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LABEL/5057: Glitterhouse Mail-Order-Mail 23.02.19 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (23.02.2019)


Schwer limitiertes Wüstenvinyl ...

XIXA - The Code (ltd.)
10"- EUR 14,75

Schon in einer Woche erfeut uns ein frisches, wüstenwindumwehtes Interims-Werk des Sextetts aus Tucson, allerdings erscheint das vinyle Wunderstück in einer spürbar limitierten Auflage. Ein frühes Zugreifen lohnt ...

XIXA, Tucson's dark, dusty gothic overlords, aren't even sure they can. For their new, four-track EP, they reached further into the desert, into their instruments, and into their words, carving a deeper, more grandiose space for their cumbia-tinged psychedelic rock to swell. "At times this record feels like us trying to decipher the language of our music," says Gabriel Sullivan who shares lead vocals and lead guitar alongside Brian Lopez. "At others it's like we're intentionally hiding a code in the language of the songs. Everything has a mystic quality."

With a visual language and artwork provided by world-renowned artist and Tucson native Daniel Martin Diaz - a long time collaborator of the band - that effort has birthed a swirling, raw collection of songs, intense and sun bleached yet shot through with an inky gothic horror. They scan like the long lost soundtrack to a panoramic Tarantino Western; poised, stylish, and menacing. On "Mantra", Sullivan sings like Leonard Cohen re-imagined as a desert outlaw; "Osiris" is Ennio Morricone stumbling through the Mexican badlands in a dream.


Grenzüberwindendes Rock-Werk

The Strange - Echo Chamber
LP/CD - EUR 17,75/15,75

Echo Chamber ist der lang erwartete Nachfolger von The Strange's Debütalbum Nights of Forgotten Films (2004). Eine einzigartige Kollaboration der Kroatischen Surf-Rock Band The Bambi Molesters mit US Singer-Songwriter Chris Eckman von den Walkabouts. Für die, die es noch nicht wussten: The Bambi Molesters erweiterten die Grenzen des Surf-Rock Genres und erspielten sich live einen Ruf als eine der besten instrumentalen Rock Bands. 2010 veröffentlichten sie mit "As The Dark Wave Swells' eines ihrer besten Alben auf Glitterhouse Records.

Das neue Album ist noch mal eine Spur abwechslungsreicher und tief gehender als Nights of Forgotten Films. Killing Time zum Beispiel klingt wie ein verschollener Country-Soul Song aus den 60er Jahren, Dime A Dozen wie Funk-Rock aus den frühen 70ern und Broken Down Blues wie ein Blues aus der Feder von Leonard Cohen. Schöne Twang Gitarren, elegante Bläser, geschmackvolle Keyboards und entzückende Streicher vermitteln das Gefühl, dass Echo Chamber das Echo von Baroque-Pop Legenden wie Lee Hazlewood, Scott Walker, Van Dyke Parks oder Burt Bacharach ist.

Produziert wurde Echo Chamber von Don Antonio, seines Zeichens Mitglied von Sacri Cuori und bekannt für seine Arbeiten mit Alejandro Escovedo und Dan Stuart (Green on Red), in Zusammenarbeit mit der Produzenten Legende Phill Brown (The Rolling Stones, Bob Marley, Roxy Music, Talk Talk ).

Ein Americana Poet, der von Seattle nach Ljubljana zog und eine Surf-Rock Band aus Zagreb. Weite Wege, doch so nah. Wer The Strange schon einmal zusammen auf der Bühne erlebt hat, weiß, wie schön diese Zusammenarbeit klingen kann.


Der Mailorder-Katalog im Netz

Ein letztes Mal: Die rein digitale Februar-Ausgabe Eures geliebten Mailorder-Kataloges, mit allerhand Entdeckenswertem gefüllt.


Auserwählte Pretiosen zum unerbittlich nahenden Wochenende

Dickey Betts & Great Southern - Live At Rockpalast 1978 & 2008
3-CD+2-DVD - EUR 19,95

Hach, der oft Unterschätzte. Bei den Allman Brothers oft genug die Nummer zwei, dank Ausnahmekönnern wie Duane Allman und Warren Haynes an seiner Seite. Seine Soloalben in den 70ern mit Great Southern finde ich grundsolide und besser als manches vom Mutterschiff zu jener Zeit. Größere musikalische und personelle Unterschiede gibt es aber ja ohnehin nicht. 1978 hatte Richard Betts Dan Toler als Sideman, beide landeten kurze Zeit später ja dann auch wieder bei den erneut reformierten Allman Brothers. Für ihren Auftritt bei der WRD-Rockpalast-Nacht im März 1978 (u.a. mit Spirit) war ich seinerzeit noch zu jung, im Nachhinein kann man sich aber vorstellen, wie klassischer Southern Rock vielleicht zum ersten mal ein europäisches Millionenpublikum erreichte. Das feine Rockpalast-Boxset besteht diesmal aus drei CDs und zwei DVDs, dokumentiert wird neben dem historischen 78er-TV-Konzert auch ein später Auftritt, der 2008 in Bonn aufgenommen wurde, als Dickey schon etliche Jahre bei den Allman Brothers ausgestiegen war. Spannender ist zweifellos das ältere Konzert, das letztlich kaum vom bewährten Allman Brothers-Konzept abwich. Mit zwei Drummern und zwei Gitarren (Toler), den Südstaatenrock mit wohldosierten Blues- und Jazz-Texturen erweiternd. Highlights sind 13 Minuten "Jessica", die halbstündige "High Falls"-Version und natürlich "Ramblin' Man" - geschrieben von Richard Betts. (Joe Whirlypop)


