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LABEL/3128: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 24.02.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF (24.02.2012)


Nach den jecken Tagen keine große Vorrede: neues aus Glitzerhousen. Fantastische Veröffentlichungen, klasse Konzerte und, und, und.


*


GLITTERHOUSE RECORDS - LABEL

• Das OBS 16 nimmt immer weitere Formen an. Zu den bisher feststehenden Namen gesellten sich bis zu dem Zeitpunkt, da dies niedergeschrieben wird:

Spain (USA)
Im Mai werden die vor einiger Zeit wiederbelebten, legendären SPAIN ihr jahrelang erwartetes neues Album namens "The Soul Of Spain" auf Glitterhouse veröffentlichen - und in Europa touren. Sie werden ihr erstes Album "The Blue Moods Of Spain" und auch ihre neuen Songs zu Gehör bringen. In ausgesuchten europäischen Hauptstädten. Und im Glitterhouse-Garten. Als krönender Abschluss des OBS.

Andrea Schroeder (D)
"Eine ebenso verträumte wie bedrohliche Musik mit einer fast traurigen Grundhaltung", attestiert die Süddeutsche Zeitung Andrea Schroeder und fühlt sich sogar an Patti Smith und Nick Cave erinnert. Das lang ersehnte Debutalbum von Andrea Schroeder wird in diesem Jahr bei Glitterhouse Records erscheinen, ein Vorgeschmack darauf wird live beim OBS zu hören sein. In Sextett-Besetzung. Hintergründige Musik, tief und betörend.

Immanu El (SWE)
IMMANU EL - einer der spannendsten schwedischen Musikexporte. Sie pflegen einen Sound, der sich zwischen gigantisch und suggestiv bewegt, von herzzerreißendem Postrock bis Pop. Wunderbar und atmosphärisch.

The Fog Joggers (D)
Vor zwei Jahren spielten sie bereits das OBS. Und nahmen das Publikum im Sturm. "Ein Konzert und ein Festival, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird", erinnern sie sich. "Wir haben gemerkt, was in uns steckt - dass wir zusammen auch ein Publikum, das uns noch nicht kennt, mitreißen können". In der Tat.

Horst With No Name (D)
In den samstäglichen Umbaupausen auf der Sandkastenbühne: HORST WITH NO NAME, die "international one man band" aus Hamburg Schietbüttel. Sein minimalistischer Sound ist hausgemacht, billig und einfach zu durchschauen, aber schwer zu kopieren. Sehr, sehr unterhaltsam.

Überraschungsband (?)
Die sonntägliche Matinée wird von einem im OBS-Kosmos sehr, sehr bekannten Musiker angeführt. Eine Band, die auf sehr entspannte Weise knackig rockt.

Bereits zuvor fest standen: THE MISERABLE RICH, KILL IT KID, THE FLYING EYES, AMANDA ROGERS / THE PLEASANTS, ROCCO RECYCLE, ISRAEL NASH GRIPKA, ERLAND & THE CARNIVAL, CHRISTIAN KJELLVANDER & BAND, CLICKCLICKDECKER, THE TRAVELLING BAND, ORPH und SKURILLI.

• OBS 16: WDR- Rockpalast wieder dabei
Nach dem fantastischen Film über das letztjährige OBS 15 wird der WDR-Rockpalast erneut über das OBS berichten. Diesmal in anderer Form: Viele akustische Sessions, viele Extras, viele Interviews, viel Drum, viel Dran.

• Alle Neuigkeiten rund um das OBS 16 findet ihr stets frisch auf www.orangeblossomspecial.de sowie auf der OBS-facebook-Seite. Ach, und erwähnten wir schon, dass das OBS seit geraumer Zeit ausverkauft ist?
Diesbezüglich ein Tipp: Denjenigen, die leider keine Karte mehr für das OBS bekommen haben (den glücklichen OBS-Kartenbesitzern natürlich auch), seien ganz besonders folgende befreundete Festivals empfohlen und ans Herz gelegt - jeweils mit tollem Programm, überzeugendem Konzept, sympathischer Philosophie, engagierten Machern, liebenswertem Rahmen: Burning Eagle Festival, Maifeld Derby, Phono Pop, Sound of Bronkow und BootBooHook.
Neben den ohnehin ein ganzes Stück größeren Haldern Pop und Immergut versprechen diese kleinen Festivals mit großem Herzen ein grandioses Festivaljahr.Neben den ohnehin ein gutes Stück größeren Haldern und Immergut versprechen diese kleinen Festivals mit großem Herzen ein grandioses Festivaljahr.
Außerdem werden unsere Präsentatoren Rolling Stone, ByteFM und DasKlienicum siowie wir selbst in nächster Zeit noch je 2 Karten verlosen. Genaueres zur gegebenen Zeit.


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

MOUNT WASHINGTON
Booking: Proton
24.02.2012 DE - Magdeburg - Projekt 7
25.02.2012 DE - Potsdam - Waschhaus
26.02.2012 DE - Leipzig - Sweat
01.03.2012 CH - Luzern - Schüür
02.03.2012 AT - Wörgl - Alte Post
03.03.2012 DE - Nürnberg - Club Stereo
05.03.2012 CH - Zürich - El Lokal
06.03.2012 DE - Marburg - KFZ
07.03.2012 DE - Offenbach - Hafen 2
08.03.2012 DE - München - Feierwerk
09.03.2012 DE - Mainz - Schon Schön
10.03.2012 DE - Stuttgart - Laboratorium
14.03.2012 DE - Bielefeld - Ulmenwall
15.03.2012 DE - Dresden - Scheune
16.03.2012 DE - Kassel - Schlachthof
17.03.2012 DE - Berlin - Lovelite
22.03.2012 DE - Chemnitz - Atomino
23.03.2012 DE - Halle - Objekt 5
28.03.2012 DE - Wetzlar - Franzis
29.03.2012 DE - Weimar - Kasseturm
30.03.2012 DE - Bad Frankenhausen - Panorama Museum
31.03.2012 DE - Göttingen - Apex

