 Implantierbare Cardioverter Defibrillatoren (ICD) stationär implantiert, um einen Ausfall der Kammeraktivität und Pumpleistung des Herzens durch zu langsame bzw. bösartige Herzrhythmusstörungen zu verhindern. Viele Betroffene, die vor ihrer Erkrankung sportlich aktiv waren und weiterhin bleiben wollen, sind verunsichert und wenden sich an die Herzstiftungs-Sprechstunde. Häufig fragen sich diese Patienten, ob es bei ihrer Sportart (z. B. Volleyball, Schwimmen, Tennis oder Squash) zu Komplikationen mit dem Aggregat oder ihrer Herzerkrankung kommen kann. Wichtige Informationen, die hilfreich für das Gespräch mit dem behandelnden Herzspezialisten sein können, bietet der neue achtseitige Experten-Ratgeber "Sport mit Herzschrittmacher und implantiertem Defibrillator" der Deutschen Herzstiftung.

Ist auch wettkampforientiertes Training mit Herzschrittmacher möglich? Worauf sollten ICD-Patienten, bei denen es zu Bewusstseinsverlust kommen kann, etwa beim Schwimmen achten? Bei welchen Sportarten wäre für diese Patienten ein Verzicht ratsam? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bietet der neue Ratgeber, verfasst von Experten auf dem Gebiet der Schrittmacher-Therapie.

"Die meisten Sportarten sind für Patienten mit Herzschrittmacher und ICD erlaubt, wenn die Grunderkrankung sie nach Einschätzung des Arztes zulässt. Vor jeder Einpflanzung sollte aber mit dem Kardiologen wegen möglicher einseitiger Belastungen, etwa beim Tennis oder Squash, besprochen werden, welche Sportart bevorzugt wird, damit das Aggregat auf der weniger beanspruchten Seite eingebracht wird", sagt Prof. Dr. med. Bernd Nowak vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) Frankfurt/Main, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung und einer der Autoren des Ratgebers. "Bei Menschen, die neben einer Herzrhythmusstörung eine weitere Herzerkrankung wie koronare Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz aufweisen, ist vorher gründlich zu klären, welche Sportarten geeignet sind und wie hoch die Belastung sein darf." Von Kampfsportarten rät der Herzspezialist ab, da es hierbei zu Schlägen oder harten Stößen gegen das Aggregat und damit zur Beschädigung der Elektroden und zu einer Verletzung der Aggregattasche kommen kann.


Weitere Informationen finden sich auch online unter
www.herzstiftung.de

Der Experten-Ratgeber "Sport mit Herzschrittmacher und implantiertem Defibrillator" (8 Seiten) von Prof. Dr. Bernd Nowak und Dr. Oliver Przibille kann für 1,45 Euro (Versand) angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt a. M.,
Tel. 069 955128-400 oder per E-Mail: info@herzstiftung.de

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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 40-41 / 30. September 2014, S. 34
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Telefon: 069/67 00-236
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2014