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LABEL/4064: Glitterhouse-Mail-Order-Mail - 23.01.15 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (23.01.2015)




Ich glotz TV: Blaudzun im WDR

In der Nacht von Sonntag, 25.01., auf Montag, 26.01. strahlt das WDR-Fernsehen ab 00:15 Uhr das BLAUDZUN-Konzert vom 23. Oktober (aus der "Harmonie", Bonn) in der Reihe "Rockpalast: Crossroads" aus. Anschließend folgt die Aufzeichnung des We Invented Paris-Auftrittes vom selben Festival. Einschalten!


BLUE ROSE-Perlen im Preissturz!

Der Vertriebswechsel machts möglich: Selten fiel ein Blue Rose-Preisrutsch zum Jahreswechsel derart titel-reich aus wie der diesjährige. Und in der Zwischenzeit ist die Auswahl sogar noch reichhaltiger geworden, sind doch noch 9 weitere Titel hinzugekommen, von denen noch nicht einmal der Januar-Katalog auch nur etwas ahnte. Bitte beim Zugreifen beeilen, bei manchem Titel droht bereits der Ausverkauf! Hier nur eine schmale Auswahl.

Neu im Mid-Price:
American Aquarium - Burn. Flicker. Die CD - 9,95
Colin Brooks - Blood And Water CD - 9,95
DB's - Falling Off The Sky CD - 9,95
Del-Lords - Elvis Club CD - 9,95
Jenn Grant - The Beautiful Wild CD - 9,95
Rich Hopkins - Live At The Crossroads Rockpalast Festival 2-CD+DVD - 9,95
Shooter Jennings - The Other Life CD - 9,95
Elliott Murphy - It Takes A Worried Man CD - 9,95
Willie Nile - American Ride CD - 9,95
Plainsong - Fat Lady Singing CD - 9,95
Poco - All Fired Up CD - 9,95
Resentments - Welcome To Our Living Room - Live At The Lab Stuttgart 2-CD+DVD - 9,95
Resentments - Ghost Ship CD - 9,95
Markus Rill & The Troublemakers - My Rocket Ship CD - 9,95
Shurman - Inspiration (+ Bonus-CD) 2-CD - 9,95
Leeroy Stagger - Truth Be Sold CD - 9,95
Todd Thibaud - Live At Rockpalast Crossroads Festival 2-CD+DVD - 9,95
US Rails - Live Europe 2012 2-CD+DVD - 9,95
Uncle Lucius - And You Are Me CD - 9,95
Ad Vanderveen - Driven By A Dream CD - 9,95

Neu im Budget-Bereich:
Band Of Heathens - Double Down: Live In Denver Vol. 1 CD+DVD - 6,95
Band Of Heathens - Double Down: Live In Denver Vol. 2 CD+DVD - 6,95
Tom Gillam - Good For You CD - 6,95
Jon Dee Graham - Garage Sale CD - 6,95
Jon Dee Graham & The Fighting Cocks - It's Not As Bad As It Looks CD - 6,95
Rich Hopkins & Luminarios - Buried Treasures 2-CD - 6,95
Elliott Murphy - Elliott Murphy CD - 6,95
Joseph Parsons - Heavens Above CD - 6,95
Refugees - Three CD - 6,95
Resentments - Roselight CD - 6,95
Skydiggers - The Truth About Us: Twenty Year Retrospective CD+DVD - 6,95
Leeroy Stagger - Radiant Land CD - 6,95
Ad Vanderveen - Days Of The Greats CD - 6,95
Wrinkle Neck Mules - Apprentice To Ghosts CD - 6,95


Jahres-Charts Vol. 6: Spain

Schon als der Sohn des großen Charlie Haden mit seinem Band-Projekt Spain nach langer Veröffentlichungs-freier Zeit mit einem neuen Album aufwartete, war das bereits eine helle Freude für wahre Genießer, als Josh Haden für Europa dann noch Glitterhouse als sicheren Label-Hafen wählte, war das eine außerordentliche Ehre, die bis heute währt und wirkt. Umgeben vom guten Geist einer hochmusikalischen Familie (das diesjährige Trio-Debut seiner Schwestern Petra, Tanya und Rachel hat es in so manche persönlichen Top Ten geschafft), ist das Wirken der kreativen Blutsbande bis in seine persönlichen Jahrescharts 2014 zu spüren.

Achtung und aufgemerkt: Im Februar und März bereist Spain ganz Europa, und die Tournee führt die Band gleich mehrfach auch nach Deutschland. Die Tourdaten findet Ihr, wie immer, am Ende dieses Briefes.

Josh's Top 10 Albums Of 2014 (in alphabetical order):

Black Dirt Oak: Wawayanda Patent
The Brian Jonestown Massacre: +- EP
The Brian Jonestown Massacre: Revelation
Catherine Marie Charlton: River Flow - 60 Minutes of Quiet Flowing Piano
(for calming, focusing, creating, and dreaming)
The Haden Triplets: Self-Titled
Neil Hamburger: First Of Dismay
Keith Jarrett & Charlie Haden: Last Dance
Muslimgauze: Un-Used Re-Mix's 1994-1995
Hank Williams: The Garden Spot Programs, 1950
Thom Yorke: Tomorrow's Modern Boxes


Immer noch: Januar-Katalog online!

Bereits jetzt goutierbar: Die Online-Version unseres knackfrischen Januar-Mailorder-Kataloges zum Online-Blättern, akustisch unterlegt mit Musik von The White Birch (aus dem kommenden Album The Weight Of Spring).


AUSERWÄHLTE TONTRÄGER-PRETIOSEN ZUM WOCHENENDE

Another Day, Another Time - Celebrating The Music Of Inside Llewyn Davis/Various Artists
3-LP/2-CD - EUR 47,95/21,95