GOLDEN KANINE
Booking: Scorpio
24.02.2012 DE - Duisburg - Steinbruch
25.02.2012 DE - Hamburg - Prinzenbar


Pressfrisch auf Glitterhouse Records:
PENELOPE HOUSTON - On Market Street (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Travels In The Dustland (CD/Do-LP)
MOUNT WASHINGTON - Mount Washington (CD/LP)

Demnächst in diesem Theater:
WOVENHAND - Live at Roepaen (CD+DVD/DoLP+DVD)
JEFFREY LEE PIERCE SESSIONS PROJECT - The Journey Is Long (CD/Do-LP)
NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings! (CD/LP)
SPAIN - The Soul Of Spain (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Life: The Movie - Films & Clips (DVD)

Und viele Preziosen mehr...


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GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Der 24. Februar ist ein heißer Veröffentlichungs-Freitag, wie man an dieser kleinen Auswahl hier sehen kann. Viel Spass beim stöbern!!


Kristofer Aström - From Eagle To Sparrow
LP - EUR 15,95
CD - EUR 13,95

Kristofer allein zuhaus: Segenswerterweise begibt sich der seelenvolle Schwede immer mal wieder auf rein akustische Solo-Pfade, und schenkt uns - meist in Folge eines prachtvoll gelungenen Americana-Voll-Band-Werkes - eine intensive, im Alleingang realisierte Song-Kollektion, mit der er das Kristofer-Kenner-Herz noch tiefer berühren kann. Auch auf das großartige Band-Werk Sinkadus (2009) folgt jetzt ein solches intimes, intensives, irisierendes Kleinod, gefüllt mit 12 berückend bewegenden Songs, die des Sängers warme, verletzlich-brüchige, gefühlvoll unter die Haut schneidende Stimme in kleiner und kleinster Besetzung im Fieber glühen lässt. Wie wenig es dabei braucht, um mitten ins Herz zu treffen, zeigt dabei jede dieser naturbelassenenen, häufig solitär dargereichten Folk-Perlen, nur wenige Gast-Beiträge schmücken das karg-herzvolle Instrumental-Interieur, häufig ist es Kristofer selbst, der sich gekonnt allein auf der akustischen Gitarre begleitet, oder mit der Mundharmonika schneidende Zeichen setzt. Aber gerade diese Einsamkeit ist es, die den Liedern ihre unwiderstehliche, echte und ehrliche Lebendigkeit verleiht, gepaart mit der ihm eigenen natürlichen Musikalität, die uns Melodien von bewegender, bleibender Wärme schenkt. Zwei, drei Mal übernimmt das Bandgefühl die Regie, lassen Patrik Gustafsson (Drums), Mikael Lundgren (Bass), Per Westling (E-Gitarre) und Mattias Nyberg (Keyboards) einen etwas heftigeren Americana-Wind wehen, aber es sind die solitären Melancholie-Momente, die den Gänsehaut-Geist dieses Seelen-Song-Werkes ausmachen. Und wenn der Meister der Einsamkeit in Full Moon seine verwundbar wirkenden Worte von der zart hauchenden Maria Taylor trösten lässt, dann ist das wirklich nicht mehr von dieser Welt ... (cpa)


Awkward I - Everything On Wheels
LP+CD - EUR 15,95
CD - EUR 15,95

Voluminös-vielschichtiger Alternative-Folk mit dem Hang zur Pop-Verlockung; unbekümmert dargereicht und mitreissend intoniert. Awkward I ist das geniale Geisteskind von Djurre de Haan, dessen leicht angerauhte, ansprechend bewegliche Stimme als roter Faden in der bemerkenswerten Song-Vielfalt dient, denn der Elf-Song-Reigen lässt sich nicht auf einfache Nenner wie karg-akustisch, rauh-rockig, herzhaft-heftig, lieblich-harmonisch reduzieren. Irgendwie gelingt es de Haan, die larmoyante Nonchalance des Ray Davies zu Kinks-Zeiten, die Harmonie-Liebe und Arrangement-Lust der Beatles, den Fiddle-getriebenen Soul der Dexy's Midnight Runners und die ungebremste Folk-Rauheit von Mumford & Sons zu bündeln, mit der Schaffensfreude eines Badly Drawn Boy, der erdnahen, berührenden Gesangs-Kunst eines Ryan Adams und sogar edel-barocken Streich-Quartetten zu verbinden und zu einer ganz eigenen, mitreissenden Folk-Rock-Alternative zu vereinen. Überraschend und gut. (cpa)


Black Country Communion - Live Over Europe
2-LP - EUR 18,95
2-CD - EUR 16,95

Die Supergroup bestehend aus Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Jason Bonham und Derek Sherinian mit den besten Livetracks aus Hamburg, München und Berlin. 17 Tracks, das Gros von den beiden Studioalbum, aber auch The Ballad Of John Henry von Bonamassa Solo und zum Abschluß des Gigs dann Burn, der Deep Purple Klassiker. Kraftvoll in Szene gesetzt von Produzent Kevin Shirley.


Bullfrog - Second Wind (rem. & exp.)
CD - EUR 14,95

2012er Reissue des dritten Albums der Hard-/Progressive-Blues-Rocker vom Main, auf Sireena Records, dem Hort für die Pflege der deutschen Rockgeschichte. Das ehedem (1980) auf Nash Records erschienene Werk wurde dabei nicht nur aufwändig remastered, sondern auch um fünf recht gesuchte, bislang verschollen geglaubte Bonustracks erweitert: 5 Demo-Songs, die die Band für das geplante, aber nie realisierte vierte Album aufgenommen hatte.


