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SOZIALES/8375: Arbeit, Soziales und Familie - 20.01.2020 (SB)


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Oxfam fordert humaneres und feministisches Wirtschaftssystem

Die Nichtregierungsorganisation Oxfam hat kurz vor Beginn der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos ihren sogenannten Ungleichheitsbericht vorgestellt. Unter Verweis auf die Finanznachrichtenagentur Bloomberg heißt es darin, die Vermögen der 500 reichsten Menschen seien im vergangenen Jahr um ein Viertel gestiegen. Allgemein verteile sich der Wohlstand ungleich auf Männer und Frauen. Männer sind um die Hälfte vermögender als Frauen. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Vermögensungleichheit und der von Frauen und Mädchen geleisteten unbezahlten Arbeit in Haushalt, Pflege und Fürsorge. In der aktuellen Studie "Time to Care" wird unter Annahme von Mindestlöhnen der Gegenwert der unbezahlten Arbeit von Frauen und Mädchen mit über elf Billionen US-Dollar im Jahr beziffert, entsprechend mehr als zwölf Milliarden Arbeitsstunden täglich. Die Bundesregierung sollte laut Oxfam mehr in Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen investieren. Zusammengefaßt fordert die Hilfsorganisation von den Staaten ein humaneres und feministisches Wirtschaftssystem, welches 99 Prozent der Menschen nutzt und nicht dem einen Prozent.

20. Januar 2020


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