Der Coen-Brüder-Film war ein bemerkenswertes Stück Kino-Kunst, der T-Bone-produzierte Soundtrack ist ein O Brother-ebenbürtiger, seit Monaten den Player belegender Dauerläufer, aber dieses Audio-Dokument einer phänomenlaen Feierstunde des Films, der Musik, der Songs ist ein aus allen Nähten platzendes Geschenk an alle Freunde des Wahren, Guten und Handgemachten. Na gut, geschenkt geht anders, aber dieses 130-minütige Gut- und Best-Namen-satte Spektakel ist in seinem 34-Track-Reichtum jeden Cent wert. Zum Filmstart am 2. September 2013 luden die Coen-Brüder Joel und Ethan und der federführende Soundtrack-Produzent Burnett alles, was im weitesten Folk-Feld-Sinne Rang und Namen hat und einen Teil der singenden Filmbesetzung zu einem gemeinsamen Konzert in die New York City Townhall, und allein die Liste der beteiligten Künstler sprengt den Rahmen einer Norm-Rezension (und schon beim schieren Lesen weiß man nicht mehr, wohin mit dem breiten Lächeln): Allein, in bemerkenswerten Duetten, mit Band oder zu verschiedensten Begleitungs-Besetzungen gaben sich an diesem einzigartigen Abend unter anderem Gillian Welch, Dave Rawlings, Elvis Costello, Marcus Mumford, Conor Oberst, Joan Baez, Jack White, Rhiannon Giddens, Chris Thile, Keb' Mo', Bob Neuwirth, die Milk Carton Kids, Lake Steet Dive, Secret Sisters, Avett Brothers und die Punch Brothers die Konzert-Klinke in die Hand, um gemeinsam das hohe Lied des Folk zu singen. Vorwiegend akustisch auf Gitarre, Mandoline, Fiddle, Banjo, Bass, Akkordeon und Schlagwerk begleitet, wird altes und neues, Film-verwandtes und freies Folk-Gut vielstimm-harmonisch intoniert, leise Verneigungen vor O Brother und dem jeweiligen Individual-Schaffen der einzelnen Künstler bereichern das Spektrum, und erschaffen eine Feier-Doppel-Stunde, die dauerhaft im Gedächtnis haften bleibt. Ein kleiner Auszug aus dem immer wieder aufs Neue entdeckenswerten, traditionsreichen Tracklisting: Will The Circle Be Unbroken, Please Mr. Kennedy, Four Strong Winds, Blue Run The Game, Joe Hill, Hang Me Oh Hang Me, Green Green Rocky Road, The Auld Triangle, Which Side Are You On?, House Of The Rising Sun, Fare Thee Well (Dink's Song). Finale Folk-Feierstunde. (cpa)


Belle & Sebastian - Girls In Peacetime Want To Dance
2-LP/CD - EUR 21,95/13,95

Verlockend-verspielter Farbenreichtum im schottischen Pop-Olymp, schmeichelnd-einlullende Sanftmut trifft auf kunstvoll-köstliche Einladungen zum Tanz, vielharmonische Verführungen im zeitlos leicht-luftigen Wohlklang-Weltraum. Unter der viele Freiheiten erlaubenden Produktionsregie von Ben Allen (Deerhunter, Animal Collective) entwickelt sich das Kreativ-Kollektiv weiter und lässt viele farbenfrohe Facetten ihrer schillernden Pop-Kunst leuchten; in durschimmernd-reichen Arrangements lässt man endgültig etwelche aktuellen Mode-Mauern und Stil-Grenzen hinter sich und unterwirft sich, uns und alles dem endgültigen, zeitlosen, delikaten Pop-Diktat. Harmonie-verliebte Höhepunkte aus fünf Jahrzehnten Charme-Geschichte werden eins, 60's Beat, 70's Chanson, 80's Wave, 90's Electro werden kunst- und lustvoll mit Elementen aus Chanson und Schlager, Folk und Funk, Disco und Dance, Latin und Liebe vereint, von vielerlei Instrumental-Feinwerk mit elegantem Leben erfüllt, von Bläsern und Streichern umsäumt und von sanftem Leadgesang (und den weichen Stimmen der wechselnden weiblichen Vokal-Partnerinnen) gekrönt. Bei aller Liebe zu sanften Tönen erlaubt sich die Band auch heftigere Momente und sanft schneidende Kanten, und die Verführungen zum Tanz haben eher mitreissenden als nur bittenden Charakter, aber trotz der stilreichen Weltoffenheit bleibt auch das neunte Album ein echtes Belle & Sebastian-Original. Eklektisch-elegante, emotions-echte Perlen eines einzigartigen Dream-Dance-Mod-Wave-Power-Folk-Pop. (cpa)


Ryan Bingham - Fear And Saturday Night
CD - EUR 13,95

15er. Die wettergegerbte sehr rauhe raspelige/etwas heisere dazu gefühlsstarke Charakterstimme des texanischen Singer-Songwriters ist schon (mehr als) die halbe Miete. Großartig! So souverän und gereift. Musikalisch recht vielfältig: Balladesker vollmundig-melancholischer/sehnsüchtiger teils ausgesprochen kraftvoller Americana (oder entspannter mit einer Spur Tom Russell) inkl. aufrüttelndem kurzem Gitarren-Spot oder einer gesunden Prise Drama/Pathos (klasse!). Typischer unaufgeregter Songwriter-Country in der Tradition von John Prine & Co (Nobody Knows My Trouble: Absolut hinreißend!! Super Melodie!). Zupackender rootsiger (Power-)Rock (in 1 Fall fast roh, kurzer wilder Gitarrenausbruch), ein wenig Blues steckt drin, woanders ein Hauch Not Fade Away. Outlaw Country-Balladen a la z.B. Steve Earle oder Terry Allen, gitarristisch angerauht resp. wunderschön singend. Dezent rockiger Americana/Country mit Ähnlichkeit zu gewissen Joe Henry-Songs. Und ein kräftiger fast stürmischer Tex Mex-Rocker mit Akkordeon und Slideeinlagen. Rein akustische Stücke gibt es nicht. Durchweg exzellentes Material, neben Nobody Knows (wirklich einer der besten Songs in diesem Genre in den letzten Jahren!) stechen noch ein paar weitere heraus. Dicke Empfehlung! (dvd)


David Buhler - Lay Low
CD - EUR 12,95

Zweitling des Alt. Country Singer/Songwriters aus Seattle, WA, hauptberuflich Besitzer einer kleinen Brauerei und mit einem seltenen Gespür für den guten Song ausgestattet. War sein Debut noch stark geprägt von der klassischen Northwest Singer/Songwriter-Szene, so erweitert Buhler seinen Wirkungskreis um deutliche Reminiszenzen an Sixties-Psychedelia, inklusive fast schon Chambers Brothers'scher Gitarren Freakouts ("Dust Bowl"). Aber keine Angst, traditionelles Roots-Instrumentarium kommt beileibe nicht zu kurz und speziell sein Mandolinist/Leadgitarrist Scott Law (String Cheese Incident) und Jon Hyde (Transmissionary Six) an der Pedal Steel sorgen für echte Glanzpunkte. Die Songs selber, teils autobiografisch gehalten, variieren sehr angenehm in Tempo und Stimmung, von der gefühlvollen Ballade ("Illusions"), groovendem Roots-Rock ("Another Day") mit ganz feiner Solo-Gitarre bis zum wunderschönen Titelsong, der so oder so ähnlich auch von Van Morrison hätte aufgenommen werden können. Das Ganze ist wiederum schlicht/schön in einem dreipaneligen Digifile verpackt und kommt so ganz ohne Plastik (bis auf die CD selber) aus. (lrm)