Chris Robinson Brotherhood - Chris Robinson Brotherhood
10" - EUR 13,75

Die neue Band um den Sänger der Black Crowes siedelt sich irgendwo zwischen Southern Rock und Jam Band an, im Tempo eher gemütlich als fett rockend, so wie auch das Solodebüt unter eigenem Namen. Hier finden sich zwei längere Livetracks, aufgenommen während der vier Gigs, die sie im Dezember in der Great American Music Hall in SF spielten. An der Gitarre kein Geringerer als Neal Casal! Auf 1.000 Stück limitiert.


Cranberries - Roses
LP - EUR 18,95
CD - EUR 15,95
2-CD - EUR 18,95

2012er Rückkehr der Band um die eindrückliche Stimme von Dolores O'Riordan. Für den sammelnden Nostalgiker ist dabei vor allem die sacklimitierte Doppel-CD-Deluxe-Edition von Interesse, bietet der Zusatz-Tonträger doch einen 16-Track-Live-Mitschnitt eines 2010er Konzertes in Madrid.


Cursive - I Am Gemini
LP+CD - EUR 16,95
CD - EUR 14,95

2012er und bislang härtestes Werk der Band aus Omaha, auf Saddle Creek. Tim Kasher schuf die 13 Songs als Kapitel einer konzeptionell wirkenden Geschichte, die im Trio und unter der Produktionsleitung von Matt Bayles (Mastodon, Minus The Bear, Isis) ihre musikalisch düstere, fast unheimliche Form gewann. Eine ausführliche Rezension folgt umgehend.


Dirty Three - Toward The Low Sun
CD - EUR 14,95

Dirty Three, das Trio bestehend aus Jim White, Mick Turner und Warren Ellis (auch bei den Bad Seeds) sind mit neuem Album Towards The Low Sun zurück. Fünf Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung "Dirty Three" ins Land gezogen. Eine Zeitspanne, die Jim, Mick und Warren, alle ursprünglich aus Australien, nicht ungenutzt gelassen haben. Während Mick großes Ansehen als Visual Artist in Melbourne genießt, tourte Jim, wohnhaft in Brooklyn, scheinbar endlos mit Bands wie Cat Power, Bonnie Prince Billy oder PJ Harvey umher und Warren, der zurzeit in Paris lebt, konzentrierte sich ganz auf die Komposition von Filmmusik, u.a. mit Nick Cave zu Filmen wie "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" oder "The Road". Nun hat sich das Trio wieder zusammen gefunden und beweisen einmal mehr wie leidenschaftlich, kraftvoll und schön Instrumentalmusik sein kann.


Tim Easton - Since 1966 Vol. 1
CD - EUR 15,95

Rein akustisches und intimes Album des ehemaligen Blue Rose-Künstlers, aufgenommen am Lagerfeuer, in einer Berghütte, zu Hause oder im Studio.


Electric Light Orchestra - Electric Light Orchestra (40th Anniversary Edition)
LP - EUR 16,95
CD+DVD-Audio - EUR 14,95

Geburtstagsausgabe des ELO-Erstlings von 1971, als noch die kongeniale ex-Move-Partnerschaft von Roy Wood und Jeff Lynne die vielschichtige, phantasievolle Klassik-inspirierte ELO-Rock-Sprache bestimmte. Wood sollte alsbald Richtung Wizzard und Lynne Richtung Charts entfleuchen, aber für eine Platte lang gelang den beiden eine einzigartige Musik-Melange aus gleichberechtigen Rock-, Klassik- und Jazz-Elementen. Das Vinyl bietet die remasterte Fassung des Original-Albums (incl. 10538 Overture, The Battle Of Marston Moore, Mr. Radio, Manhattan Rumble, Queen Of The Hours); der digitale Doppel-Tonträger beinhaltet auf der CD das um 6 Bonusstücke erweiterte Originalwerk, während die DVD-Audio das Album sowohl in der Norm-Fassung als auch in einem 2012er Quad to 4.1 DTS/96/24 and Dolby Ditigal-Mix enthält.


Gentle Giant - Free Hand (rem.)
LP - EUR 16,95
CD+DVD-Audio - EUR 14,95

Remasterte Fassung des erfolgreichsten und auch rundesten Albums (1975) der Shulman-Brüder, das mit dem Titeltrack, Just The Same und On Reflection gleich drei Live-Klassiker abwerfen sollte. Auch der All Music Guide vergab 4,5 Sterne: "The combination of superb musicianship, dry wit, and creative compositions make this an essential and historical recording." Die LP-Fassung bietet das zeitlose Meisterstück des gehobenen Art-Rocks in der frisch remasterten Fassung auf 180g Vinyl; die digitale Ausgabe beinhaltet das Album in der 2012er Remaster-Fassung auf CD und als zusätzlichem 4.1-Quad-Mix auf DVD-Audio.


Gentle Giant - Interview (rem.)
LP - EUR 16,95
CD+DVD-Audio - EUR 14,95

Klanglich aufgearbeitete 2012er Version des letzten klassischen Gentle Giant-Albums (bevor sich die Band, stilistische Schlangenlinien-haken schlagend, in Richtung Auflösung bewegte. 1976 war die Art-Rock-Welt aber noch in Ordnung, und auch wenn das Werk nicht zu den allerbesten des Giganten zählt, so zählt es dennoch zu den Gentle Giant-Alben, die im perfekten Prog-Schrank stehen sollten: "There are the typical complex harmonies and intricate musical passages, but the real progress is in the group's expanded sound, thanks in large part to Kerry Minnear's stellar keyboard innovations." (AMG). Als remasterte Fassung auf 180g Vinyl und als remasterte Version plus 4.1-Quad-Mix auf recht günstigem CD+DVD-Audio-Kombipack.


