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AUSLAND/8445: Aus aller Welt - 19.03.2020 (SB)


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IWF verweigert Venezuela Hilfe gegen Coronavirus-Pandemie

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat beim Internationalen Währungsfonds (IWF) einen Notfallkredit von fünf Milliarden Dollar beantragt, um die Kapazitäten seines Landes gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie zu stärken. Maduro schrieb an die IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa, die Weltgesundheitsorganisation habe die Epidemie vor kurzem als Pandemie eingestuft und damit einen öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung erklärt, der die vereinigten Anstrengungen aller Länder erfordere.

Zuvor hatte der IWF die Auflage eines Coronavirus-Krisenfonds im Volumen von 50 Milliarden US-Dollar für Entwicklungs- und Schwellenländer angekündigt. Laut Georgiewa haben Dutzende Länder Interesse an dem Fonds signalisiert. Das unter US-Sanktionen leidende, sozialistische Venezuela aber soll keine Hilfe vom IWF erhalten. Das gab der Währungsfonds wenige Stunden nach Eingang des Schreibens von Maduro bekannt. Beim IWF weigert man sich, den Antrag zu bearbeiten, da die Regierung in Caracas der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt würde. Tatsächlich unterstützt knapp ein Drittel der Staatengemeinschaft, allen voran die USA und ihre Verbündeten, die venezolanische Opposition, soweit sie Maduro stürzen will. Die anderen Länder stellen seine Regierung nicht in Frage.

19. März 2020


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