Ryan Bingham - American Love Song
2-LP/CD - EUR 28,95/14,95

19er. Nach 4 Jahren Pause endlich was Neues, Charlie Sexton co-produzierte (und spielte vermutlich Gitarre). Seine reizvolle emotionsreiche Stimme sticht wie gewohnt heraus (klasse!), teils effektvoll von Backing Vocals unterstützt (mit manchmal gospel-artigen Untertönen), das Songmaterial ist großteils hervorragend, ein gewisses Southern-Feeling (entsprechend seiner Herkunft) fast überall präsent, Gitarren dominieren die Begleitung (meist akust./elektr. kombiniert, beides mehrfach wirkungsvoll als Slide, auch Pedal Steel), Mandoline, Piano ergänzen ab und zu. Im Vordergrund steht zum einen allumfassende Roots-Grandezza, angerockt, fast stampfend, saftig und richtig hart rockend, Rock'n'Roll-angehaucht, oder ein bischen elegisch/hymnisch samt ansatzweise suggestiv-hypnotischer Sogwirkung (großartig!), inkl. geiler kurzer säurehaltiger oder mächtig scharfer kurzer Gitarren-Features, teils moderat bluesig betont. Zum anderen relaxt schaukelnder melodisch infektiöser Folk Rock (und mehr), partiell akustisch. Sowie diverse ganz unterschiedliche Balladen: Vielschichtige Americana (mit leichter Blues/R'n'B-Betonung, herrlich filigran und mehrdimensional arrangiert, hymnisch überhöht); spartanisch-intensiver Songwriter-Country (ein Hauch & Townes, deep Southern); multipel rootsig (einfühlsam und geradezu zauberhaft, ein faszinierender Song!); folkig betonte Americana (ganz schlicht doch enorm ausdrucksstark). Dylan-esker süffiger freier Roots-Stoff und 2 tolle Deep Blues-Tracks (mit uralten Wurzeln, aber ohne dort stehen zu bleiben, elektrifiziert, Spuren von Gospel) ergänzen. Je 2,3 Mal fühlte ich mich an John Hiatt sowie die beste Phase der Stones (die Mick Taylor-Jahre) erinnert. Eine dicke Empfehlung! (dvd)


Alex Chilton - From Memphis To New Orleans
LP/CD - EUR 16,95/13,95

19er Compilation (CD 15 Tracks, LP 2 weniger) von meist lange vergriffenem Material seiner "Comeback"-Phase der späteren 80er, von den 3 EPs (Feudalist Tarts komplett, No Sex, Black List) und der LP (High Priest, zur Hälfte + 1 Outtake), bei denen er zum Erstaunen seiner Fans einen Stilbruch zu den Big Star- und Solo-Aufnahmen der 70er vollzog: Zurück zu seinen Wurzeln quasi, v.a. R'n'B und Blues seiner Heimat (Memphis), 60s-, partiell 50s-beeinflußt, gern schön trocken groovend, teils in (auch mal sehr) rockiger Form, sporadisch inkl. Pop-Infusion der 60er. Bzw. hier und da abgespeckter 60s-Pop/Rock, Früh-70er-Rock, ein Surf-Klassiker (rockiger als üblich), ein Proto-Rock'n'Roll-Derivat (kurz wunderbar zerschossen), 1x auch Rock in kurzzeitiger Schräglage wie in den späten 70ern (klasse: Dalai Lama). Zur knappen Hälfte neue eigene Songs, sonst Covers (von u.a. Isaac Hayes/Carla Thomas, Dan Penn, Don Gibson, Goffin/(Carole) King). Straight, gern stripped down, die Vocals bestens intakt, Schärfe und geradlinige Klasse seiner Gitarre, öfters Bläser/1 Sax, kaum Balladen. Hochkarätiges Personal, gleich 7 ex-Members von Tav Falco's Panther Burns, Leute, die u.a. für Willie DeVille, B.B.King, Johnny Otis, Willie Mitchell, John Hiatt, Jim Lauderdale, Solomon Burke, North Missisippi Allstars, Irma Thomas, James Luther Dickinson, Al Green spielten. Feiner Stoff mit eigenem Charakter! (dvd)


Alex Chilton - Songs From Robin Hood Lane
LP/CD - EUR 16,95/13,95

19er Compilation, 12 Tracks aus dem "Great American Songbook" der 40s/50s (u.a. von Cole Porter). 5 stammen von der 94er LP Cliches, nur der (hier generell!) einfühlsame/gefühlvolle Gesang und seine feine Akustikgitarre, jazzig betont, manchmal mit einem gewissen Tin Pan Alley-Pop-Flair, doch auch mal Folk- und Blues-Einfluß - sehr schöne teils filigrane Musik, z.B. auch die Version von My Baby Just Cares For Me. Der Rest wird von Medium Cool begleitet, dem Quartett von Ron Miller (der von den Stones über Sinatra bis Aretha Franklin gecovert wurde) mit Piano/Sax (1x inkl. Flöte/Orgel), 3 Stücke erschienen auf deren '93er Chet Baker-Tribute-LP (Chilton war nur einer der Sänger), + 4 unveröffentl. Outtakes - großteils vokaler (Cool) Jazz im Stil der 50er, überwiegend balladesk mit z.T. Crooner-Feeling, partiell romantisch bis sentimental, zwischendurch up-tempo in dezenter Eleganz, und ganz massiv von Chet Bakers Gesangsaufnahmen inspiriert! So sind gleich 5 Songs auf dessen berühmter "Chet Baker Sings"-LP drauf (nur die ganz langsamen/melancholischen Sachen fehlen hier). Sporadisch eine Spur bluesig, 1x dachte ich auch an Mose Allison. (dvd)