Nanci Griffith - Intersection
CD - EUR 15,95

Zweierlei fällt auf: Zum einen ein gewisses End-50er/früh-60er-Feeling, daß recht viele Songs durchzieht. Und das ungewohnt hohe Tempo diverser (oft derselben) Stücke, bis hin zu rockigem Flair (das erinnert dann zugleich an Buddy Holly und Nick Lowe, ganz klasse!), gern im Folk und Pop-Umfeld angesiedelt, teils ausgesprochen catchy! Auch an die Everly Brothers mußte ich 1,2 mal denken. Der Rest des Albums bietet gewohnten Songwriter-Country, sei es völlig relaxt fließend, licht und zart gesponnen oder balladesk, einfühlsam, zugleich bodenständig (der Vergleich mit Emmylou läßt sich nicht ganz vermeiden). Hinzu kommen 2 weitere Highlights, eine wunderbar atmosphärische Blues-Gospel-Mixtur und das tolle Loretta Lynn-Cover High On A Mountain Top, flotter traditioneller Country. Der Hit aber ist Bethlehem Steel, eine ungeheuer gefühlvolle Folk-Ballade, eindringlich und grandios mit enormer Autorität gesungen, samt himmlischem gehauchtem Backing-Chor - schon ein Rückgriff auf ihre Frühphase. Ihre Stimme klingt z.T. sehr mit fast schon harten Kanten, die Begleitung ist oft relativ schlicht, akust. wie elektr. Gitarren, teils eine sehr schöne federleichte Orgel, manchmal Mandoline. Ausgesprochen empfehlenswert! (dvd)


Peter Hammill - Pno, Gtr, Vox, Box
7-CD - EUR 54,95

Der extremst limitierte Box-Bruder zur letzthin erschienenen Live- Doppel-CD bietet neben dieser noch 5 weitere CDs, handzusammengestellt vom Meister selbst: 2 Tokyo Themes-CDs (mit vorwiegend VdGG-Material), und die mit klingenden Namen geschmückten CDs "Songs I didn't play in Japan", "Songs I dropped from the setlists" und "The best alternative versions". Die CDs kommen in Hochglanztaschen mit Hammill-Privat-Archiv-Fotos versehen, die Box wird von einem 24-seitigem Booklet begleitet.


Gudrid Hansdottir - Love Is Dead
CD - EUR 13,95

Das Schaffen der Singer-Songwriterin von den Faröer Inseln lernt man rückwärtsreisend kennen, war es doch das wunderbare Dritt-Werk Beyond The Grey (2011), das als erstes unser heimisches Festland erreichte. Nach dem zweiten Album (The Sky Is Opening) liegt jetzt erfreulicherweise und endlich auch das Debut von 2007 vor, in ihrer Heimat preisgekrönt, hierzulande völlig unbekannt. Zu Unrecht, ist doch das 10-Song-Werk bereits ein reifes, rundes, den amerikanischen Wurzeln verbundenes Folk-Rock-Album, das gleichermassen in zarten und harten Momenten glänzt, sanft-solitären akustischen Gitarren-Weisen und der leise-weichen Piano-Ballade ebenso fröhnt, wie es in träumerischen 60er Jahre Blumen-Pop oder handfest-herzhaften Roots-Rock-Rollern badet, wobei die deftig-verzerrten Gitarren im reizvollen Kontrast zur weich-klaren Stimme der Heldin stehen. Bereichert um bodenständige Blues- und glaubwürdige Glam- bis Punk-Rock-Seitensprünge, gipfelnd in einem finalen 8-minütigen psychedelischen Raumflug, leise Anklänge skandinavischer Schwermut zeigend, aber vorwiegend in uramerikanischen Gefilden zuhause, ist Gudrids Erstling eine echte Bereicherung für Freunde der Singer-Songwriter-Americana-Kunst mit gefühlvoller weiblicher Note. Kommt im schmückenden dreiteiligen Digipak mit Leporello-Booklet. (cpa)


Joe Jackson - Live At Rockpalast
2-CD - EUR 15,95
2-DVD - EUR 19,95

Langsam, Stück für Stück, werden die wahren Perlen der Rockpalastnacht-Historie dem dürstenden Publikum nach- und dargereicht, aber so ist die Freude bei jedem neuen Wiedertreffen mit den goldenen Stunden der Jugend umso größer. Diese 2012er Veröffentlichung in der Rockpalast-Reihe bietet aber nicht nur den grandiosen 1983er Aufritt in der legendenumwogten Essener Grugahalle, einen 20-Song-langen triumphalen Beweis für die Songwriting-Meisterschaft des zweiten zornigen Mannes im Britannien der frühen 80er Jahre (einmal quer durch die ersten Alben und gleich 2 Drittel vom damals frischen Night & Day, incl. u.a. Another World, Sunday Papers, Look Sharp!, Breaking Us In Two, Target, TV Age, Steppin' Out, Beat Crazy, A Slow Song, Up Tight, Heatwave, I'm The Man). Auf CD 2/DVD 2 finden sich zwei weitere Auftritte Jackson's in unseren Gefilden, ein ebenfalls 1983 in der Hamburger Markthalle aufgenommenes Konzert (incl. Cancer, Real Men, Cosmopolitan und eines Motown Medleys) und ein 1980er Mitschnitt aus dem Kölner WDR-Studio, ein 8-Song-Querschnitt durch Look Sharp, I'm The Man und Beat Crazy (incl. Mad At You, Kinda Kute und Is She Really Going Out With Him). Insgesamt 42 digital remasterte Tracks.


