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GESUNDHEIT/8326: Medizin und Gesundheitswesen - 05.01.2020 (SB)


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Immer mehr Demenzpatienten in deutschen Krankenhäusern

Schon länger hatten Experten die Folgen der alternden Gesellschaft in Deutschland angekündigt. Jetzt holt die Wirklichkeit diese Prognosen ein. So wurden 2016 in Deutschland laut Deutschem Ärzteblatt 8,56 Millionen Patienten über 65 Jahren stationär behandelt. Das entspricht einem Anteil von 44,7 Prozent aller Behandelten. In der Folge nimmt die Zahl der Patienten mit Demenz in den Krankenhäusern stetig zu. Nicht selten wird das Vorliegen einer Demenzerkrankung sogar erst während des Klinikaufenthaltes festgestellt, wenn Patienten mit Knochenbrüchen oder Lungenentzündungen ins Krankenhaus kommen. So zeigte eine Studie zu Krankenhäusern in Bayern und Baden-Württemberg, daß 40 Prozent der über 65 Jahre alten Patienten kognitive Beeinträchtigungen aufwiesen, mehr als 18 Prozent waren sogar an Demenz erkrankt. Dem müssen die Kliniken Rechnung tragen, fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Obgleich ein Studie der Hans-Böckler-Stiftung ergab, daß 82 Prozent der Pflegekräfte in Akutkrankenhäusern immer häufiger mit demenzkranken Patienten zu tun haben, fühlten sich nur 30 Prozent auch ausreichend qualifiziert.

5. Januar 2020


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