Cerrone - The Best Of Cerrone Productions
2-CD - EUR 17,95

Irgendwie hängt ihm der Ruf der zweiten Liga an, wirklich geschätzt nur in der französischen Heimat, wo ihm sogar bedeutende Electro-Produzenten wie Bob Sinclair Tribut zollen. Fest steht aber, dass Jean-Marc Cerrone (Jahrgang 1952) so eine Art gallisches Pendant zum erfolgreicheren Südtiroler Giorgio Moroder ist, dessen Eurodisco ihre Blütezeit zwischen 1976 und 1985 hatte, auch wenn der Meister bis heute (mäßig erfolgreich) weiter produziert. Diese Compilation mit 38 Tracks in 150 Minuten bietet eigentlich alles, was aus heutiger Sicht von Relevanz ist. Mittlere Hits wie "Supernature", "Give Me Love" oder "Love in C Minor", hierzulande weitgehend vergessen, in den Mid-70ern aber sogar in den USA gechartet, aber auch interessante Remixes (Alan Braxe, Dimitri From Paris, Armand Van Helden) und Kollaborationen mit aktuellen Künstlern wie Beth Ditto (Gossip). Und auch diverse Aufnahmen mit anderen Projekten wie Don Ray, Kongas, Revalacion, Brigade Mondaine und Cristal sind hier zu hören. Der Sound ist knackig und immer sehr sauber produziert, mit milde elektrifizierten Rhythmen, Funkbass, WahWah-Gitarren und seinem besonderen Trademark, den recht exzessiv - aber gekonnt - eingesetzten Streichern zu schnurgerader Bassdrum. Vieles kommt ganz ohne Gesang aus oder orientiert sich an Chanteusen wie Donna Summer und Amanda Lear, ganz im Geschmack der damaligen Zeit eben - auch Santa Esmeralda, "Magic Fly" von Space (auch Franzosen), John Carpenter-Soundtracks und die Disco-Bee Gees klingen deutlich durch. Originalität ist nicht unbedingt Cerrones Stärke, gerne bedient er sich auch bei fremden Kompositionen ("Standing In The Shadows Of Love" - Four Tops, Timmy Thomas - "Why Can't We Live Together", "Gimme Some Lovin'" - Spencer Davis, "House Of The Rising Sun" etc.). Das wirkt aus heutiger Sicht vielleicht ein wenig plump, macht aber dennoch Spaß, auch weil Cerrones Musik noch nicht wirklich von stylischen Rare Groovern entdeckt wurde. Macht insgesamt ein ebenso trashiges wie kurzweiliges Disco-Vergnügen zwischen Cosmic, Munich- und Italo-Style. (Joe Whirlypop)


Andrew Combs - All These Dreams
LP (+MP3)/CD - EUR 16,95/14,95

Zweiter Longplayer des jungen Singer/Songwriters aus Nashville, der im Januar mit Justin Townes Earle auch hierzulande auf Tour war. Andrew Combs erweist sich dabei als besonders smoother Vertreter seiner Zunft, der seine Homebase im Country-Mekka keinesfalls verleugnet, weshalb "All These Dreams" dann eben nicht nach Roots, sondern fast schon nach Contemporary US-Pop klingt. Edelst produziert, teils mit Streichern, Chordamen und elegischen Steelguitars, aber alles sehr dezent und geschmackvoll. Die chromblitzende Glätte ist hier gewolltes Stilmittel - und Combs macht das wirklich gut, weshalb ich ihn mal als musikalischen Schüler von Leuten wie Glen Campbell ("Galveston") einordnen möchte. Ein Song wie "Nothing To Lose" ist eine gelungene Reminiszenz an "Everybody's Talking" von Fred Neil (aus "Midnight Cowboy"), aber eben "next generation", die Stimme sympathisch jugendlich, die Songs überwiegend upliftend und poppig, oft auch mit Tom Pettyscher Gradlinigkeit. Country-Pop darf man das durchaus nennen, mit Momenten schönsten 70s-Softrocks (Al Stewart), die Ballade mit Piano ist fast lupenreiner Elton John der frühen 70er - also richtig gut. Er selbst nennt auch Roy Orbison und Paul Simon als Einflüsse, was man durchaus heraushören kann. Produziert haben die Nashville-Dons Jordan Lehning and Skylar Wilson, die zuletzt auch mit ihrer Arbeit für Caitlin Rose positiv auffielen. (Joe Whirlypop)


Cracker - Berkeley To Bakersfield
2-CD - EUR 16,95

15er, ex-Camper Van Beethoven David Lowerys Band ist im Kern immer noch dieselbe wie vor 25 Jahren - und hier so gut wie ewig nicht! Praktisch 2 Alben auf 2 getrennten CDs, je 9 Tracks. Nr. 1: Abgesehen vom leisen entzückend poetischen Folk des Openers zwischen purem Rock und einer gewichtigen Portion Pop-Appeal, mit einer starken Prise 70s-Feeling, bis hin zu melodieverliebtem druckvollem Power Pop, aber auch feinst reißend-zerrenden Gitarren - und (trotz des Themas Kalifornien) schon mal englischem Einfluß (Ziggy-Bowie, ein wenig Nick Lowe/Pub Rock). U.a. dachte ich an die Flamin Groovies, John Lennon. Nr. 2: Country, wohl purer als je zuvor. Von traditionsbewußtem Bakersfield-Sound in dezent angerockt bis zu teilelektrischem zeitgemäßerem Americana-Country und klassischem Country Rock, 1x gar Bluegrass/Hillbilly-Anleihen. Klar mehr E- als Ak.Gitarre, Gäste an Pedal Steel (fast jedes Stück) und Fiddle (selten). V.a. aber: Lauter gute bis ganz exzellente Songs auf beiden CDs! Beinahe ausnahmslos! (Und fast balladenfrei). (dvd)


Cub & Wolf - Cub & Wolf
LP (+ Download-Code) - EUR 16,95

Im Wein liegt Wahrheit. Und manchmal auch Wunderkraft. Was sich hier ganz nebenbei, beinahe bescheiden, als Vinyl-only Produkt/Projekt auf meinem Plattenteller niederließ, ist eine Schallplatten-gewordene Sternstunde des Scandamericana, ein Hohelied auf handgemacht herzhafte, melancholisch-magische, gefühlvoll tiefschürfende Song-Kunst, die im weitesten Alternative Country-Feld zwischen Bonnie Prince Billy-Brüchigkeit, saftigem, nahezu klassischem Roots-Rock, tastender Teitur-Tristesse und einem wehen Hauch Dakota Suite-Depression in himmlisch-harmonische Höhen schwebt. Die stets spürbare Nähe zu allem, was uns Glitterhouse-Gläubigen heilig ist, kommt dabei nicht von ungefähr, stecken hinter dieser vinylen Stargazer-Label-Perle doch die beiden kreativen Köpfe Mattias Larson (Grant Creon) und Linus Lindvall (Golden Kanine), die sich bei einer gemeinsamen Weinprobe in Mattias' Studio in Malmö musikalisch annäherten und fanden, Ideen, Gedanken, Skizzen und Songs in nahezu blindem Einverständnis entwickelten, die im weinfreien Nachspiel ihre finale Form gewannen. Gemeinsam mit weiteren guten Freunden aus dem Golden Kanine-, Grant Creon-, New Partner- und Caleido-Umfeld wurden die wehmütigen Weisen vergoldet, erhielten ihren nie zu sehr glättenden Feinschliff, wurden zu handgewirkten, kunst- und gefühlvollen Kleinodien zwischen rein-reifen Folk-Songs, wortbefreiten Klang-Kunststücken, Steel-beglänztem Country-Rock, Wüstenwind-umwehtem Alt. Country oder streicher-bereicherten Stücken von fast kammerkonzertanter Kunstfülle, zwischen hymnisch-mitreissender Energie und fast schon Fink'schem Rumpel-Charme, gekrönt von zwei warmen-weichen, liebgewordenen Stimmen, die allein, zu zweit und im Chor die Seele zu rühren wissen. Ein handgewirktes, herrliches Hohelied auf skandinavisch-melancholische Country-Folk-Alternativen, die goldene Mitte zwischen Grant Kanine und Golden Creon, ein vinyl-gewordenes Geschenk an alle Freunde der bewegt-bewegenden emotionalen Tiefen jenseits des malmenden Mainstreams. (cpa)