Damien Jurado - Maraqopa
LP - EUR 14,95
CD - EUR 14,95

Wieder von Richard Swift produziert. Ein tolles und überraschendes Highlight steht gleich am Anfang, Nothing Is The News: Z.T. bluesige/verschnörkelte ausgedehnt (3-lagig!) solierende Gitarren im Stil der später 60er/frühen 70er (über das Stereo-Spektrum verteilt), nicht so weit weg von Fleetwood Mac der Zeit (in elastischer), zugleich schwer psychedelisch und ein Hauch Electric Ladyland, wunderbares Orgel-Backing. Wow! Daneben: Mehrfach Parallelen zum frühen akust. Neil Young (auch stimmlich), als raschelnder sanfter oder sehr emotionaler eindringlicher Folk Pop mit viel Atmosphäre; eher zeitgenössischer psychedel. Pop, fast ein wenig spooky mit flirrenden quecksilbrigen Keyboards; ein Bossa Nova wird zu federndem Pop; verträumt-balladesker Edel-Pop mit einer Prise Tindersticks/Red House Painters; "naiver" oder leichtfüßig-entspannter Folk Pop, zeitlos. Gegen Ende auch mal ganz dezente/unterschwellige Soul-Elemente (im Folk-Kontext). Ein melancholischer Ton durchzieht viele Stücke, die Stimme transportiert reiche Emotionen (manchmal in hohen Lagen), neben einigen sehr schönen Vibrato-Gitarren sind aber v.a. die in allen Farben schillernden äußerst aparten Keyboards hervorzuheben, tolle teils herrlich licht klingende Sounds, gerne auch Vibraphon/Glockenspiel-artig. Dicke Empfehlung! (dvd)


Lambchop - Mr. M
2-LP - EUR 19,95
CD - EUR 14,95
ltd. CD+DVD - EUR 17,95

In der Ruhe liegt die Kraft, in der Trauer liegt das Leben, nur unter Schmerz kann wirklich Großes entstehen. Das elfte Wagner-Werk strahlt eine erhabene Größe aus, eine unendliche Tiefe und Weite, die den Atem rauben. Fernab jeglicher Hektik entwickelt sich die nahezu kosmische Kraft im von phantasievollen Unterströmungen gespeisten, von grenzenloser Ruhe geprägten Fluß, der sich endgültig und erfolgreich jeglicher simplen Klassifizierung entzieht. Bestimmendes Instrument der elf epischen Weisen ist dabei das mit vielerlei Streichern und Bläsern besetzte Orchester, dessen mannigfaltige Möglichkeiten Wagner für eine einzigartige musikalische Sprache nutzt, die einzelne Teil-Begriffe wie Alternative Country, Jazz, Klassik oder gar Psycho-Swing nicht mehr zu fassen vermögen. Neben dem prägnant perlenden Piano, den sanft aufgefächerten Gitarren-Akkorden, zurückhaltend gestreicheltem Schlagwerk und sanften Sirenen-Gesängen im Hintergrund ist es das vielfältig schillernde Instrument Orchester, das weich, warm und voluminös die unendlichen wüsten Weiten füllt, mal in getragener Barock-Eleganz, mal in Swing-jazziger, luftig-leichter Verspieltheit, mal in cinematograpischem Breitwandformat. Der derart delikat dargereichten, fein aufgefächerten Instrumental-Kunst wird genügend Raum gelassen, um sich zu ihrer ganzen ruhenden Pracht zu entwickeln, weite Strecken des edlen Musik-Flusses wird ganz von der rein instrumentalen Sprache geprägt, was die gesungenen Momente, die Wagner-eigen berührend brüchig unter die Haut geritzten Worte umso schwerer wiegen lässt. Dabei entstehen in den raumgreifenden Flügen über faszinierend irisierende, von trockener Trauer und leidenschaftlichem Lebenswillen gefärbte Landschaften ein ganz eigenes, bewegt-bewegliches Melodien-Spiel, das dem Werk bei aller Größe und Schwere eine eigenartige, emotionale Leichtigkeit verleiht. Durch Wieder- und Wiederhören erschließt sich dabei eine Tiefe und Tragweite, die Mr. M in die hehren Höhen des Lambchop-Schaffens erhebt. (cpa)

Die schwerst limitierte CD+DVD-Version bietet auf der beigelegten DVD einen 93-minütigen Konzertmitschnitt eines 2010er Auftritts im Berliner Admiralspalast, ein Video von Gone Tomorrow, eine Making Of-Mr. M-Dokumentation, eine Wagner-Song-by-Song-Analyse und akustische Versionen dreier Albumsongs. Auch die Erstauflage des Vinyls soll diese DVD enthalten, aber auch diese ist natürlich extremst limitiert.


Tom Liwa - Goldrausch
CD - EUR 11,95

2012er Solo-Album des Sänger-Liedschreibers, geprägt vor allem von dem Zusammentreffen des Flower-Pornoe mit den Spiel- und Ausdrucks-Möglichkeiten der Ukulele. Diese steht dementsprechend auch im instrumentalen Fokus der 12 neuen Lieder, solitär oder von Cello, Bass und Perkussion umrahmt. Im Zentrum der solcherart auf das Wesentliche reduzierten Songs aber steht der Wort-Schmied und Sänger Liwa.