Gary Clark Jr. - This Land
2-LP/CD - EUR 29,95/17,95

19er des Texaners. Ungeheuer vielfältig! Es gibt Mischungen aus R'n'B, Pop und/oder Rock in (heavy) balladesk (mit gewissen Prince-Parallelen oder enormem Kontrast von Gitarren - super Sound! - und Vocals, in jeder Hinsicht); stürmischen scharfen Rock ('n'Roll); Modern R'n'B, z.T. schön pumpend, mit und ohne Kanten inklusive Traditionsbewußtsein (u.a. für Curtis Mayfield); einen zeitgenössischen Reggae-Rock-Hybriden sowie eine erstaunliche Zusammenführung von R'n'B, Hip Hop, Reggae und Blues Rock (Groove + Power, schwer und saftig); 2x radikal reduzierten (Country) Blues im Geiste der 20er/30er (1x akustisch in feinem Fluß, 1x elektrifiziert - super!); schweren zäh fließenden Blues Rock mit Gefühl sowie harten sehr rohen ungeheuer intensiven energiegeladenen doch verblüffend modern wirkenden (Soul-Einfluß integriert, Gitarre eigentlich kompakt aber mit wild ausfransenden superben Kommentaren); Blues + Rock + moderne Grooves vereint; R'n'B mit Rückgriffen auf die (auch frühen) 60er (ein Hauch Sam Cooke im Groove der 70er)... Das alles in meist melodischem Songwriting verpackt, voll Enthusiasmus, Experimentierfreude und glänzender Gitarrenarbeit (ob punktuell oder massiv). (dvd)


Commander Cody - Live At Rockpalast 1980
CD+DVD - EUR 17,95

Frischer Neuzugang aus dem Rockpalast-Archiv: Anno 1980 war George Frayne aka Commander Cody mit seinen Lost Planet Airmen auch mal in Europa unterwegs - und er klang in der Essener Grugahalle natürlich so unnachahmlich wie immer. Stilistisch gar nicht so leicht zu fassen, spielte die Band in den erfolgreichen 70ern einen typisch amerikanischen Stilmix aus Blues, Swing, Soul, R&B, Jazz und Country - ganz ähnlich wie Bands a la NRBQ, Southside Johnny, J. Geils Band, Asleep At The Wheel, vielleicht sogar Little Feat - stilistische Alleskönner, die wahrscheinlich gerade deshalb diesseits des Atlantiks nie richtig erfolgreich waren. Der Meister selbst am rollenden Boogie Piano, die Band mit Sax und Steelguitar. Als echter Könner erweist sich Gitarrist Bill Kirchen, ein bebrillter Woody Allen-Lookalike mit einer wahrhaft teuflischen Telecaster. Die stilistische Breite der Musik spiegelt sich auch in der Songauswahl wieder: das Spektrum reicht von eigenen Hybriden (der Hit: "Hot Rod Lincoln") bis zu Klassikern wie "Riot In Cell Block No.9" und dem Rockabilly-Standard "Ubangi Stomp" - die bekannteste Version wird die von den Stray Cats sein. Das Konzert aus den TV-Archiven des WDR gibt es hier als Set mit CD und DVD. (Joe Whirlypop)


Anneke von Giersbergen - Symphonized
2-LP (+CD)/CD - EUR 21,95/14,95

Normalerweise ist es ein durchaus lebensbereicherndes Unterfangen, einem Musikschaffenden bei seiner Entwicklung von Album zu Album, von Auftritt zu Auftritt zu folgen, gemeinsam mit ihm zu wachsen und ihm dadurch immer näher zu kommen. Ist man aber durch die Ungnade der späten Geburt, durch Ignoranz-implizierte Schwerhörigkeit oder schlicht dumpfe Scheuklappigkeit gezwungen, den Schaffenskatalog rückwärts aufzuarbeiten, so kann das mindestens ebenso bereichernd sein, spannend ist es auf jeden Fall. Zumindest im Fall Van Giersbergen, die ich über die von barocker Eleganz und berückender Emotionalität geprägte Verloren Verleden-Cooperation mit den Isländern von Arstidir kennen- und schlaganfallartig verehren lernen durfte. Mit ihrem jüngsten Album, dem episch-epochalen 2018er Vollwerk Symphonized, hält sie - zu meinem und unserem Entdeckerglück - selbst Rückschau auf ihr künstlerisch und kreativ bewegtes Leben, allerdings unternimmt sie diese Zeitreise vor heimisch holländischem Konzert-Publikum, ihr zur Seite ein komplettes Symphonie-Orchester, das Dank der einfühlsamen Kunst zweier großartiger Arrangeure die zum Teil höchst heftigen Song-Vorgaben in eine mitreißend neue Musiksprache transferiert. Anstatt die instrumentalen Vorbilder von aggressiven Gitarren-Attacken bis hin zu progressiv-peitschender Perkussion zu imitieren, agiert der mächtigste aller Klangkörper originär als Orchester, schafft bewegende Tonbilder, rauschvolle Klangkaskaden und orgiastische Orkane, um seien unbestrittene Königin auf den wallenden Wogen himmelwärts zu tragen. Und als hätte Anneke zeitlebens nichts anderes gemacht, stellt sie sich dem symphonischen Sturm und fliegt, schwebt, schwimmt auf den tosenden Wellenn dahin, lässt ihr kaum vergleichbare Stimme zwischen Annie Haslam, Ane Brun und Esther Ofarim mal zart verzaubern, mal stählern klar schillern, verführt und betört, schmeichelt und schwelgt, tanz in wilder Romantik, treibt das dramatische Moment auf den gefühlvollen Gipfel, und trägt die ungemein ohrenfreundlichen Melodien mitten in Hirn, Herz und Seele. Nebenbei gibt sie uns einen Elf-Song-Einblick in ihr bisheriges Werk, streift Solo-Alben, The Gathering-Großtaten, die Gentle Storm-Gemeinschaftsarbeit, mit "When I Am Laid In Earth" auch das großartige Verloren-Verleden-Opus (hier in der edel-getragenen Vollorchester-Fassung) und mit zwei Vuur-Songs auch ihr jüngstes Metal-Manifest, erinnert mit strahlender Stimme und glänzend aufspielendem Orchester den Alt-Art-Rocker immer wieder an das legendäre Renaissance-Gastspiel in der Carnegie Hall und präsentiert gleich elf unwiderstehliche Gründe, uns nachhaltig auf das Giersbergen-Gesamtwerk einzulassen. Unwiderstehlich mitreißende, opulent-orchestrale Einladung zur eingehenden Werkschau. (cpa)


Anneke van Giersbergen & Arstidir - Verloren Verleden
CD - EUR 8,95

Nur kurz: Ein herzbewegendes Hohelied auf die Kunst der gesungenen Weise, zeitlos-zaubrische Reise durch die Jahrhunderte, ewig berührende Musik, die verwässernde Vergleiche verbietet, schmerzhaft ergreifend, zum Weinen schön. (cpa)

Die ganze epische Elegie gibts im Glitternetz.


