Die Regierung in Paris wird nicht vor Ende 2022 entscheiden, ob die bis zu sechs geplanten neuen Atomkraftwerke in Frankreich gebaut werden. Bis dahin wird man sich Gedanken über den Umstieg auf erneuerbare Energien machen. Das kündigte Umweltministerin Élisabeth Borne dem Ausschuß für nachhaltige Entwicklung in der Nationalversammlung an. Die Ministerin schließt nicht aus, daß Frankreich langfristig sämtlichen Strom aus erneuerbaren Quellen bezieht. Die geplanten Atomkraftwerke hätten nach dem Muster des neuen Druckwasserreaktors in Flamanville am Ärmelkanal gebaut werden sollen. Dessen Inbetriebnahme hat sich immer wieder wegen Sicherheitsbedenken der Aufsichtsbehörde und Baumängeln verzögert. Der Betreiber EDF rechnet inzwischen mit einer Inbetriebnahme nicht vor Ende 2022. Frankreich bezieht zur Zeit 75 Prozent seines Stroms aus Atomkraftwerken.

10. Januar 2020