Cheyenne Marie Mize - We Don't Need
10" - EUR 12,95

2012er Vinyl-only-Veröffentlichung auf Yep Roc, ein Zweit-Zwischendurch-Werk der Singer-Songwriterin aus Louisville, trotz 6 Songs und 22:16-Minuten Lauflänge so voll wie manches Album nicht in der doppelten Spielzeit. Die beeindruckende Vielinstrumentalistin und mitreissende Sängerin, die bereits mit Bonnie Prince Billy aufnahm und mit Daniel Martin Moore die Bühne teilte, bleibt dem vielschichtigen Alternative-Folk/Rock-Begriff treu, den sie bereits auf dem Debutalbum Before Lately definierte, aber schafft es, in sechs neuen eigenen Songs gleich sechs verschiedene Facetten ihrer Kunst strahlen zu lassen. Ob höchst ansteckend allein zu fein verzahnter Hand-Werk-Perkussion singend, Lisa Germano-gleich sanft durch den Psycho-Wald irrend, rhythmisch betont zum Piano auf Feist- und Carole King-Pfaden tänzelnd, mit charmant überschlagender Stimme zu Gitarren-getriebenem Rock Breeders-Energie versprühend, auf verzerrtem E-Gitarren-Grund erfolgreich in P.J. Harvey's Teichen fischend oder auf exotischen Gesangs-Wolken über psychedelisch fließendem Desert-Drone fliegend - nur sechs Songs reichen Cheyenne, um ein derart farbenreiches Kaleidoskop zu füllen. Fast unnötig zu erwähnen, dass sie bis auf das Drumkit sämtliche Saiten-, Tasten- und Perkussions-Instrumente allein spielt und beherrscht. Eine echte Entdeckung. (cpa)


Chuck Perkins - A Lovesong For Nola
2-LP - EUR 18,95
CD - EUR 15,95

Wer auch nur einen Funken Leidenschaft für den Sound der Stadt New Orleans verspürt, ist hier richtig. Chuck Perkins ist ein Poet und Spoken Word-Artist, der mit seiner Performance gleich etliche Dekaden New Orleans-Kultur vereinigt. Von Louis Armstrong und Fats Domino über Dr. John bis zu den Meters und Neville Brothers, von Jazz bis Funk, mit Cajun-, Mardi Gras und kreolischen Voodoo-Ingredienzien - und dank der sonoren Stimme und den sozialkritischen Messages auch eine gute Dosis Chuck D. von Public Enemy. Wer es konkreter will: Chuck Perkins klingt wie eine sehr coole und zeitgemäße Mischung aus Gil Scott-Heron und Last Poets, aber eben Southern Style. Er umgibt sich mit einer edlen Riege einheimischer Musiker wie Trompeter Tom Sawyer von der Treme Brass Band, Red Morgan, Saxophonist von Eddie Bo, Wyntons jüngerer Bruder Jason Marsalis am Schlagzeug, Professor Longhairs Congaspieler Uganda Roberts, dazu auch zwei der legendären Mardi Gras Indians. Second Line-Funk trifft hier auf Jazz-Traditionalismen und über all dem feuert Perkins seine Poetry mit der Wucht eines Preisboxers ab, wie die Lokalpresse ganz treffend beschrieb. Auf Trikont und mit ausführlichem Booklet. (Joe Whirlypop)


Pink Floyd - The Wall (Experience Edition)
3-CD - EUR 23,95

Lohnenswert bearbeitete/erweiterte 2012er Version des Tonnen von stürzenden Mauern nach sich ziehenden 1979er Albums, bietet neben dem remasterten Originalwerk auf CD 1 und 2 noch einen mit 27 Tracks randvoll gepackten dritten Tonträger, der bislang unveröffentlichte The Wall-Song-Demo-Fassungen von Waters und der Band enthält.


Pink Floyd - The Wall (Immersion Edition)
6-CD+DVD - EUR 129,-

Trotz des bemerkenswerten Preises meiner Ansicht nach die inhaltsreichste unter den - durchweg hochwertig verpacktem - Immersion-Box-Sets. Denn neben einem 44-seitigen Booklet, einem Foto-Buch, einem Gerald Scarfe-Kunstdruck, Sammelkarten, Schal, Murmeln, Untersetzern sind es die 6 CDs, die das Floyd-Fan-Herz höher schlagen lassen werden. Nur soviel: CD 1 und 2 bieten das feinst remasterte Mauerwerk von Waters & Band, CD 3 und 4 bieten eine 30-Song-Komplett-Live-Fassung, zusammengestellt aus Konzertmitschnitten aus den Jahren 1980 und 1981; und auf den Tonträgern 5 und 6 wird die Demo-, Früh- und Entwicklungs-Phase des Albums in 64 Songs & Versionen nahezu nahtlos dokumentiert. Als Dreingabe gibt's auf der DVD einen kompletten Film über die 1980er The Wall-Tournee, eine Behind The Wall Dokumentation, einen Video-Clip und ein Gerald Scarfe-Interview.


Pink Floyd - The Wall (rem./180g)
2-LP - EUR 27,-

Das remasterte 1979er Album, als limitierte 180g-Vinyl-Ausgabe in Gatefold-Sleeve, kommt mit Poster, 12-Seiten-Booklet und Download-Voucher.