The Gloaming - 3
2-LP/CD - EUR 26,95/14,95

19er. Nach der tollen Live-LP nun die 3. grandiose Studio-LP des Weltklasse-Quintetts - eine meiner absoluten Lieblingsgruppen der letzten Jahre, stilübergreifend, immer in meinen Jahres-Top 10 drin - das wird hier nicht anders sein. Niemand auf der Welt geht so mit althergebrachter irischer Musik um (die Band besteht ja aus 3 Iren und 2 Amerikanern, einer irisch stämmig), klingt dabei derart und vollständig eigen. Ihre Charakteristika sind dieselben geblieben: Die Geige (Martin Hayes, eine kleine Legende) ist v.a. für die traditionelle Seite zuständig (gern irgendwie kreiselnd/rotierend), die akust. Gitarre (As Dennis Cahill) agiert eher unauffällig/punktuell, die Hardanger-Fiddle (eine 10-saitige Spezialanfertigung) etwas dunkler, rauher, manchmal ansatzweise drone-haft, stellenweise irgendwie, sagen wir, "freigeistig" - wie das unglaubliche Piano (Thomas Bartlett, u.a. für Glen Hansard, Sufjan Stevens, The National, Antony & The Johnsons tätig), das diesen Aspekt auf die Spitze treibt: Harmonisch wie melodisch gänzlich offen/kontrastierend, teils nur punktierend, sporadisch unter Einschluß von neo-klassizistischen (oder gar unterschwellig einen Hauch jazzigen) Spuren, hier und da "schwebt" es quasi über und außerhalb der zentralen Rhythmen - mit faszinierendem hinreißendem Effekt (überhaupt gibt es immer wieder verschiedene parallele Tempo-Ebenen der Instrumente, die dennoch eine perfekte Einheit bilden, total im Dienste der Songs ohne Egotrips). Originär auch die Art der oft melancholischen Stimmung der Musik, gelassen, ohne Schwere, nur manchmal richtig traurig, ihr Sänger (exquisit, Iarla O Lionaird, ex-Afro Celt Sound) spricht von Transzendenz, Traumzuständen. Das alles klingt auf einfach verzaubernde Weise unglaublich poetisch, eine tiefe Schönheit durchzieht das ganze Album. Wieder besteht die Hälfte aus Instrumentals (meistens zugleich Traditionals), mal ein bischen repetitiv, mal relativ kontemplativ (sehr deep und verblüffend entschleunigt), mal recht druckvoll, mal das Tempo kontinuierlich erhöht. Die Gesangs-Stücke sind überwiegend getragen angelegt (im Extrem quasi in Zeitlupe), atmen eine gewisse anspruchsvolle edle und zutiefst berührende partiell etwas dunkle Songwriter-Folk-(Pop-)Note, kurz gar mal liturgisch anmutend, teils mit im Tempo verdoppelten traditionellen Einschüben. Insgesamt so singuläre wie "neuartige" Musik, ganz bei sich, von hoher Emotionalität und melodisch ungeheuer reich. Ein Muß, finde ich. (dvd)


Emilie Kahn - Outro
LP (+MP3)/CD - EUR 29,95/15,95

19er der kanadischen Singer-Songwriterin (vorher als Emilie & Ogden unterwegs und u.a. mit Joanna Newsom verglichen), zudem sehr fähig an der Harfe (die, im Verein mit Keyboards bzw. Synthie/dezenten Electronics + etwas Gitarre, sporadisch Piano, auch immer wieder zu Gehör kommt). Anmutiger tendenziell sanfter relativ süßer Gesang, hoher Balladen-Anteil, zeitgenössisch in ihrem Mix aus (Indie-) Folk, Folktronica-Annäherungen, zeittypischem Indie Folk Pop (der in seltener etwas kraftvollerer die Intensität steigernder Gangart auch auf den Folkeinfluß verzichtet). Teils ultra-entschleunigt in ziemlich reduzierter becircender Zartheit, teils federleicht bis sphärisch in intimer einfach schöner Atmosphäre, teils außerweltlich fluoreszierend und/oder changierend zwischen leise/behutsam und etwas verwaschen schillernd resp. leicht beschwingt und hell/licht in vorsichtig vollerer sorgsam arrangierter (oder besser: kolorierter) farbenreich klingenden Form. Sehr apart! Limitierte LP auf orange-transparentem Vinyl. (dvd)


Mirja Klippel - Lift Your Lion
CD - EUR 9,95

Dank des wohltuenden Wirkens des erschreckend geschmackssicheren Stargazer-Labels erblickt nun - endlich - auch hierzulande das Sechs-Song-Debüt der ebenso begabten wie betörenden, auch hier bereits ungemein delikat agierenden Dänin da Licht der Veröffentlichung. Bereits drei Jahre vor dem Volle-Länge-Album River Of Silver glänzt die Musikerin mit ihrer zunächst so karg scheinenden, dabei doch so reich tönenden Songwriting-, Spiel- & Sangeskunst, werden die melancholisch-weichen Schallräume allein mit kunstreich gezupfter Akustik- und herrlich verspielter E-Gitarre gefüllt, ein Kontrabass hinterlässt sanft tupfende Stapfen im schneeweichen Teppich, und Mirjas mal ungemein verletzliche, mal voll innerer Energie strahlende Stimme in der goldenen Mitte zwischen Rosie Thomas und Julianne Regan überglänzt das von natürlichen Melodien bestimmte Song-Geschehen mal in solitärem Glanz, mal in mehrlagigen Vokal-Wundertaten. Wie allen Debüt-Werken spürt man auch in diesen fast 26 Minuten (früher hat man daraus 1 Voll-LP gemacht ...) die lebensweite Zeit des Werdens, die jahrelange Entwicklung an, die hier in sechs bleibenden Songs festgehalten wird, ein Zwischen-den-Zeilen-Gefühl, das spätere Werke oft durch Reife und Erfahrung wieder wett machen, dass aber gerade den Erstling einzigartig und unvergleichlich macht. Ungemein reiche Sechs-Song-Perlen-Sammlung, die nachhaltig verzaubert. (cpa)