Dakota Suite - Accompanying Music From Other Rooms
CD - EUR 12,95

Strikt limitiertes Tour-only Album des Liverpooler Sadcore-Pioniers Chris Hooson und seiner Mitstreiter. Ohne Ausnahme während der Aufnahmen zum "An Almost Silent Life"-Album entstanden, aber weit davon entfernt als Outtakes eingeschätzt zu werden. Jede einzelne dieser Versionen, sei es der zerbrechliche Opener, das wunderbar atmosphärische "Beginning is Easy, Continuing is Hard" (das es nicht auf das Album schaffte), die elektrische Version von "An Almost Silent Life", das unglaublich filigrane "If You've Never Had To Run Away", das ebenfalls exklusive, holländisch betitelte Instrumental "Laatste Ademtoocht Voor Jij Mij Verlaat", all das fügt sich zu einem weiteren groß-melancholischen Mosaikstein zusammen, der perfekt in die einzigartige Musikwelt Chris Hooson's passt. Wunderschön auch mal wieder das von seiner Frau Joanna gestaltete Cover. (lrm)


Decemberists - What A Terrible World, What A Beautiful World
2-LP/CD - EUR 21,95/13,95

Die ganze, große, prächtigst ausgestatte Americana-Torte, mit allen nur erdenklichen Köstlichkeiten versehen, dennoch gefühlssicher und handgemacht auf den perfekten 14-Song-Punkt gebracht. Vier Jahre ließ sich das (Alt.) Country-Kollektiv seit dem großartigen The King Is Dead Zeit, um an den Feinheiten des 2015er Prall- & Prachtwerks zu feilen, und der Füllhorn-gleiche Reichtum der opulenten Zwei Welten-Song-Kollektion war jeden Moment der Feinarbeit wert und strahlt aus jeder farbenfrohen Facette dieses meisterlichen Klang-Gemäldes. Selten wurden derart vielschichtig schillernde Arten und Abarten des weiten Americana-Feldes in einem einzigen Album beackert, hier wird der breite Roots Rock-Highway ebenso elegant befahren wie der holperige Folk-Feldweg, hier werden brüchig-schmerzende Balladen und schmeichelnd-heilende Hymnen eins und lassen einen Art-Americana-Altar erstehen, der glänzt und gleisst. Northern Soul-Gebläse, seliger 60's Psyche-Folk und schneidender Wüsten-Twang, 50's Rock'n'Roll-Herzschmerz und silbriger Byrds-Gitarren-Glanz, klassischer Neil Young-Country Rock und intim-innigstes Nick Drake-Feingefühl, Power Pop und Everly Brothers-Harmonie-Hymnen, satt-schmeichelnde Streichern und Engelschöre, wehe Brian Molko-Vehemenz und verwehte Willard Grant-Weiten, schneidende R.E.M.-Intensität und fiebernde Folk-Balladen-Feinheiten wachsen zu einer irisiernden Einheit zusammen und betören Herz und Hirn des Hörers vom ersten Hören an zutiefst und nachhaltig. Zwischen progressiven Eruptionen, erdnaher Wurzelbehandlung, unabhängiger Wut, verlockendem Feinschliff und mitreissendem, rauh-romantischen Rausch zelebrieren die Decemberists ihre eigene, einzigartige Country-Kunst, die ihresgleichen sucht. Ein außerordentliches Meisterstück. (cpa)


Ax Genrich - In A World Of Dinosaurs
CD - EUR 11,95

Eine rauschhafte Raumreise durch den Kraut-Kosmos, herrlich ausufernde Improvisationsflüge in ein Land jenseits der Zeit, deftig-heftige Droge für Gitarrensüchtige, endlose Eskapaden als akustische Fluchten aus dem trist-traurigen Alltag. Den Saiten-Klang-Künstler Ax Genrich eine Legende zu nennen, träfe den Punkt nicht perfekt, rückte der experimentierfreudige Meister-Handwerker sein Schaffen doch eher selten in den Vordergrund der Musikgeschichte; und dennoch prägten seine Klangräume-auslotenden Gitarren-Grenzgänge einen wesentlichen Teil der Krautrock-Historie, wären die frühen Guru Guru-Großtaten ohne seine vielfarbig sprühenden Saiten-Phantasien nicht denkbar. Bis heute verfolgt Genrich konsequent seine Genre-Grenzwanderung, mal im Verbund mit alten Wegbegleitern, mal mit frischen Gesichtern, stets den zerrenden Zeitgeist negierend, dem elektrisierenden Exzess in endlosen Epen erfolgreich auf der Spur. Auch mit seiner 2014er Klangreise gelingt ihm dabei das Kunststück, bei aller Lust am ausufernden Rausch, am Experiment, am Brechen von alltags-gelähmten Hör-Barrieren, den Song, den Groove, den Hang zur Harmonie nie aus dem Auge zu verlieren, kehrt er auch aus den äußersten Raum-Randbezirken an der Grenze zur kreativen Kakophonie stets zurück in den Schoß des schwebend-schönen Schalls, des rauh-reifen Hard-Rock, des grandios gründelnden (Blues-)-Grooves. Treue Weggefährten auf dem köstlichen Kraut-Rock-Pfad sind ihm dabei Mario Fadani und Steff Bollack, die ungemein versiert-vielfältig, variabel und variantenreich mit Schlagwerk und Bass das farbige Fundament für das magische Mäandern des Meisters legen, und sich im feinnervig-fiebernden, mit Wüstenwinden, Wort-Fetzen und Tier-Lauten gewürzten Klang-Kosmos neben der elektrisierend allmächtigen Gitarre als kongeniale Trio-Partner bewähren. Als gern gehörte Gäste schließlich tragen Rolland Schaeffer (mit ausschweifendem Saxophon), Matz Kraus (als beeindruckender Sänger) und Urzeit-Weggefährte Mani Neumeier (mit einem schillernden Schlagzeug-Solo) zur finalen Abrundung dieser hochwillkommenen, rundum ergötzlichen Zeitreise bei. Alterslose Alternative zum gewohnten Alltags-Brei. So etwas wird heute gar nicht mehr gebaut? Wird es doch. Und das ist gut so. (cpa)


Gov't Mule (featuring John Scofield) - Sco-Mule
2-LP (+MP3)/2-CD - EUR 24,95/14,95

