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MEDIEN/530: Sonderheft - Krankheitserreger in Film, Literatur und auf YouTube (idw)


Universitätsklinikum Heidelberg - 13.08.2009

Hollywood entwickelt Impfstoff in zwei Tagen

Heidelberger Infektions-Forscher veröffentlicht Sonderheft zu wissenschaftlicher Tagung
Extra-Artikel zu Krankheitserregern in Film, Literatur und auf YouTube

Ob Bakterien, Viren oder Parasiten - Krankheitserreger sind nicht nur Objekte intensiver Forschung, sondern mitunter auch Hollywood-Filmstars. Eine besondere Ausgabe der Zeitschrift "Biotechnology Journal" befasst sich mit diesem "Doppelleben".

Der Heidelberger Malaria-Forscher Dr. Friedrich Frischknecht hat wissenschaftliche Beiträge von Forschern aus den USA, Kanada, Südafrika und Europa zusammengestellt, die von unterhaltsamen Artikeln zu Infektionskrankheiten in Literatur und Hollywood-Filmen sowie zur Geschichte der Mikroskopie ergänzt werden. Das englischsprachige Sonderheft fasst eine zweitägige wissenschaftliche Konferenz zusammen, die im September 2008 in Heidelberg stattfand und von der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Stiftung unterstützt wurde. Die Artikel des Hefts können im Internet eingesehen und heruntergeladen werden.


Das heimtückische Ebola-Virus bedroht die ganze Welt

Geheimnisvolle Erreger, die die Erdbevölkerung auslöschen könnten - wie nah sind Science-Fiction-Filme und Bücher an der Realität? Wo verlassen Autoren und Regisseure wissenschaftliche Grundlagen, um die Spannung zu erhöhen? Der Artikel "Infectious Entertainment" von Dr. Frischknecht zeigt die Gratwanderung zwischen wissenschaftlichen Fakten und künstlerischer Fiktion an Beispielen auf.

In "Outbreak - Lautlose Killer" des Regisseurs Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1995 bedroht das tödliche, bislang in Afrika heimische Ebola-Virus die USA. Gekonnt wird mit der realen Angst der Menschen vor weltweiten Seuchen gespielt. Die Lösung im Film findet der Wissenschaftler dann eher amüsant: In nur zwei Tagen wird ein Impfstoff entwickelt - normalerweise dauert so etwas mindestens ein halbes Jahr. Dennoch fällt das abeschließende Urteil positiv aus: "Gute Unterhaltung kann zu einem besseren Verständnis komplexer Inhalte beitragen. Im besten Fall motivieren Unterhaltungsmedien interessierte Leser oder Zuschauer dazu, nach weiterführenden Informationen zu suchen."


Ein Film über Abwehrzelle wurde 300.000 mal angeschaut

Dazu kann auch das Internet beitragen, z. B. mit seiner populären Video-Plattform YouTube (www.youtube.com) In dem Artikel "Increasing your bug views" lädt Dr. Frischknecht ein, nach Filmen aus der Grundlagenforschung zu suchen und eigene Forschungsergebnisse einzustellen. Wer hätte gedacht, dass ein fünfminütiger Film über eine Abwehrzelle, die ein Bakterium verfolgt, bereits von 300.000 Internet-Besuchern angeschaut wurde?


Literatur:
Biotechnology Journal 6/2009, Wiley-Blackwell, Weinheim.
www3.interscience.wiley.com/journal/122462269/issue

Crawling Neutrophil Chasing a Bacterium:
www.youtube.com/watch?v=I_xh-bkiv_c&feature=related

Infectious Enterntainment:
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/fulltext/122462271/PDFSTART

Increasing your bug views:
www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/fulltext/122462291/PDFSTART

Weitere Informationen über das Hygiene Institut
im Internet:
www.med.uni-heidelberg.de/Hygiene-Institut.106583.0.html
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Malaria-3-Frischknecht.100117.0.html

Ansprechpartner:
Dr. Friedrich Frischknecht
Hygiene-Institut, Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 324, 69120 Heidelberg
E-Mail: freddy.frischknecht(at)med.uni-heidelberg.de

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand 12/2008)
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image97695
Das Ebola Virus: Tödlicher Virus und "Hollywood-Star".

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution665


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 13.08.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2009