Weiterhin lieferbar:
Mirja Klippel - River Of Silver
LP/CD - EUR 21,95/13,95

Karges wie klangvolles, wohltönendes wie wortgewandtes, kunst- wie gefühlsreiches akustisches Aufbäumen gegen Grenzen und Konventionen, ein Folk-Diamant für Filigran-Pop-Feinschmecker, eine emotions- und energiesprühende Entdeckung für Freunde verzaubernder Zwischentöne. (cpa)


John Mayall - Nobody Told Me
LP/CD - EUR 19,95/14,95

Mit 85 scheint Blues-Legende John Mayall keinerlei, äh, Torschlusspanik zu verspüren. Er tourt putzmunter durch die Welt und haut beständig so gute neue Alben wie dieses hier raus. Wer jetzt behäbigen Altherren-Blues vermutet, liegt grundfalsch. Auch "Nobody Told Me" ist fetter, satter, dynamischer und vitaler Bluesrock klassischer Machart, wie er ihn eben seit den späten 60er spielt. Vieles klingt auch nach den goldenen 70ern. Mayalls E-Piano und Hammond Orgel sind wie immer ein Genuss, sein Gesang noch immer kraftvoll, auch wenn der Zahn der Zeit den Stimmbändern ein wenig zugesetzt hat. Der Akzent des Albums liegt oft bei den Gitarren, die u.a. von gastierenden Saitenzauberern wie Joe Bonamassa, Alex Lifeson (Rush) und Steven Van Zandt bedient werden. Aber auch Promis wie Todd Rundgren mischen mit. Am besten gefällt mir der deftige Blues-Sound, wenn es bläserverstärkt in Richtung Soul und R&B geht. Die Songs sind Eigenkompositionen, stammen aber auch von Kollegen wie Gary Moore, Jeff Healey und Joe Bonamassa. Der britische Bluesrock-Altmeister ist also weiterhin im Flow und aktuell auch wieder auf Deutschlandtour. In dieser beeindruckenden Spätform ist ein Karriereende offenbar längst noch nicht absehbar. (Joe Whirlypop)


Curtis Mayfield - Keep On Keeping On-Studio Albums 1970-1974
4-LP/4-CD - EUR 89,95/24,95

19er Reissue-Package auf Rhino (also vermutlich von guter Qualität). Enthält die Alben Curtis, Roots, Back To The World, Sweet Exorcist. In dieser Zeitperiode fällt mir kaum ein Soul-Künstler mit einer vergleichbaren Dichte an großartigen bis Weltklasse-Songs ein (hinzu kommen noch 2 tolle Live-Alben und ein superber Soundtrack während derselben Periode). Highlights über Highlights, eine ganze Reihe unsterbliche Klassiker darunter (vor allem die langen/über 5-minütigen Stücke). Move On Up, (Don't Worry) If There's A Hell Below..., We The People Who Are Darker Than Blue, Get Down, Underground, Beautiful Brother Of Mine, Back To The World, Future Shock; kaum schlechter Right On For The Darkness, Wild And Free, Give It Up, Keep On Keeping On, Sweet Exorcist, Power To The People, Kung Fu... Eine Menge packende funky Rhythmen/brillante Grooves, reichhaltige edle idiosynkratische vielschichtig orchestrierte wunderbare Arrangements, diese einzigartige Falsettstimme, einige ausladende wunderbar leichtfüßige/lose zugleich süffigste Balladen, sogar psychedelische Zutaten... Kurzum: Unverzichtbare Alben (mit Ausnahme vielleicht von Sweet Exorcist). Danach kam noch ein exzellentes Werk, dann leider nicht mehr viel von diesem Kaliber. (dvd)


Neyla Pekarek - Rattlesnake
LP/CD - EUR 23,95/15,95

19er Solo-Debut, vorher war sie bei den höchst erfolgreichen Lumineers. Roots-Elemente verwendet sie zwar hier und da auch (kleine/mittlere Prisen oder nur Spurenelemente Blues, Country, Folk), aber im Vordergrund steht eine sehr reif wirkende oft in alten Zeiten verwurzelte Art von Pop/Rock (Letzterer fehlt auch mal gerne), und mehrfach ein Hang zur Theatralik, (Melo-) Dramatik, oder zum (songbetontem) Soundtrack. Neben Einfluß von 70s-Songwriter-Pop, diversen 60s-Pop-Anleihen, geht es bis hin zu einem gewissen 50s-Touch ("rockend ohne Rock"), oder einem Hauch Doo Wop. In suggestivem, upliftendem, dunkel-geheimnisvollem, ansteckendem (mit Drive), süffigem, harmonisch-wehmütigem oder düster-packendem Gewand. Ausgesprochen rund und ausgereift, strikt songorientiert, melodisch reich. Vor allem: Ganz auf ihre so beeindruckende wandlungsfähige mehrfach regelrecht strahlende auch in höchsten Lagen sichere Stimme von großer Bandbreite ausgerichtet. Eine Konzept-LP, sie will live ein Musical draus machen (sehr passend!). (dvd)


