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SOZIALES/8351: Arbeit, Soziales und Familie - 27.12.2019 (SB)


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Krankenhäusern droht Versorgungskrise

Laut repräsentativer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) können in Deutschland rund 17.000 Pflegestellen nicht besetzt werden. Von der Versorgungskrise sind vier von fünf der landesweit fast 2000 Krankenhäuser betroffen. Auch bei den Ärzten gibt es einen eklatanten Fachkräftemangel. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnte im Tagesspiegel vor einer ernsten Versorgungskrise für den Fall, daß die Politik nicht gegensteuert. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, berichtete dem Deutschlandfunk am Freitag, der Pflegenotstand werde offenkundig, weil wir eine Personaluntergrenze hätten. Zum Teil sei er hausgemacht. Seit gut 25 Jahren werde in der Pflege gespart. Ausbildungsplätze würden nicht geschaffen. Erst in den letzten beiden Jahren werde das Ruder herumgerissen. Da könne man nicht über Nacht Wunder erwarten. Brysch sprach sich zudem für einen Strukturwandel aus, weil Krankenhäuser auf dem Land, wo sie eigentlich gebraucht werden, in Insolvenz gehen oder geschlossen werden, während es in den Städten eine Überversorgung gibt. Da stünden, so Brysch, die Landesgesundheitsminister in der Verantwortung. Die Länder müßten ländliche Zentren fördern und mehr Studienplätze für Medizin schaffen. Zur Finanzierung müsse der Bund eine konzertierte Aktion starten. Bund, Länder und Kommunen sollten gemeinsam mit den Leistungsanbietern kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele vereinbaren und dann eine klare Rechnung vorlegen.

27. Dezember 2019


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