Unter Mule-Heads hoch gehandeltes, offiziell bislang unveröffentlichtes Material zweier magischer Nächte in Georgia, das zum 20. Band-Geburtstag endlich das Licht und Ohr der Öffentlichkeit erreicht. 1999 vereinten die Haynes-Combo (damals mit Allen Woody am Bass und Keyboarder Dr. Dan Matrazzo) und der Genre-Grenzen-Wanderer unter den Meistergitarristen ihre kreativen Kräfte an zwei Konzertabenden, bei denen die Saiten zu fieberhaften Fusionen vereint wurden. In ausladenden bis ausufernden, beeindruckend beseelten Improvisationen wurden vorwiegend Instrumental-Kompositionen aus Mule- und Scofield-Quellen, aber auch Material von James Brown, John Coltrane und Wayne Shorter zu epischer Breite gespielt und mit stiloffen schillerndem Rock-Soul-Jazz-Leben erfüllt. Frisch abgemischt und remastered erleben die Aufnahmen jetzt ihre Premiere auf offiziellem Tonträger und bieten faszinierende Neu-Begegnungen mit Hottentot (in zwei Fassungen), Kind Of Bird (in zwei Versionen), Tom Thumb, Doing It To Death, Birth Of The Mule, Sco-Mule, Pass The Peas, Devil Likes It Slow und Afro Blue.


Panda Bear - Panda Bear Meets The Grim Reaper
2-LP (+Download-Code)/CD - EUR 24,95/14,95

15er des genialen Animal Collective-Mannes. Sonic Boom (Spacemen 3) ist hier mehr als nur Producer. Dementsprechend viel Psychedelic-Einflüsse, freilich nicht immer, unterschiedlich stark, klar auf der zeitgenössischen Seite, eingebettet in ganz anderen Zusammenhängen. Abgesehen von manipulierten Gitarren hier, einem (bezaubernden) Harfen-Loop dort oder etwas Orgel und Piano v.a. auf Synths aufgebaut (bzw. unidentifizierbaren teils spacigen Sounds), die seine allgegenwärtigen so typischen und immer wieder in höchstem Maße reizvollen massiv hallverstärkten (gerne Harmony/mehrschichtig angelegten) Vocals (deren Arrangements auch hier manchmal an die Beach Boys/Brian Wilson erinnern) ziemlich originär unterstützen. Bei aller Modernität und Soundverliebtheit samt diverser zeitgemäßer Groove-(Electro-)Pop-Tendenzen bis hin zu (nur!) soundtechnischem Hip Hop-Einfluß (und einigen repetitiven Phasen), die Song-Basis spricht eine andere, konventionellere, eher in alten Zeiten (z.B. den 60ern) wurzelnde, sehr sehr (manchmal faszinierende und/oder kreiselnde) melodische Sprache. Pop! Dieser Kontrast übt einen hohen Reiz aus! 1,2 Mal ist auch Animal Collective nicht weit, oder es mutet wunderbar dunkel-getragen, fast sakral an, und die 2 Balladen klingen ganz toll (v.a. Tropic Of Cancer, ätherisch schwebend, traumhaft schön!!). Nach dem etwas schwächeren Vorgänger wieder in bester Verfassung! Ein singuläres Klasse-Album! (dvd)


Jessica Pratt - On Your Own Love Again
LP/CD - EUR 18,95/15,95

Frisch auf Drag City: das zweite Album der kalifornischen Singer/Songwriterin, bei deren Debüt Kollege Christoph letztes Jahr u.a. einen melancholischen Hauch Leonard Cohen-Kunst, eine ordentliche Portion lyrische David Crosby-Versponnenheit, ein wenig Joanna Newsom-Eigensinn und die reine Würde einer Judy Collins heraushörte. Dem kann ich nur beipflichten und stelle das neue Album in eine Linie mit dem wunderbaren Debütalbum von Sylvie Simmons, auch Vashti Bunyan soll als Referenz Erwähnung finden. Auch dieses neue Album scheint ganz unprätentiös zuhause aufgenommen zu sein, Stimme und Akustikgitarre mit einigen ganz sachten Keyboadklängen begleitet, sonst nichts. Die herausragende Qualität von Jessica Pratt liegt aber in ihrer ganz und gar außergewöhnlichen Stimme. Die ist geprägt von einer gewissen koboldhaften Knarzigkeit, weit entfernt von aller Folkelfenhaftigkeit. Claudine Longet kommt mir dabei in den Sinn, die singende Schauspielerin mit Hang zum Easy Listening der späten 60er, stimmlich kommt das ganz gut hin. Pratts Songs sind aber gänzlich anders gelagert, nämlich überwiegend verhangen und psychedelisch, darkfolky, verträumt und auch ein wenig geisterhaft. Produziert hat die Heimaufnahmen Will Canzoneri (Cate Le Bon, Darker My Love). "Eine in ihrer Reinheit sehr verletzlich wirkende, innere Ruhe und bleibenden Frieden verströmende Psyche-Folk-Pretiose", meinte Christoph seinerzeit - eine Beurteilung, die auch hier perfekt zutrifft. (Joe Whirlypop)


Punch Brothers - The Phosphorescent Blues
CD - EUR 16,95

Wahrlich weltenverbindendes Stück himmlischer Handwerkskunst, Bluegrass-basierte Bastion beeindruckender instrumentaler Meisterschaft, und doch bei aller Kunstfertigkeit gefüllt mit Songs voller Herz und Seele. Einmal mehr war es der Llewyn Davis-Film der Coen-Brüder, der den Startpunkt der kongenialen Collaboration von Soundtrack-Mit-Produzent T-Bone Burnett und dem Kunsthandwerk-Quintett um den Meister-Mandolinisten Chris Thile bildete, der seit 2006 neben seiner Nickel Creek-Tätigkeit und zahlreichen grenzensprengenden Solo- und Duett-Arbeiten noch Zeit und Lust findet, gemeinsam mit Gabe Witcher (Vocals, Fiddle), Chris Eldridge (Vocals/Guitar), Niam Pikelny (Viocals/Banjo) und Paul Kowert (Vocals/Bass) die Bluegrass/Country-geprägte Folklore seiner Heimat mit instrumentalem Wahnwitz zu überziehen. Musikalisch den traditionellen Wurzeln treu ergeben, gelingt es den fünf Könnern ihres Fachs gemeinsam mit dem unauffällig die Klang-Fäden ziehenden Burnett, diese Traditions-Treue mit einer nahezu manischen Spiel-Lust, -Laune und -Kunst zu befeuern, die einem den Atem nimmt und einen völlig neuen, erdig-edlen Art-Bluegrass entstehen lässt. Nicht nur in den beiden klassischen Adaptionen (Debussy & Scriabin) zeigt sich die Nähe des Quintetts zu nahezu barocker Eleganz, darüber hinaus fließen vielerlei Elemente aus Jazz, Blues, Rock und Pop mit in ihre feinziselierte Folk-Sprache ein, zwischen galant-gekonnt gewirkten Instrumentals, folkloristischen Farb-Klecksereien und seelenvollen Songs, zwischen magischen Miniaturen und musikalischen Monumenten eine ganz eigene Art Americana ins Leben hebend. Hohe, aber gefühlvolle Kunstfertigkeit, wahnwitzige, aber warmherzige Virtuosität, beeindruckend beseelte Handarbeit für stiloffene Country-Connaisseure. (cpa)