Michael Rother - Solo
5-CD - EUR 39,95

Soweit ich weiß, ist Michael Rother ja bis heute im Weserbergland beheimatet, gar nicht weit weg von der Glitterhouse-Zentrale. Man kennt ihn im Krautrock-Kontext als Mitglied von Neu! und Harmonia, kurzzeitig war er sogar bei Kraftwerk aktiv. Seit 1977 macht er sehr eigenwillige Soloplatten, die ich bis heute liebe. Dieses Boxset (auf Grönland) versammelt seine ersten vier Soloalben "Flammende Herzen" (1977), "Sterntaler" (1978), "Katzenmusik" (1979) und "Fernwärme" (1982). Rother firmiert ja häufig als "elektronischer" Musiker - auch weil er als einer der ersten hierzulande einen Fairlight Computer benutzte (für "Katzenmusik"), prägnant ist aber immer seine wirklich einzigartige Gitarre. Die setzt er sehr pointiert ein. Stil und Inszenierung weisen gewisse Parallelen zum britischen Kollegen Mike Oldfield (in den 70ern) auf. Während bei Oldfield meistens opulentes Pathos regierte, geht Rother einen gänzlich unaufgeregten Weg. Seine durchweg instrumentalen Nummern bleiben fast immer entspannt und sind sehr klar, fast streng strukturiert. Dieser formale Minimalismus zieht sich durch sein gesamtes Solowerk und ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Oft ergänzen sich eine schlanke Rhythmusgitarre und ein entspannt plinkerndes Soloinstrument, was eine angenehm relaxte Sogwirkung entwickelt. Das Debüt "Flammende Herzen" bleibt unerreicht (an den Drums Jaki Liebezeit von Can), gerade die recht formstrenge "Katzenmusik" kann mich aber aus heutiger Sicht richtig begeistern. Als Bonus gibt es die beiden Soundtracks "Houston" und "Die Räuber", die Vinyl-Version hat mit "Live & Remixes" eine zusätzliche Scheibe mit vier spannenden Live-Aufnahmen neueren Datums zu bieten, die - teils mit Gesang - fast schon spacerockig klingen. Insgesamt ein erstaunlich konsistentes Solowerk in ganz und gar eigener Soundästhetik. Die schön gestaltete Box kommt mit 36-seitigem Booklet. (Joe Whirlypop)


Wadada Leo Smith - Rosa Parks: Pure Love
CD - EUR 15,95

19er. Ein weiteres Konzeptwerk (diesmal "nur" 72 Min. lang) von einem meiner Lieblings-Jazzer der letzten Zeit, Thema: Die berühmte Bürgerrechtlerin Rosa Parks. Außerordentlich avanciert, musikalisch anspruchsvoll/schwierig doch ergiebig und reizvoll, mit 2 Quartetten (aus Trompetern - 1st class! Graham Haynes, Ted Daniel, Hugh Ragin, er selbst - und Streichern), die wechselweise im Vordergrund stehen/sich gleichberechtigt durchdringen, dem Meisterdrummer Pheeroan akLaff (einfühlsam, hoch differenziert, "vollwertig" eingesetzt, nicht primär als Rhythmusgeber), ganz dezenten seltenen Electronics und 3 Sängerinnen (die gern - ziemlich brillant - in Opern/Avantgarde-Nähe agieren, aber auch - Min Xiao-Fen, die u.a. mit Randy Weston, John Zorn, Björk sang - wunderbar poetisch und berührend!). Nahtlos eingebettet sind kurze Auszüge alter Aufnahmen von Wadada, Anthony Braxton, Steve McCall, Leroy Jenkins. Die Musik ist oft luftig, bedächtig, getragen, minimalistisch bis kammermusikalisch gehalten, mit dramatischen (oder fast orchestralen toll arrangierten) Zuspitzungen/Verdichtungen (gar kurz tumultös), angesiedelt irgendwo zwischen freiem/Avantgarde Jazz und zeitgenössischer E-Musik/Neo-Klassik, doch inklusive wunderschöner filigraner Parts (1x von einer Pipa, einer chinesischen Laute, sehr fein ergänzt), zeitweise auch von erstaunlich harmonischem melodischem Charakter (wenngleich auf unorthodoxe Weise) mit lyrischen bis gefühlvollen/anmutigen (sporadisch fast feierlichen) Phasen, teils wiederkehrenden Motiven. Rhythmen spielen eine untergeordnete Rolle. Musik von sehr hoher Qualität, die Konzentration erfordert - was reich belohnt wird. Informatives 40-S.-Booklet. (dvd)


The Spacelords - On Stage
LP/CD - EUR 29,95/14,95

Erhaben. Die mächtigen Spacelords melden sich mit einem Live-Album zurück. Zur Erinnerung: das letzte Studiowerk "Water Planet" war mein Album des Jahres 2017 - ich war also ganz schön gespannt. Die Band aus dem schwäbischen Reutlingen veröffentlicht beim zurecht vielgelobten Krefelder Tonzonen-Label. Und erneut steht fest, dass wenn dieses Glitterhouse-Review zu lesen ist, die Vinyl-Ausgabe des Albums schon längst wieder vergriffen ist. Tja. Das Album besteht aus fünf langen Songs, keiner unter zehn Minuten, darunter auch alle drei Tracks von "Water Planet". Es wurde bei einem privaten Gartenfest aufgenommen, wo ich sehr gerne dabei gewesen wäre. Die Aufnahmequalität ist auch ganz ohne Overdubs hervorragend und bringt den mächtigen Spacelords-Sound auch als Tonkonserve perfekt rüber. Das Genre ist klassischer, psychedelischer Spacerock alter Schule, gespielt von einem Trio, das wie eine riesige Band klingt. Ohne Vocals, dafür mit tonnenschwerem Groove. Drummer Marcus Schnitzler hat einen gewaltigen Punch und steht in der Tradition von Heavyweight-Trommlern wie John Bonham und Bill Ward. Bassist Akee Kazmeier füllt den Klangraum mit spacig verzerrten Riffs - die repetitive Basis des extrem wuchtigen Spacelords-Sounds. Gekrönt wird das Ganze von den effektgeladenen, stoischen und turmhohen Gitarrenriffs, die Hazi Wettstein seiner Gitarre entlockt. Der mag kein Virtuose sein, dafür aber ein Meister der Soundästhetik. Riffs und Effekte, angereichert mit WahWah, Reverb und Fuzz, verdichten sich zu einem Malstrom klassischen Spacerocks, stilistisch irgendwo zwischen 1968 und 1972 angelegt. Nicht feingeistig und subtil, sondern wuchtig, heavy, hypnotisch und konsequent psychedelisch. Bevorzugter Effekt ist ein schlichtes Echo, das wahre Wunder bewirkt. Kaum zu glauben, dass nur drei Musiker auf einer Bühne derart gewaltige Klangwände herstellen können. (Joe Whirlypop)


