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MELDUNG/024: Viele offene Stellen in der MedTech-Branche (BVMed)


BVMed - Bundesverband Medizintechnologie e.V. - Mittwoch, 18. August 2010

BVMed-Umfrage zum "Arbeitsmarkt Medizintechnologien":

Gute Berufsaussichten in der MedTech-Branche - Aber: Fachkräftemangel nimmt zu


Berlin. Die Berufsaussichten in der Medizintechnologie-Branche sind sowohl für Ingenieure als auch für Fachkräfte im Allgemeinen ausgezeichnet. 96 Prozent der Unternehmen haben derzeit offene Stellen. Es gibt allerdings zunehmend Probleme, diese adäquat zu besetzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie, BVMed, bei seinen Mitgliedsunternehmen. Bedrohlich für den Innovationsstandort Deutschland sei, dass insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung der Nachwuchs fehle.

In einer aktuellen Online-Umfrage des BVMed, an der sich 94 Unternehmen aus der Medizinprodukteindustrie beteiligten, gaben 94 Prozent an, die Berufsaussichten für Ingenieure seien gut bis sehr gut. Bei Fachkräften lag der Wert sogar bei 98 Prozent. Offene Stellen gibt es vor allem im Vertrieb (66 der 94 Unternehmen), in Marketing und Kommunikation (35), Key Account Management (27) und Forschung & Entwicklung (24). Nur 4 Prozent der Unternehmen gaben an, derzeit keine offenen Stellen zu haben.

91 Prozent der Unternehmen haben allerdings zunehmend Probleme, offene Stellen zu besetzen. Das betrifft vor allem den Vertrieb, aber auch das Key Account Management und die Forschung. Defizite in der Schulausbildung sehen die MedTech-Unternehmen vor allem bei den Fremdsprachen sowie im Bereich Mathematik/Physik.

Knapp zwei Drittel der Unternehmen sind der Ansicht, dass eine Modernisierung der Qualifizierung im medizinisch-technischen Bereich dringend erforderlich ist, um mit dem Innovationstempo der MedTech-Branche Schritt halten zu können. Die medizintechnische Ausbildung müsse interdisziplinärer werden und die Bereiche Medizintechnik, IT und Krankenhausprozesse umfassen (79 Prozent Zustimmung). Eine größere Rolle sollten zudem betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Vermarktungsstrategien spielen.

BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt zu den Ergebnissen der Umfrage: "Die Medizintechnologie steht in Deutschland für über 170.000 Arbeitsplätze und bietet Schulabgängern und Absolventen beste Chancen in einer attraktiven Branche. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gesundheitswirtschaft erst kürzlich als einen 'Leuchtturm' in der Wirtschaftskrise bezeichnet. Umso bedenklicher ist der sich abzeichnende Fachkräftemangel - er gefährdet die Innovationskraft der Exportnation Deutschland."

Gründe für den Fachkräftemangel seien der demographische Wandel, aber auch eine mitunter mangelhafte Ausbildungsreife der Schulabgänger. Ausgerechnet dem Bereich Forschung fehlt der Nachwuchs - dem Innovationsstandort Deutschland droht damit das wertvollste Kapital auszugehen.

"Die Politik kann helfen, indem sie mehr in allgemeinbildende Schulen investiert. Auch sollten Unternehmen, die ihren Auszubildenden Nachhilfeunterricht in elementaren Fächern wie Mathematik oder Fremdsprachen anbieten, steuerliche Förderungen erhalten. Die Qualifizierung im medizinisch-technischen Bereich muss zudem modernisiert und interdisziplinärer ausgerichtet werden, um mit dem Innovationstempo der MedTech-Branche Schritt zu halten", so der BVMed abschließend.


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Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband über 230 Industrie- und Handelsunternehmen der Medizintechnologiebranche. Im BVMed sind u. a. die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 170.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.

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Quelle:
BVMed-Pressemeldung Nr. 59/10 vom 18. August 2010
V.i.S.d.P.: Manfred Beeres M.A.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2010