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MEDIEN/519: Neues GBE-Heft "Ausgaben und Finanzierung des Gesundheitswesens" erschienen (RKI)


Robert Koch-Institut - 02.06.2009

Neues GBE-Heft

Ausgaben und Finanzierung des Gesundheitswesens


Wie viel wird in Deutschland für Gesundheit ausgegeben? Wer trägt die Ausgaben? Für welche Leistungen wird wie viel gezahlt? Von welchen Einrichtungen werden die Leistungen erbracht? Wie viel wenden die privaten Haushalte für die Gesundheit auf? Das 45. Heft der Gesundheitsberichterstattung (GBE) mit dem Titel "Ausgaben und Finanzierung des Gesundheitswesens" greift diese Fragen auf. Nach einem Einführungskapitel zu Rahmenbedingungen, zum Beispiel zu den Gesundheits- und Strukturreformen der vergangenen Jahre, folgen Abschnitte zu Gesundheitsausgaben (aufgeschlüsselt nach Ausgabenträgern, Leistungsarten und Einrichtungen), zu Finanzierungsströmen, zu Beitragsentwicklungen und zur Beteiligung der privaten Haushalte.

Zu den Gesundheitsausgaben zählen in Deutschland Leistungen und Güter mit dem Ziel der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Zwischen 1995 und 2006 sind die Gesundheitsausgaben (nominal, in jeweiligen Preisen) von 186,5 Milliarden Euro auf 245 Milliarden Euro gestiegen, das entspricht einer Steigerung von 31,3 %. Der allgemeine Verbraucherpreisindex hat sich in dem Zeitraum um 16,6 % erhöht. Die Preise für Gesundheitsleistungen steigen im Allgemeinen stärker als das gesamte Preisniveau. Dies ist aber kein Spezifikum des Gesundheitswesens, sondern tritt üblicherweise in dienstleistungsintensiven Wirtschaftssektoren auf.

Die gesetzliche Krankenversicherung ist der wichtigste Ausgabenträger, sie kam 2006 auf rund 140 Milliarden Euro, das entspricht 57 % der gesamten Gesundheitsausgaben. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen (ohne Erwerbszweck) finanzierten 2006 rund 13,6 % der Gesundheitsausgaben, darunter vor allem Ausgaben für Arzneimittel, Zahnersatz und für Pflegeleistungen. Rund 9,2 % werden von der privaten Krankenversicherung getragen, auf die soziale Pflegeversicherung entfielen 7,4 %. Der Anteil der öffentlichen Haushalte betrug 5,5 %, sie finanzieren unter anderem den öffentlichen Gesundheitsdienst und leisten Krankenhausinvestitionen.

Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt - im Jahr 2006 waren das 10,6 % - ist die wichtigste gesundheitsökonomische Kennziffer. Sie gibt zum einen Hinweise auf den Beitrag des Gesundheitswesens am erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt. Zum anderen zeigt die Kennziffer die Größenordnung an, die die Volkswirtschaft für den Erhalt und die Wiederherstellung der Gesundheit der Bürger verwendet. Auch die Ausgaben für Gesundheit je Einwohner können als Indikator für den Stellenwert der Gesundheit in einer Gesellschaft interpretiert werden. Diese lagen im Jahr 2006 bei 2.970 Euro.

Für die Gesundheitsausgabenrechnung führt das Statistische Bundesamt alle verfügbaren Datenquellen zur Ermittlung der Gesundheitsausgaben zusammen, aus dem Bundesamt selbst, aus Bundes- und Landesministerien und weiteren Institutionen im Gesundheitsbereich. Ihren Ursprung hat die Gesundheitsausgabenrechnung in ihrer aktuellen Form in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, die gemeinsam vom Statistischen Bundesamt und vom Robert Koch-Institut durchgeführt wird.


Das GBE-Heft "Ausgaben und Finanzierung des Gesundheitswesens" kann schriftlich kostenlos bestellt werden:

Robert Koch-Institut, GBE
General-Pape-Str. 62, 12101 Berlin
E-Mail: gbe@rki.de
Fax: 030-18754-3513)

Es ist abrufbar unter
www.rki.de/gbe.

Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20, D-13353 Berlin
www.rki.de

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

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http://idw-online.de/pages/de/institution174


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Robert Koch-Institut, Susanne Glasmacher, 02.06.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2009