Die ehemalige Hochschulpräsidentin Gesine Schwan kandidiert nicht für den Parteivorsitz der SPD. Das unterstrich die Politikwissenschaftlerin am Dienstag in einem Interview des Deutschlandfunks. Aber sie bietet der Partei all ihre Hilfe an. Wenn an sie die Bitte herangetragen würde, sich für die Nachfolge der zurückgetretenen Andrea Nahles zu bewerben, und wenn diese Bitte erhebliche Unterstützung hätte, würde Schwan dem nachkommen. Sie selbst befürwortet eine Doppelspitze von Personen, die sich nicht nur gut verstehen, sondern es wegen ihrer weiteren Sicht über die SPD nicht zu Reibereien oder Flügelkämpfen kommen lassen. Dem Beschluß, Einzelbewerbungen und Bewerbungen für eine Doppelspitze zum 1. September zuzulassen, hatte das derzeit dreiköpfige Parteipräsidium am Vortag gefaßt.

Die 76jährige Schwan bestätigte, daß sie zuvor eine Doppelspitze zusammen mit dem 29jährigen Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert nicht ausgeschlossen hatte, auch wenn sie darüber mit ihm nicht gesprochen hat und sich nicht vorstellen kann, daß dieser das jetzt machen wollte. Schwan hat Kühnert ihren Worten zufolge als fair und nachdenklich argumentativ erlebt und nicht als Parteirevoluzzer, als der er in letzter Zeit dargestellt wird.

25. Juni 2019