Matt Pryor - May Day
LP - EUR 15,95
CD - EUR 15,95

Das zweite Album des vielseitigen Sängers und Gitarristen unter eigenem Namen, 2012er Arctic Rodeo-Veröffentlichung. Seit mehr als 15 Jahren beschallt Pryor als Frontmann der Get Up Kids und von The New Amsterdams normalerweise Freunde der etwas härteren Klänge, mit einem weiteren Neben-Projekt - The Terrible Two - wendet er sich sogar an kindliche Hörerschaft. Diese Namens-Nennungen dienen allerdings nur zur Legitimierung seines guten musikalischen Rufes, zur Verständnis seines zweiten Solo-Werks sollte man die Fakten gleich wieder vergessen, denn als Matt kehrt Pryor ganz den Folk-Singer-Songwriter nach außen, schwelgt in handgemachten Weisen, rauh und wurzelnah auf akustischem Instrumentarium dargereicht, wobei die Gitarre das Geschehen bestimmt, aber auch Klavier, Mandoline, Banjo und etwas dezentes Schlagwerk zur Füllung des Country-Folk-Raums beitragen. Allein zur Lagerfeuer-Gitarre, begleitet von der Dylan-Gedächtnis-Mundharmonika, von sanften Keyboard-Akkorden umschwelgt oder zur twangenden E-Gitarre wirkt Pryors mal schmeichelnde, mal schneidende Stimme als Katalysator für die herrlich erdverbundenen, zeitlos ungekünstelten Lieder, die den Hörer in die seligen 60er und 70er zurücktragen, ohne das heute dabei auszuklammern. Überraschend gelungenes Handwerk. (cpa)


Radical Face - The Family Tree: Roots
CD - EUR 14,95

Vier Jahre lang arbeitete der Singer-Songwriter Ben Cooper an dem Nachfolge-Werk zum grandios geglückten The Ghost-Debut, ersann eine fiktive Familien-Geschichte um eine Sippe aus dem 19. Jahrhundert und umspannte die herrliche Historie mit von einfachen, akustischen Instrumenten (Klavier, Akustik-Gitarre, Bass, Floor-Tom & Händklatschen) geprägten Songs und segnete sie mit wundervollen Vokal-Harmonien. Mit einer weichen, mitunter zerbrechlich wirkenden Stimme irgendwo zwischen dem sanften Paul Simon und dem berührenden Will Oldham, veredelt in vielstimmigen, America-weichen Harmonie-Hymnen, umschmeicheln die elf Cooper-Originale den Freund des naturbelassenen Wohlklangs, verbinden kargst dargereichten Fragil-Folk und köstliche Klang-Weich-Wolken mit mitreissender, ungestümer Mumford & Söhne-Euphorie und hinterlassen sowohl beim ersten Zusammentreffen als auch beim siebten Wiederhören Gänsehaut-wertes Wohlgefühl. Eine herrlich-hymnische Ode an den Wohlklang. (cpa)


St. Thomas - Mysterious Walks
CD - EUR 5,95

Psycho-Cowboy-Blues-Pop aus Oslo, das Vorgänger-Album und Debüt von Thomas Hansen zum abgefeierten I'm Coming Home. Für Freunde von Byrds bis Palace.


Otis Taylor - Contraband
CD - EUR 15,95

Jedes Jahr ein Album, immer von derselben, extrem hohen Qualität und wie gewohnt in einem ganz eigenen musikalischen Kosmos rotierend. Da läuft man Gefahr, sich als Reviewer zu wiederholen. Tief in den Knochen ist Otis Taylor ein Bluesmann, das dringt auch auf Contraband durch die kleinen Ritzen, die er im Sound lässt. Aber er spielt den Blues auf singuläre Weise, ohne auch nur das allerkleinste Klischee einzubauen. Viel lieber bürstet er seine Songs gegen den Strich, gerne auch rhythmisch vertrackt und beinahe avantgardistisch arrangiert. Denn welche Blues Band hat schon einen Kornett Spieler als festes Mitglied in seinen Reihen? Und einen Geiger? Und einen Banjo-Spieler? Eine Djembe und gleich zwei Bassisten (einen spielt seine Tochter)? Und als er noch lebte, ließ er Gary Moore (dem das Album hier gewidmet ist) fette Soli über die Songs bratzen. Und auch auf Contraband kennt Otis Taylor keine Grenzen. Auf dem Banjo Boogie Blues legt er ein halsbrecherisches Tempo vor, Bass und aggressive Pedal Steel Attacken rocken, als wollten sie den Teufel an den Crossroads pulverisieren. Und direkt danach folgt mit 2 Or 3 Times ein hypnotischer Schleicher, mit einer Akustikgitarren-Improvisation, die wie ein Flußlauf ihren Weg sucht. In jedem Song wartet eine Überraschung, ob er in kleinster Besetzung seine Seele offenbart oder mit voller Band, Fiddle, Djembe und Kornett den Blues neu erfindet, ob er mit fast schmerzhafter Intensität karg und akustisch musiziert oder mit böser Stimme die Ungerechtigkeiten im Zusammenleben der Rassen anklagt: Otis Taylor ist ein Gott. Einzigartig auf dem Thron des Blues. Keiner ist wie er. (rh)'


