Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → SOZIALES

PFLEGE/521: Alten- und Krankenpflege zwischen Qualitätsanspruch und Fachkräftemangel (idw)


Institut Arbeit und Technik - 23.12.2011

Alten- und Krankenpflege zwischen Qualitätsanspruch und Fachkräftemangel

Neue E-Publikation zu Arbeitsmarktentwicklungen in Europa mit Beiträgen aus dem Institut Arbeit und Technik


Der Bereich der Kranken- und Altenpflege steht in vielen europäischen Ländern vor ähnlichen Herausforderungen: Mit dem Altern der Gesellschaft steigt die Nachfrage nach Pflegeleistungen weiter an, die Branche verzeichnet enorme die Beschäftigungszuwächse, in vielen Ländern gibt es bereits Personalengpässe. Entwicklungstrends und mögliche Lösungsansätze aus vier europäischen Ländern (Finnland, Deutschland, Niederlande und Spanien) listet eine aktuelle E-Publikation auf, die unter dem Titel "Long-term care services in 4 European countries: labour markets and other aspects" jetzt in Barcelona veröffentlicht wurde.

Das Buch ist Ergebnis eines niederländisch-spanischen Seminars, das von der Radboud Universität Nimwegen und XREAP, einem Zusammenschluss von 150 Forschern aus vier katalanischen Universitäten, im Oktober 2010 in Barcelona veranstaltet wurde. Drei Beiträge aus dem Institut Arbeit und Technik (IAT / FH Gelsenkirchen) beleuchten in dem Band die Situation und Entwicklung in Deutschland.

Die IAT-Expertin Michaela Evans beschreibt die Arbeitsmarktsituation im Bereich Alten- und Krankenpflege in Deutschland, gekennzeichnet von hohen Anteilen von Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung. In der professionellen Pflege werden bis 2025 schätzungsweise zwischen 20 und 27 Prozent mehr Vollzeitkräfte benötigt. Um diese Lücke zu füllen sind integrierte Versorgungskonzepte in der Gesundheitswirtschaft nötig, aber auch Konzepte "guter Arbeit" und bessere Arbeitsbedingungen, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu verbessern. Evans und Sandra Dörpinghaus schlagen zudem vor, die "stille Reserve" von Berufsrückkehrerinnen in den Gesundheitsberufen zu mobilisieren. Ein systematisches Wiedereinstiegs-Management dafür wurde am IAT entwickelt.

IAT-Direktor PD Dr. Josef Hilbert und Wolfgang Paulus thematisieren gemeinsam mit dem RUB-Forscher Prof. Dr. Rolf Heinze den Haushalt als zentralen Standort für Gesundheitsdienstleistungen. Informations- und Kommunikationstechnologie kann dazu beitragen, diese Dienste und damit die Lebensqualität älterer Menschen in der eigenen Wohnung zu verbessern. Sie stellen verschiedene Beispiele für IT-Anwendungen in den eigenen vier Wänden vor - vom Hausnotruf über Home-Tele-Services bis zu AAL-Konzepten (Altersgerechte Assistenzsysteme). Allerdings entwickeln sich diese Technologien für den Einsatz in der häuslichen kPflege europaweit sehr schwerfällig, stellen die Autoren fest.


Ihre Ansprechpartner:

Sandra Dörpinghaus
E-Mail: doerpinghaus@iat.eu

Michaela Evans
E-Mail: evans@iat.eu

PD Dr. Josef Hilbert
E-Mail: hilbert@iat.eu

Wolfgang Paulus
E-Mail: paulus@iat.eu


Download:
Krüger, Karsten / de Gier, Erik (eds.):
Long-term care services in 4 European countries: labour markets and other aspects.
Barcelona
http://www.iat.eu/aktuell/veroeff/2011/longterm-services.pdf

Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: www.iat.eu

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.iat.eu

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution220


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Institut Arbeit und Technik, Claudia Braczko, 23.12.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Dezember 2011