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PFLEGE/400: Gutachten über Innovationen der Pflege und Unterstützung im Wohnumfeld (idw)


Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. - 31.08.2009

Innovative Pflege und Unterstützung im Wohnumfeld

Gutachten für Rheinland-Pfalz wurde vorgestellt


Unter Federführung des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) hat ein Forscherteam im Auftrage der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Malu Dreyer ein Gutachten über Innovationen der Pflege und Unterstützung im Wohnumfeld erstellt. Das Gutachten ist jetzt in Mainz der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Die meisten Menschen möchten im Alter - auch im Falle von Pflege- und Unterstützungsbedarf - zuhause leben. Wir wollen dazu in Rheinland-Pfalz mehr Angebote der Pflege und Unterstützung im Wohnumfeld der Menschen schaffen". Das unterstrich Ministerin Dreyer anlässlich der Vorstellung der Expertise.

Zentrale Punkte des Gutachtens sind die Öffnung der stationären Einrichtungen, die stärkere Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements, zugehende Angebote wie beispielsweise präventive Hausbesuche und eine noch systematischere Pflegeberatung. Die Barrierefreiheit des Wohnumfeldes, die Möglichkeit, auch im Alter und bei Hilfebedarf mobil bleiben und teilhaben zu können am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, spielen eine grundlegende Rolle. Im Gutachten werden mehr als 50 Projekte und Beispiele angeführt und neun Referenzprojekte ausführlicher dargestellt. Hauptgutachter waren neben
Prof. Frank Weidner vom dip,
Prof. Hermann Brandenburg von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und
Prof. Frank Schulz-Nieswandt von der Universität zu Köln.

"Die vorgelegte Expertise zeigt, dass die Potenziale vor Ort für die Entwicklung neuer Wohn- und Pflegelandschaften längst noch nicht ausgeschöpft sind und dass es viele Erfahrungen und Erkenntnisse gibt, die genutzt werden können", so Weidner. Die Gutachter sehen angesichts des demografischen Wandels vor allem die Akteure auf der kommunalen Ebene gefordert und fordern die Kreise, Städte und Gemeinden auf, Initiative zu ergreifen und eine neue Moderatorenrolle einzunehmen. "Wir haben dazu nicht nur überzeugende Argumente zusammengetragen, sondern auch viele Beispiele aufgeführt, wie es gehen kann. Es geht um einen Perspektivwechsel zur Vernetzung von Netzwerken im Wohnquartier!", betonte Weidner. Im kommenden Jahr sollen gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium in Rheinland-Pfalz sechs Regionalveranstaltungen zur Verbreitung der Ergebnisse der Untersuchung und zum Anstoßen von Entwicklungen auf der kommunalen Ebene durchgeführt werden. Das vollständige Gutachten erscheint im November in der Schriftenreihe des dip.

Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Zu den Auftraggebern und Kooperationspartnern gehören Bundes- und Landesministerien, Stiftungen, Träger von Einrichtungen im Gesundheitswesen, Krankenkassen, Verbände, Kommunen, Hochschulen, wissenschaftliche Institute und weitere Einrichtungen.


Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.dip.de/projekte/abteilung_II/wohnquartier.htm
   Projektbeschreibung
- http://www.dip.de/material/schriftenreihe/buch_wohnumfeld.htm
   Publikation (in Vorber.)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1391


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
Ursula Laag, 31.08.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. September 2009