Alasdair Roberts - Alasdair Roberts
LP/CD - EUR 18,95/15,95

Keine Ahnung, warum der famose Schotte sein neuestes und ungefähr zehntes Studioalbum unbetitelt lässt, mit einem wie auch immer gearteten Debüt hat es jedenfalls nichts zu tun. Vielmehr lotet Alasdair Robert erneut seine typische Auslegung der britischen Folkhistorie aus. Diesmal wieder ganz spartanisch, allein mit dieser fragilen Akustikgitarre und nur ganz selten von einer kargen Whistle, Flöte, Klarinette, einem Harmonium oder einem kleinen Chor begleitet. Und das ist auch gut so, denn arrangierte Opulenz hat diese völlig aus der Zeit gefallene Musik nicht nötig. Wie immer bei Roberts klingen seine eigenen Songs wie steinalte Lieder aus vergangenen Jahrhunderten, getragen von einer wirklich wunderbaren Stimme, weich und zart, laidback und dennoch so unglaublich präzise und präsent. Oft wird er ja als britisches Gegenstück zum Amerikaner Will Oldham gehandelt, mit dem er ja auch schon musiziert hat. Wobei Roberts eben einen fast schon musealen Approach hat, der dennoch kein bisschen angegraut oder betulich klingt. Seine Songs sind kristallklare Hymnen an die traditionelle britische Folkmusic (englisch, irisch, schottisch) - nicht im Sinne eines Singer/Songwriters wie meinetwegen Nick Drake, sondern fast schon wissenschaftlich geschichtsbewusst wie einst Richard Thompson oder Bert Jansch, denen Roberts mit seinem betörenden Gesang aus meiner Sicht jedoch klar überlegen ist. Ein großes Lob für einen großen Musiker, ich weiß. (Joe Whirlypop)


Rusties - Dalla Polvere E Dal Fuoco
CD - EUR 13,95

Das italienische Roots-Rock-Kollektiv um Stimme, Kopf, Herz und Seele Marco Grompi meldet sich gereift und gelassen zurück, belässt erfreulicherweise vieles beim Alten & Gewohnten, öffnet sich aber gleichzeitig auch Neuerungen, die dem mittlerweile kongenial als Sextett agierenden Projekt bestens zu Gesicht stehen. Fast vier Jahre nach dem letzten Studioalbum Wild Dogs präsentiert sich die Grompi-Gruppe trotz neuer Rhythmus-Sektion handwerklich bestens, ja perfekt eingespielt, so traumwandlerisch sicher, dass die neue Neun-Song-Kollektion innerhalb zweier Toskana-Sommer-Tages- & Nacht-Sessions komplett eingespielt werden konnte. From Dust & Fire besteht ausschließlich aus Fremdstücken, Liedern, die Marco's musikalischen Werdegang prägten, und speist sich aus akustischen Vorbildern der vergangenen vier Jahrzehnte. Natürlich ist Neil Young gleich zweimal vertreten (die titelgebende Powderfinger-Version und eine großartige Fassung von The Old Laughing Lady), aber es gibt auch zwei Bruce Cockburn-Stücke, John Martyn- und Warren Zevon-Songs, sogar ein Supertramp-Original wird zu seinem Wohle durch den Roots-Rock-Wolf gezogen, Verneigungen vor Chris Eckman (Ghosts Along The Border) und Robert Fisher (The Trials Of Harrison Hayes) zeigen wieder einmal die verbindende Nähe Grompis zum Hause Glitter. Bemerkenswert dabei aber ist die künstlerische Reife, die das Rusties-Wurzel-Werk inzwischen erreicht hat, die Tiefe, Spielfreude und die oft düster gefärbten instrumentalen Wüsten-Weiten, in denen sich die Instrumente immer wieder aufs Köstlichste verlieren. Nicht nur die stets präsente Geige von Jada Salem schafft dabei eine intime Verbindung zum Willard Grant'schen Schaffen, Walkabouts-Verwandtschaften werden nicht geleugnet, Neil Young-Nähen werden lustvoll ausgespielt, und in der gekonnt gefundenen Mitte zwischen rauh-verzerrtem Roots-Rock, kernigem Country-Rock und akustisch-ehrlichem Folk zu einer elektrisierenden Einheit geschmiedet. Das Ganze wird mit einer gelassenen Geste italienischer Grandezza serviert, denn erstmals in der Rusties-Geschichte singt Grompi sämtliche Songs in seiner Muttersprache und verleiht damit den bekannt-gewohnt geglaubten Weisen eine bemerkenswerte, faszinierende Note, die sie zum Teil gänzlich neu erleben lässt. Ein weiteres, lohnendes Kapitel in der Rusties-Geschichte. Zum Sonderpreis & exklusiv bei uns. (cpa)

Der Rusties-Katalog, zu Sonderpreisen, je 1-CD:
Rusties - Move Along - 8,95
Rusties - Live In Germany (OBS 10) - 8,95
Rusties - Last Rust - The Best & The Rest - 8,95
Rusties - Wild Dogs - 8,95


Staves - If I Was
LP/CD - EUR 17,95/14,95

Solch königlich-köstliche Vokal-Harmonie-Seligkeit ist ein wahres Himmelsgeschenk, und seien wir ehrlich - nur Geschwister vermögen es, derart perfekt gesanglich zu harmonieren. Schon mit ihrem Album-Erstling ließen die britischen Schwestern Emily, Jessica und Camilla Stave-Taylor mich wie angestachelt aufhorchen, so traumwandlerisch sanft und sicher schwebten ihre wunderschönen Stimmen in delikaten Dreiklang-Wolken dahin, sich gegenseitig begleitend, umgarnend, bereichernd, aber auch im solistischen Sangesflug zutiefst betörend. Dieses verführerische Vermögen blieb dankenswerterweise nicht unbeachtet, gemeinsame Tourneen und Auftritte mit Mumford & Sons und Bon Iver folgten, und vor allem zu letzteren sponnen sich tiefergehende musikalische Bande. Der erklärte Staves-Verehrer Justin Vernon übernahm die Produktion des nun vorliegenden Zweitwerks, ein Großteil Bon Iver ist als Backing Band beteiligt, und so schwebt die finale vokale Verführung über weiten, artistisch-artig angerichtetem Americana-Landschaften, vielerlei Saitenwerk, mal sanft aufgefächert, mal die ausgleichende rauhe Kante bietend, mal unendlich zart, mal kunstvoll vielschichtig, mal handfest und heftig, unterfüttert wurzelnah die himmlischen Heldinnen, sich gekonnt und gerecht aus Folk-, Country und Roots-Rock bedienend und das perfekte Alternative-Country-Lager für unwiderstehlich strahlende Stimmkunst der Schwestern bietend. Selten hörte ich derart lebendige, natürliche, von unendlich unwiderstehlichem Liebreiz getragene Vokal-Harmonien, solch himmlisch-herrliche Harmonien, eingefangen in einem delikaten Dutzend seligmachender, süß-sehnsuchtsvoller Songs. Die strahlende Perfektion der Dixie Chicks und die erdnahe Kunstfertigkeit der Roches, gepaart mit der herzergreifenden Romantik der Eisley-Geschwister Dupree und der unendlichen Folk-Sanftmut von First Aid Kit mögen einen leisen Hauch der Wirkung erahnen lassen, die dieses zart-zaubrische Zweitwerk hinterlässt. Ein gnadenreich-grandioses Geschenk an alle Harmonie-Hörigen, ein Meisterwerk wurzelnaher, gefühlsreicher, finaler Vokal-Finesse. (cpa)