Tindersticks - The Something Rain
LP - EUR 16,95
CD - EUR 14,95

Das neunte Album und noch immer kreiseln sie um ihren ersten Soundentwurf, nur manchmal werden die Umlaufbahnen größer. Natürlich ist auch dieses Album stark geprägt von Stuart Staples' tröpfelnder Late Night Jazz Stimme, der verträumten Melancholie und samtenen Molltönen. Der Fan wird sich also zu Hause fühlen. Wie schon beim Vorgängeralbum Falling Down A Mountain kommt das längste Stück gleich zu Beginn, hier das größtenteils lauschige Chocolate - nahe verwandt der ähnlich angelegten rezitativen Meditation My Sister vom genialen Debüt - neun Minuten inklusive gezügeltem Jazzintermezzo. Show Me Everything kommt gänzlich anders daher, satte Bluesgitarre, Gina Foster als souliger Backround. Dann mit This Fire Of Autumn und Slippin' Shoes zwei regelrechte Gute-Laune-Stücke, nur Staples' barmende Stimme sorgt hier für die Art von ernsthafter Dringlichkeit, die einem jeden Song der Tindersticks zu eigen ist. Medicine, der vorausgesandte Ausblick auf dieses Album, hat an Stärke nichts verloren - "Medicine you are, medicine you need, ..." behutsames Raunen, der Beat pocht, das Cello weint und man selbst ist auch nicht mehr weit entfernt, gleich loszuheulen. Irgendwie passt hier alles zueinander, können die behutsam angedeuteten Diskorhythmen von Frozen problemlos neben der loungigen Kammermusik von Come Inside Platz nehmen - mühelos all das und am Ende irgendwie gar nicht mehr so düster und schwülstig wie in früheren Zeiten. Sie haben sich nicht neu erfunden, wozu auch? Aber man spürt den Willen zur sanften Weiterentwicklung. Und wenn man dann nebenbei so ein Klassealbum abliefert, gibt es keinen Grund zum Klagen. (rh)


Todd Snider - Agnostic Hymns And Stone Fables
CD - EUR 15,95

Der scharfzüngige Songwriter rechnet mit den Zuständen in seinem Heimatland ab und Rolling Stone US meint: "America's sharpest musical storyteller!"


Southerly - Youth
LP+CD - EUR 15,95
CD - EUR 15,95

Vom ersten Moment an mit Pomp, Prunk und Pracht überwältigendes Independent-Pop-Feier- und Feuerwerk, umso überraschender, da es sich bei Southerly um das Werk eines Einzelnen handelt: Krist Krueger hielt bei dieser Lehrstunde in vollmundig-delikatem Traum-Tanz von Anfang bis Ende alle Fäden fest in der Hand, nur bei der Produktion und bei zwei, drei Keyboard-Spielereien erlaubte er kleine helfende Handgriffe von außen, und dennoch platzt das kreative Kunstwerk vor phantasievoller Vielfalt aus allen Nähten. Mit einer Stimme, die in ihrer mal trocken-brüchigen, mal sanft-schneidenden Stimmfarbe an so unterschiedliche Sänger wie Donovan, Brian Molko oder die Turin Brakes erinnert, kredenzt König Krueger köstlichste Melodien, die sich schon bei erster Berührung unter die Haut schmeicheln. Das bewegt-bewegende Melodie-Werk verpackt er mit beiden, vollen Händen in eine vielschichtige Wolke aus vielerlei Elementen, bei zart-filigranen akustischen Folk-Feinheiten beginnend und bei fein konzipiertem Prefab Sprout-Pop, hymnischen Dream Academy-Klangwolken oder mitreissendem Placebo-Rock-Schwelgen noch lange nicht endend. Den derart stil-reichen Wohlklang-Himmel füllt der vielseitige Künstler mit einer Schwemme an Saiten-, Tasten- und Rhythmus-Klängen und erschafft so ein aufwändiges, fast verschwenderisches Musik-Gemälde, das mich stumm erstaunen und genießen lässt. Andere Kenner der Kirst Kruger-Kunst führen auch Decemberists, Arcade Fire oder The National als vergleichswerte Eckpunkte an, ich empfehle aber, sich den direkten, echten Southerly-Genuß zu gönnen. (cpa)


Robin Trower - Farther On Up The Road: The Chrysalis Years (1977-1983)
3-CD - EUR 16,95

Der Chrysalis-Jahre zweiter Teil. Nachdem A Tale Untold (2010) die ersten 5 Solo-Werke der Blues-Rock-Reise des ehemaligen Procol Harum-Gitarristen versammelte, bietet dieses 2012er Paket die frisch remasterten sechs Alben, die der Hendrix-Verehrer bis 1983 für das rock-erfahrene Chrysalis-Label einspielte. Herausragend neben In City Dreams, Caravan To Midnight, Victims Of The Fury und Back It Up sind dabei sicher die beiden Werke B.L.T. und Truce, die in improvisationsfreudiger, kongenialer Kreativ-Collaboration mit Jack Bruce entstanden. Die Anthologie wird durch zwei Bonustracks komplettiert.


Jim White - Where It Hits You
CD - EUR 15,95

Ganz exzellent. Ein kleiner Block von 3 Songs in der Album-Mitte fällt aus der Reihe, gutgelaunt bis fast ein wenig angestochen, old-timey-Multi-Roots samt Vaudeville-Anleihe in bunter Vielfalt, teils in Southern-Schwüle. Sonst weit homogener als das so eklektizistische "Presents Southern?" vom letzten Jahr. Ungemein delikate relaxte, ruhige bedächtige, angenehm träge fließende, phasenweise ultra-atmosphärische/schwebende Musik, mal ungeheuer feinfühlig, feinziseliert, mal melancholisch, z.T. verschwimmen die Instrumente. Songwriter-Country (-Pop) bzw. meinetwegen Americana (auch eher Folk-unterfütterte), manchmal stärker traditioneller grundiert. Einfühlsam die Vocals, vielfältig und edel die Instrumentierung (eine sanfte singende/verhallte/malende Pedal Steel, obligatorische akust., auch als Slide, teilweise elektr. Gitarre, Piano, Banjo, Mandoline, selbst Vibraphon, Orgel, Harmonica, Cello, Bläser, Kazoo, Fiddle). Und schöne, bisweilen wunderbare weibliche Harmony-Stimmen. Großteils lassen sich die Songs, passend zur Stimmung, viel Zeit (5-7 Min.), immer wieder sehr leise/zart startend. Ein paar entfernte/eher lose Assoziationen: John Prine, Jeffrey Foucault, der frühe akust. Neil Young, 1x gar Jimmy Buffett. Dicke Empfehlung! (dvd)


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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2012