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MILITÄR/8491: Sicherheitspolitik, Rüstung und Konflikte - 27.05.2020 (SB)


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KSK und Bundeswehr sollen auf Waffen und Munition besser aufpassen

Das Verteidigungsministerium hat eine umfassende Überprüfung der Bewirtschaftung und Bestandsnachweisführung von Waffen und Munition bei der Bundeswehr und dem Kommando Spezialkräfte (KSK) eingeleitet. Das geht aus einem vertraulichen Bericht von Staatssekretär Peter Tauber an Verteidigungspolitiker des Bundestags hervor, wie Spiegel Online am Mittwoch meldete. In der vergangenen Woche hatte das Nachrichtenmagazin über eine Razzia bei dem Elitesoldaten Philipp Sch. in einem Dorf in Nordsachsen berichtet. Bei der mehrtägigen Durchsuchung unter Einsatz eines Baggers wurden in einem unterirdischen Versteck im Garten des Oberstabsfeldwebels unter anderem ein AK47-Sturmgewehr sowie mehrere tausend Stück Gewehr- und Pistolenmunition offensichtlich aus Beständen der Bundeswehr gefunden. Auch die Herkunft von zwei Kilogramm PETN-Sprengstoff läßt sich wahrscheinlich der Truppe zuordnen. Die Ermittler stießen zudem auf Sprengzünder, Sprengfolien, Sprengschnur, Rauchgranaten, Signalpatronen und Zünder für Übungshandgranaten. Auf der Asservatenliste stehen auch eine Armbrust, ein Schlagstock, zwei Messer und ein Sportbogen. Philipp Sch. stieß 2001 zum KSK. Seit April 2017 stand er wegen Nähe zu rechtsextremen Kreisen unter Beobachtung des Militärgeheimdienstes MAD.

27. Mai 2020


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