Chip Taylor - The Little Prayers Trilogy
3-CD - EUR 21,95

15er, gleich ein 3er-Set, lange in Arbeit. Und was für eins! Die altersgegerbte Stimme, intim wie das komplette Werk, manchmal ein klein wenig brüchig, berührt zutiefst. Die Musik (irgendwo zwischen Folk, Country und Blues, für Momente Gospeleinfluß) ist konsequent sachte, becircend gefühlvoll/einfühlsam, oft ganz leise/getupft - wunderschön! Und erzeugt so eine ganz eigene ganz ruhige Atmosphäre, die einen schnell gefangen nimmt, definitiv etwas für den Abend. Für kurze Phasen verdichten sich einige Songs, schwingen sich (dezent) auf. Die Instrumentierung ist edel, doch eher unauffällig/völlig musikdienlich (viel Ak.Gitarre mit Piano, ab und zu Orgel, Mellotron), einige herrliche filigrane E-Gitarren-Fills oder gar Kurz-Soli (John Platania) setzen Glanzlichter. Wie auch Lucinda Williams im Duett (2x) und diverse sehr schöne Harmony Vocals (Audrey Martels). Das alles wirkt (ohne es unbedingt zu sein) ungemein persönlich, selbst die Musik als solche, und erinnert mich manchmal an die letzte Terry Allen-LP, ein bischen auch an ruhige Tracks der letzten Guy Clark, oder Leonard Cohen. CD 2 ist variabler instrumentiert (schon mal Pedal Steel/Greg Leisz, Harmonica, Geige, Glockenspiel), CD 3 rein akustisch, noch spartanischer und ohne (sonst eh sehr dezente) Drums. Ach ja, ab und zu ein Hauch Tex Mex-Flair. Ein ganz exquisites Werk, nicht umsonst vielfach schon begeistert besprochen. (dvd)


Waterboys - Modern Blues
2-LP (+Download-Code)/CD - EUR 23,95/15,95

15er, in Nashville aufgenommen, gemixt von Bob Clearmountain, feat. u.a. Muscle Shoals-Legende David Hood, Memphis-Organist (sporadisch E-Piano) Paul Brown in tragender Rolle. Mit klar weniger Pathos/Drama als erwartet (dennoch charakteristischer starker Stimme!) erinnern sie nun ab und zu an "Dream Harder", vieles wirkt überraschend handfest bis deftig rockend ("Emo-Rock"), mehrfach noch dazu bluesig unterlegt, ein ziemlich deutliches 70s-Flair beherrscht diverse Stücke - was sich anderswo noch verstärkt, in edlem (1x eher nostalgisch anmutendem) Pop-Rock-Mix. Nur sporadisch Folkeinflüsse, eine Prise Soul in kleiner Dosis, rootsig angehaucht, und ein einziger ruhiger (dabei wunderbar emotionaler anrührender) Song. Einige fast frenetische Soli der Gitarre (und auch der Orgel), die zudem mehrfach hochmelodisch singend glänzt. Zum Schluß ein epischer konsequent klassisch stoisch vorwärtsmarschierender 10-Minüter. Ein feines gehaltvolles Album! Textlich u.a. mit Kerouac-, Jazz-Referenzen. (dvd)



Jim White vs. The Packway Handle Band - Take It Like A Man
LP/CD - EUR 21,95/15,95

Alt-Country-Singer-Songwriter-Darling der Glitterhouse-Redaktion, der sich auf seinem neuen Album mit einer oldschooligen Bluegrass-Country-Band verstärkt und damit einen ganz ähnlichen Weg geht wie einst Steve Earle mit der Del McCoury Band. Und auch hier dominieren rasante Banjos, Fiddles und Mandolinen, beherzter Chorgesang mutmaßlich bärtiger Hillbillys und treibende Uptempo-Beats wie einst in den hinterwäldlerischen Appalachen. Ursprüngliche wollte die eher traditionell ausgerichtete Packway Handle Band aus Athens, Georgia Herrn White ja nur als Produzenten gewinnen, doch der stieg einfach gleich komplett mit ein - was zu diesem feinen Album führte. Hundertprozentig authentischen Bluegrass hört man hier aber nur vordergründig, Jim White schleust auch des Öfteren seine kleinen feinen Produktionsextravaganzen ein: hier eine Posaune, da eine Melodika und trotzdem klingt das Ganze nach bestens abgehangenem Oldschool-Countrysound, meistens ohne Drums und nur mit dem Groove eines wuchtigen Upright Bass, teilweise auch einer kleinen Snare. Jim Whites Songwriting ist ja ohnehin legendär gut, hier teilt er sich die Credits mit der Band, allesamt klingt ohnehin wie steinalte Traditionals, dargeboten in bester Laune, manchmal fast ein wenig albern ("a bar is just a church where they serve beer") - perfekte Biertrinker-Musik also, American Style. (Joe Whirlypop)


Winterpills - Echolalia
CD - EUR 15,95

Irisierendes Interims-Projekt aus der Winterpills-Werkstatt, begonnen als Heim-/Spaß-Objekt von Flora Reed und Philip Price, später zu vorliegend finaler, voll instrumentierter Schönheit gereift. Die beiden Protagonisten nutzten eine beiläufige Band-Pause, um 12 ihrer liebsten Fremd-Songs, einige bekanntere Weisen und viele unterschätzte Gemmen, zu laufenden Bändern zu intonieren. Diese solcherart entstandenen Versionen von Songs von Sharon van Etten, Buddy Holly, Lisa Germano, Go-Betweens, XTC, Beck, Beatles oder Mark Mulcahy aber klangen derart vielversprechend, dass man mehr Mühe und Zeit investierte, um den wehmütigen Weisen ansprechende Arrangements und die Winterpills-gewohnte Intensität zu widmen. Liebevoll-lohnende Zwischenarbeit incl. u.a. One Day, Time Of No Reply, From A Shell, Open Your Eyes, Bye Bye Pride, The Wolf Is On The Hill, Cry Baby Cry.


Demnächst in diesem Theater...

