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MILITÄR/8442: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 08.04.2020 (SB)


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OPCW nennt Schuldige für Giftgasangriffe im syrischen Bürgerkrieg

Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag hat am Mittwoch erstmals die Verantwortlichen für Giftgasangriffe im syrischen Bürgerkrieg genannt. Das Mandat dazu war vor zwei Jahren gegen den Widerstand Syriens und seines Verbündeten Rußland erweitert worden. Die OPCW-Experten hatten einen Chlorgasangriff auf die Stadt Duma untersucht, bei dem im April 2018 mehr als 40 Menschen ums Leben kamen. Außerdem geht es im OPCW-Bericht um eine Giftgasattacke auf Chan Scheichum, bei der ein Jahr zuvor mehr als 80 Menschen getötet wurden. Im März 2017 waren es laut dem OPCW Investigation and Identification Team (IIT) Militärflugzeuge und ein Hubschrauber der syrischen Luftwaffe, die im Westen des Landes Chlorgas und das Nervengas Sarin unter anderem auf ein Krankenhaus abwarfen. Das IIT gewann seine Erkenntnisse aus Interviews mit Personen, die bei den Chemiewaffeneinsätzen vor Ort waren, aus Untersuchungen von Rückständen und Überbleibseln der Bomben, die am Abwurfort eingesammelt wurden, aus der Begutachtung medizinischer Berichte zu den Symptomen der Opfer sowie der Untersuchung von Satellitenaufnahmen und der eingehenden Befragung von Experten.

8. April 2020


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