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UMWELT/8196: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 23.07.2019 (SB)


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Australien tötet verwilderte Katzen

Daß eingeschleppte Tierarten zum Problem werden können, weiß man spätestens seit englische Siedler in Australien Kaninchen ansiedelten, um auf diese vermehrungsfreudigen Nager Jagd machen zu können. Denn ohne die Regulation durch natürliche Feinde breiteten sich die Kaninchen so schnell über den Kontinent aus, daß es nicht genug Patronen gab, um ihnen Einhalt zu gebieten. Auch schlug der Versuch fehl, mit der zusätzlichen Einführung von Katzen das vermeintliche Gleichgewicht wieder herzustellen. Denn diese wollten einfach nicht den bewegungsaktiven Nagern nachstellen, sondern sättigten sich lieber an der verhältnismäßig trägen australischen Vogelwelt. Wie aus einer dpa-Meldung hervorgeht, gefährden Katzen bis heute Australiens heimische Arten. Nach Angaben des australischen Umweltministeriums trugen sie maßgeblich dazu bei, daß nicht weniger als 27 Säugetierarten auf dem 5. Kontinent ausstarben und weitere 124 Spezies bedroht sind. Die Zahl der verwilderten Katzen wird auf zwischen zwei und 6,3 Millionen geschätzt. Um die Zahl der wilden Katzen zu reduzieren, hat die australische Regierung sie 2015 zur Plage erklärt und zur Tötung freigegeben. Bis 2020 sollen zwei Millionen wildlebender Katzen getötet werden.

23. Juli 2019


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