Bundesaußenminister Heiko Maas ist am Freitag zu einer viertägigen Mission in den Nahen und Mittleren Osten aufgebrochen. Sein erster Staatsbesuch galt Jordanien, wo die Bundeswehr ihre am Syrienkrieg beteiligten Kräfte stationiert hat. Am Samstagmorgen flog der Berliner Außenamtschef ohne Vorankündigung mit einer Bundeswehrmaschine nach Bagdad. Nach einem Besuch der Vereinigten Arabischen Emirate trifft Maas am Montag in Teheran ein. Im Mittelpunkt der Gespräche steht das Bemühen um den Erhalt des internationalen Atomabkommens mit dem Iran, welches die US-Regierung vor einem Jahr einseitig aufgekündigt hatte. Nach seiner Ankunft in Jordanien hatte der SPD-Politiker erklärt, man müsse den Dialog gerade da führen, wo Gegensätze unaufhebbar erschienen und langjährige Konflikte tief säßen, weil die Gefahr bestehe, daß Fehlkalkulationen, Mißverständnisse und Provokationen in einer höchst angespannten Region unabsehbare Folgen hätten. Der Erhalt der Wiener Nuklearvereinbarung mit dem Iran bleibe ein Schlüsselfaktor für Stabilität und Sicherheit in der Region.

Zuletzt hatte ein Sprecher des Teheraner Außenamts die jüngsten Sanktionen der USA gegen einen iranischen Petrochemie-Konzern als amerikanischen Wirtschaftsterrorismus bezeichnet und als Beleg für die Unglaubwürdigkeit des Gesprächsangebots Washingtons gewertet.

8. Juni 2019