Mavis Staples - Live In London
2-LP/CD - EUR 23,95/14,95

19er. Gespeist v.a. von Songs der letzten 4 LPs (freilich rauher, z.T. kraftvoller als dort), hinzu kommen 4 auch schon von den Staple Singers bekannte Stücke - darunter deren Hit Let's Do It Again (von Curtis Mayfield geschrieben, eine der wenigen Balladen, schön lose, ganz reduziert, umso berührender), Slippery People der Talking Heads ('84 gecovert) und das ganz alte What You Gonna Do (das an spätere Pops Staples-Solo-Tracks erinnert, mit fast zarter dezent vibrierender Gitarre). Generell aber klingt das hier angenehm abgespeckt doch kraftvoll in Sound wie (teils enorm rauher, gern auch mal bluesgefärbter) Stimme, die voller Autorität und Emotion kommt. Die Band (ein Trio) agiert extrem tough und tight, die Gitarre prominent, oft gestochen klar, teils gut scharf (oder stechend), Backing-, Harmony- und Duett-Vocals (mehr weiblich als männlich) sind omnipräsent, exzellent und effektiv, besitzen einen größeren Stellenwert, bringen ab und zu eine Gospel-Note ein. Partiell dezent rockiger bzw. rockend-groovender mehrfach funkiger R'n'B steht im Vordergrund, selten zurückhaltender, mal abgelöst von satt groovendem Blues oder eben ergänzt von (z.B. klasse abziehenden!) Gospel-Elementen. Ausgezeichnet! (dvd)


Joy Williams - Front Porch/This Side Of Heaven (ltd.)
7" - EUR 11,95

Nach vier Jahren des Wartens und Harrens erfreut uns die weibliche Civil Wars-Hälfte endlich mit zwei neuen Songs, in Form eines schwer limitierten vinylen Vorboten eines kommenden Vollwerks, von welchem wir aber weder den Veröffentlichungstermin noch den Titel kommunizieren dürfen. Währenddessen stehen Termin und Titel von John Paul White's bald folgendem Solo-Album bereits verkündbar fest: The Hurting Kind erscheint am 12. April, wie zu erwarten auf Single Lock.


James Yorkston - The Route To The Harmonium
LP/Ltd. LP/CD - EUR 21,95/23,95/14,95

19er des außergewöhnlichen Schotten. Nach 2 Trio-Alben (Yorkston/Thorne/Khan) nach 5 Jahren wieder eine Solo-LP. Aber was heißt solo - zwar hat er das meiste selbst eingespielt, die Instrumentierung ist behutsam, einfühlend und filigran, doch vielfältig, reich an (gern verschwimmenden, verschmelzenden) Klangfarben, die Stücke sind oft vielschichtig, in Arrangements wie Songstrukturen und Ausrichtung. Er verwendet jede Menge (ur)alte teils "exotische" Instrumente, wie Dulcitone, Autoharp, Nyckelharpa, Concertina, Harmonium, Harfe, dazu Gitarren u.a. (einige klasse dichte Saitengeflechte!), Orgel, Flöte, Trompete - eine große Zahl an Saiten-, Tasten-, Blas- und Streich-Instrumenten. Viele tolle Sounds (und nur 3x Drums). Ja, seine Art von Folk beinhaltet wieder einige traditionelle Elemente, aber in ungewohntem Kontext, deutlich weg von konventionellem Anstrich, eigenwillig. Pur oder multipel rootsig/offen, reduziert und lyrisch zart wie volltönend, tief poetisch wie herrlich bunt, oder auch in sich ruhender "left field Folk Pop", voll innerer Schönheit und Tiefe oder zwar eigentlich ruhig doch mit feinstem unterschwelligem suggestivem Zug. Und 2x mit Drive und Dringlichkeit, irgendwie hypnotisch rockend auf seltsame ein wenig halluzinogen-psychedelische Weise - jeweils ganz schön faszinierend! Die 2. Hälfte dann geht v.a. in Richtung ruhigen ziemlich intimen sparsamen und in der Struktur eher einfachen (Songwriter-) Folk. Enorm reizvoll, wie fast immer! (dvd)


The Young Gods - Data Mirage Tangram
2-LP (+CD)/CD - EUR 23,95/15,95

Nach acht Jahren doch wieder ein neues Album der Schweizer, die schon immer in einer eigenen musikalischen Liga spielten. Post-Industrial? Eidgenössische Geistesbrüder der Swans? Das erratische Oeuvre der jungen Götter lässt sich nicht leicht klassifizieren, dieses neue Album aber schon. Es ist nämlich rundum gelungen. Stilistisch höre ich dunklen, aber nicht allzu düsteren Post-80er-Rock mit dräuender Atmosphäre. Letztlich irgendwo zwischen Swans und Pink Floyd verortet, was sich erstaunlich gut verträgt. Die Songs sind überwiegend lang und haben eine gekonnte Dramaturgie aufzuweisen. Ganz langsam aus kontemplativen Ambientwelten aufbauend, wachsen die Songs stetig. Mit zunächst untergründiger Spannung, nach mehreren Minuten dann gerne mit kathartisch-mächtigen Gitarrenriffs geerdet. Die schamanischen Vocals von Franz Treichler sind tonlos gehaucht, mal englisch, mal französisch. So entsteht eine überzeugend mystische Postrock-Atmosphäre, angereichert mit subtilen Electronics. Zweimal auch mit Beinahe-Dancebeat, aber eben auch schönen Pink Floyd-Momenten mit schwebender Steelguitar. Die einzelnen Styles laufen erstaunlich harmonisch zu etwas ganz Eigenem zusammen, was sich stimmunsgmäßig doch angenehmer anfühlt als die oft freudlosen Swans. Masterpiece ist das elfminütige "All My Skin Standing", das mit dunkel-elektronischem Dräuen beginnt, mit Flüstergesang und stoischer Percussion Schritt für Schritt Spannung aufbaut und schließlich in dynamische, psychedelisch-harte Gitarrenriffs mündet. Die Inszenierung ist große Oper, der Effekt vielleicht eine neue Dimension von retrofuturistischem Postrock jenseits des Handelsüblichen. Tolle Platte. (Joe Whirlypop)


Demnächst in diesem Theater...

