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MEDIEN/608: Internet - Neuer ADHS-Info-Bereich für Pädagogen ist online (Uni Köln)


Uniklinik Köln - 21.07.2010

Neuer ADHS-Info-Bereich für Pädagogen

Wissenschaftler der Uniklinik Köln entwickeln Portal weiter


Heute am 21.07.2010, vier Monate nach der Onlineschaltung des ersten Bereichs für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit ADHS, wird der Bereich für Pädagoginnen und Pädagogen online geschaltet. Dieser neue Teil bietet sowohl allgemeine Informationen rund um das Thema Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), als auch spezifische Informationen, die sich an den vielfältigen Arbeitsbereichen von Pädagoginnen und Pädagogen im Elementarbereich, Primarbereich und Sekundarbereich orientieren.

Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und/oder Impulsivität sind bei Kindern häufig zu erleben. Besonders in Situationen, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern, zeigen sich diese Kernsymptome einer ADHS sehr deutlich. Hier sind Erzieher, Lehrer und Betreuer stark gefordert, um von ADHS betroffene Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen zu betreuen und zu fördern. Damit diese Unterstützung der Betroffenen gelingen kann, benötigen Pädagoginnen und Pädagogen allgemeine und speziell für ihren Arbeitsbereich zugeschnittene Informationen. Diese bietet ihnen der neue Bereich des ADHS Infoportals.

Unter http://www.adhs.info/fuer-paedagogen.html finden Pädagogen ab heute alle wichtigen Informationen zum Thema ADHS. Sie können sich allgemein über Symptome, verschiedenen Subtypen und zu Diagnostik und Therapie informieren. Darüber hinaus bietet das ADHS Infoportal auch spezielle Informationen für die unterschiedlichen Arbeitsfelder mit Klein- und Kindergartenkinder, Kindern im Grundschulalter, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In diesem Bereich des Portals werden die Informationen nach unterschiedlichen pädagogischen Arbeitsbereichen spezifiziert. So finden Pädagogen hier einen Informationsbereich für die Arbeit im Elementarbereich, im Primarbereich und im Sekundarbereich.

Die Informationen auf der Seite orientieren sich strikt an empirischer Evidenz. Das heißt, sie basieren auf wissenschaftlichen Studien und Leitlinien von Fachgesellschaften und Expertengruppen. Durch eine zielgruppenspezifische Informationsaufbereitung wird so eine einfach nutzbare, verlässliche und unabhängige Informationsbasis zum Störungsbild der ADHS für Betroffene und ihre Bezugspersonen geboten.

Als erster von fünf Bereichen wurde der Bereich für Eltern und Bezugspersonen von betroffenen Kindern und Jugendlichen im März 2010 freigeschaltet. Schrittweise folgt nun im Laufe des Jahres 2010 die Freischaltung der anderen Bereiche für Pädagogen, betroffene Kinder, betroffene Jugendliche und betroffene Erwachsene. Die Aufklärung über ADHS ist ein wichtiges Anliegen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und Bestandteil der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit.


Hintergrund:
Fast jedes Kind durchlebt im Laufe seiner Entwicklung Phasen besonderer Ablenkbarkeit, hoher Aktivität und auch Zeiten heftiger Impulsivität. Erst ab einem bestimmten Grad der Auffälligkeit wird von einer Störung gesprochen. Dabei unterscheidet sich ADHS nicht von anderen psychischen Störungen (z.B. Depression) oder körperlichen Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck), welche ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Menschen mit einer starken Ausprägung der Kernsymptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, erfahren dadurch erhebliche Einschränkungen in ihrem täglichen Leben. Die Anzahl der von ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland schwankt in Studien zwischen zwei und etwa sechs Prozent. Insgesamt kann man jedoch repräsentativen Erhebungen zufolge davon ausgehen, dass rund 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von ADHS betroffen sind. Jungen sind dabei gegenüber Mädchen insgesamt zwei bis viermal häufiger betroffen.

In der Öffentlichkeit wird das Thema ADHS kontrovers diskutiert, was bei Betroffenen, ihren Eltern, Partnern oder anderen Angehörigen und Betreuern häufig zu Verunsicherungen führt. Das ADHS Infoportal ist unter der Leitung des zentralen adhs-netzes unter Federführung von Professor Döpfner aus der Kölner Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden und wird stetig weiterentwickelt.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.adhs.info

Bei Rückfragen:
Anne Stiller
Zentrales adhs-netz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Köln
E-Mail: adhs-info@uk-koeln.de

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Kommunikation
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1051


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Uniklinik Köln, Christoph Wanko, 21.07.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2010