30.01.
Bob Dylan - Shadows In The Night
Samba Touré - Gandadiko
Mister And Mississippi - We Only Part To Meet Again
Nathaniel Rateliff - Falling Faster Than You Can Run
Two Gallants - We Are Undone
Bettye Lavette - Worthy
Phantom Band - Fears Trending
Matana Roberts - Coin Coin Chapter Three
Money For Rope - Money For Rope (jetzt aber in echt)
Diana Krall - Wallflower (nun aber wirklich)
Rick Wakeman - The Myths And Legends ... (in drei Formaten)
Rick Wakeman - The Six Wives Of Henry VIII (in drei Formaten)

06.02.
Gretchen Peters - Blackbirds
Cody Canada & The Departed - HippieLovePunk
Van Der Graaf Generator - Merlin Atmos: Live 2013
Harvey Mandel - Snake Box (6-CD)
Rhiannon Giddens - Tomorrow Is My Turn
Duke Garwood - Heavy Love
Murder By Death - Big Dark Love
Lone Bellow - Then Came The Morning
Father John Misty - I Love You, Honeybear
Charlatans - Modern Nature

13.02.
Steve Earle & The Dukes - Terraplane
Amelia Curran - They Promised You Mercy
Jorma Kaukonen - Ain't In No Hurry
Unthanks - Mount The Air
Phosphorescent - Live At The Music Hall
Rumer - Into Colour

ab 20.02.
Led Zeppelin - Physical Graffiti (in 5 Versionen)
The White Birch - The Weight Of Spring
James McMurtry - Complicated Game
Steven Wilson - Hand.Cannot.Erase
Black Yaya (Herman Düne) - Black Yaya
Grobschnitt - 79:10


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

BLAUDZUN
www.blaudzun.com
Präsentiert von Kulturnews, Melodie & Rhythmus, TapeTV, DetektorFM, Nothing but hope and passion
23.01.2015 NL - Enschede - Atak
24.01.2015 NL - Utrecht - Tivoli Vredenburg

DISTANCE, LIGHT & SKY
distance, light & sky
19.04.2015 DE - Münster - Fachwerk (afternoon concert)
20.04.2015 DE - Berlin - Roter Salon
21.04.2015 DE - Hamburg - Knust
22.04.2015 DE - Kassel - Schlachthof
23.04.2015 CH - Bern - ISC
24.04.2015 AT - Wörgl - Komma
25.04.2015 AT - Ebensee-Kino
26.04.2015 DE - Dresden-Dreikönigskirche

KESTON COBBLERS' CLUB
www.kestoncobblers.club
23.01.2015 DE - Erfurt - Franz Mehlhose
27.01.2015 DE - Erlangen - E-Werk
28.01.2015 DE - Reutlingen - Franz K
29.01.2015 FR - Colmar - Libellule Cafe
30.01.2015 DE - Stuttgart - InDieWohnzimmer (free show, register atindiewohnzimmer@email.de )

SCOTT MATTHEW
www.scottmatthewmusic.com
präsentiert von tape.tv, Musikexpress, Ortega Guitars, La Candela
23.03.2015 DE - Berlin - Bar jeder Vernunft
04.04.2015 DE - Nürnberg - Künstlerhaus
05.04.2015 DE - Leipzig - UT Connewitz
06.04.2015 DE - Potsdam - Waschhaus
07.04.2015 DE - Dresden - Schauburg
08.04.2015 DE - Stuttgart - Longhorn
09.04.2015 DE - Frankfurt - Mousonturm
10.04.2015 DE - Hamburg - Mojo
15.04.2015 ES - Barcelona - Auditori
16.04.2015 ES - Madrid - Teatro Lara
17.04.2015 ES - Gijón Sound Festival 2015
21.04.2015 DE - Köln - Kulturkirche
23.04.2015 DE - München - Muffathalle
28.04.2015 AT - Graz - PPC
29.04.2015 AT - Salzburg - ARGEkultur
30.04.2015 AT - Linz - Posthof
01.05.2015 AT - Krems - Donaufestival
02.05.2015 AT - Innsbruck - Weekender

MARK OLSON
markolsonmusic.com
05.02.2015 FI - Helsinki - Kuudeslinja
06.02.2015 FI - Tampere - Metso
(interview & short gig afternoon at 16.30)
06.02.2015 FI - Tampere - Valoa Festival, Yo-Talo
07.02.2015 FI - Pori - Validi Karkia, Klubi
09.02.2015 NO - Drammen - Union Scene
10.02.2015 NO - Bergen - Ole Bull
11.02.2015 NO - Stavanger - Tou Scene
12.02.2015 NO - Oslo - Kampen Bistro
13.02.2015 NO - Trondheim - Bakke Church
14.02.2015 NO - Stokkoya - Strandbaren
26.02.2015 SWE - Umea - Guitars The Museum
27.02.2015 SWE - Gavle - Gävle Konserthus
28.02.2015 SWE - Stockholm - Stacken
01.03.2015 SWE - Visby - The Hammer Bar
02.03.2015 SWE - Vaxjo - PM & Vänner Fest och Konferens
03.03.2015 SWE - Göteborg - Pustervik
04.03.2015 SWE - Malmö - KB
05.03.2015 SWE - Helsingborg - Cirkus / The Tivoli
06.03.2015 SWE - Jönköping - Kulturhuset Spira
07.03.2015 SWE - Mariefred - Skottvångs Grufva

SPAIN
www.spaintheband.com
07.02.2015 GR - Athen - Gazarte
08.02.2015 DE - Köln - Studio 672
09.02.2015 NL - Nijmegen, Doornrosje
10.02.2015 BE - Bruxelles - Le Botanique
11.02.2015 NL - Maastricht - Muziekgieterij
12.02.2015 FR - Paris - Petit Bain
13.02.2015 CH - Thun - Cafe Bar Mokka
14.02.2015 FR - Marseille - A Poste à Galène
15.02.2015 IT - Florence, Sala Vanni
16.02.2015 IT - Cantù, All'1 e 35 circa
17.02.2015 IT - Ravenna - Madonna dell'Albero
18.02.2015 IT - Turin - Folk Club
19.02.2015 CH - Zürich - Bogen F
20.02.2015 DE - Nürnberg - K4
21.02.2015 DE - Schorndorf - Manufaktur
22.02.2015 AT - Wien - Chelsea
23.02.2015 RS - Belgrad - Dom Omladir
25.02.2015 HU - Budapest - A38
27.02.2015 AT - Ebensee - Kino Ebensee
28.02.2015 AT - Wörgl, Astner Saal
01.03.2015 DE - Dresden - JazzClub Tonne
02.03.2015 DE - Berlin - Privatclub
03.03.2015 DK - Aarhus - VoxHall
04.03.2015 NO - Oslo - Buckleys
06.03.2015 DK - Kopenhagen - Beta
07.03.2015 DE - Wredenhagen - Scheune
08.03.2015 DE - Hamburg - Nachtasyl
09.03.2015 BE - Liège - Cinema Le Parc
10.03.2015 DE - Bielefeld - Forum
11.03.2015 NL - Amsterdam, Paradiso

WOVENHAND
www.wovenhand.com
17.04.2015 DE - Schorndorf - Manufaktur
18.04.2015 DE - Leipzig - UT Connewitz


Alle guten Wünsche für ein möglichst angenehmes Wochenende!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2015


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