01.03.
XIXA - The Code (ltd.)
Robert Forster - Inferno
The Unthanks - Lines Part 1 - 3
Royal Trux - White Stuff
The Seeds - Pushin' Too Hard

08.03.
Fiddler's Green - Heyday
Townes van Zandt - Sky Blue
Joni 75: A Joni Mitchell Birthday Celebration - Various Artists
Howe Gelb - Gathered
Patty Griffin - Patty Griffin
Paul Weller - Other Aspects: Live At The Royal Festival Hall
Bill Pritchard - Midland Lullabies
Matt Andersen - Halfway Home By Morning
Nick Waterhouse - Nick Waterhouse
David Gray - Gold In A Brass Age
Sasami - Sasami
Money For Rope - Picture Us
Stella Donnelly - Beware Of The Dogs

15.03.
Joseph Parsons - Digging For Rays
Stephen Malkmus - Groove Denied
Sophie Zelmani - Sunrise
Cinematic Orchestra - To Believe
Todd Snider - Cash Cabin Sessions Vol. 3
Brian Jonestown Massacre - The Brian Jonestown Massacre
Bernadette La Hengst - Wir Sind Die Vielen

22.03.
Lambchop - This (Is What I Wanted To Tell You)
Matt Andersen - Halfway Home By Morning
Jack Bruce - Live At Rockpalast 1980, 1983 & 1990 2-DVD+5-CD
The Schramms - Omnidirectional
Bill MacKay - Fountain Fire
Van Morrison - The Healing Game (20th Anniversary Edition)
Die Regierung - Was
La Dispute - Panorama
Ex Hex - It's Real
Strand Of Oaks - Eraserland

29.03.
Son Volt - Union
Gob Iron - Death Songs For The Living
Keith Richards - Talk Is Cheap (ca. fünf 30th Anniversary Editionen)
Beth Gibbons & The Polish National Radio Symphony Orchestra - Henryk Górecki: Symphony 3

05.04.
Lady Lamb - Even In The Tremor

12.04.
John Paul White - The Hurting Kind
Damien Jurado - In The Shape Of A Storm

19.04.
Ryan Adams - Big Colors (Wahrscheinlich dann eher doch nicht ...)
Russ Tolman - Goodbye El Dorado

26.04.
Hugo Race Fatalists - Taken By The Dream
Aldous Harding - Designer

03.05.
The Dream Syndicate - These Times
Markus Rill & The Troublemakers - Songland

10.05.
She Keeps Bees - Kinship

LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DBUK
dbuk.com
23.02.2019 CH - Zurich - El Lokal
24.02.2019 AT - Wien - Chelsea
26.02.2019 CZ - Brno - Kabinet Muz
27.02.2019 CZ - Prague - Kastan
28.02.2019 PO - Warsaw - Klub Hydrozagadka
01.03.2019 DE - Berlin - Privatclub
02.03.2019 DE - Bielefeld - Forum

DIE NERVEN
dienerven
23.02.2019 DK - Copenhagen - Loppen
24.02.2019 DE - Rostock - Mau Club
25.02.2019 DE - Berlin - Berghain Kantine (Zusatzkonzert)
27.02.2019 DE - Berlin - SO36
28.02.2019 DE - Nürnberg - Z-Bau
02.03.2019 DE - Passau - Passau Zauberberg
03.03.2019 DE - Regensburg - Alte Mälzerei
04.03.2019 DE - München - Münchner Kammerspiele
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival

HUGO RACE FATALISTS
hugoracefatalists.com
03.05.2019 IT - CATANZARO - Museo del Rock
04.05.2019 IT - CINQUEFRONDI - Il Frantoio delle Idee
09.05.2019 IT - BERGAMO - Druso
10.05.2019 IT - FIRENZE - Circolo Arci Progresso
11.05.2019 IT - RAVENNA - Boca Barranca
12.05.2019 IT - PESCARA - Scumm
17.05.2019 IT - SAVONA - Raindogs House
18.05.2019 IT - ROME - Wishlist
24.05.2019 CZ - PRAGUE - Jazzdock
25.05.2019 CZ - BRNO - Kabinet M'z
29.05.2019 IT - RIMINI - Hobos (Hugo Race solo show)
30.05.2019 IT - TORINO - Blah Blah
31.05.2019 IT - CANTÙ - e35
01.06.2019 IT - LUGAGNANO, VERONA - Club Il Giardino
13.09.2019 CZ - PÍSEK - Cool v Plote festival (Hugo Race solo show)

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
09.06.2019 DE - Beverungen, Orange Blossom Special Festival
15.06.2019 DE - Ellingen - Gutsfestival
21.06.2019 DE - Neuhausen ob Eck- Southside Festival
21.06.2019 DE - Scheeßel - Hurricane Festival
02.08.2019 DE - Böblingen - Böblinger Songtage
03.08.2019 DE - Luhmühlen - A Summer's Tale
02. - 03.08.2019 DE - Burg Friedland - Jenseits von Millionen Festival
09.08.2019 DE - Bergfunk Open Air - Königs Wusterhausen
29. - 01.09.2019 DE - Homberg - Musikschutzgebiet Festival
07. - 08.09.2019 DE - Berlin - Lollapalooza Festival

XIXA
xixamusic.com
13.06.2019 CH - Schaffhausen - Tap Tab
15.06.2019 DE - Schorndorf - Manufaktur
16.06.2019 CH - Baden - Werkk
21.06.2019 DE - Hannover - Theaterformen


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

*

Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2019

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