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WIRTSCHAFT/8263: Märkte und Finanzen - 12.10.2019 (SB)


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Weitere Facebook-Partner gehen auf Distanz zur Libra

Der Netzwerkanbieter Facebook will nächstes Jahr seine Digitalwährung Libra einführen. Von den namhaften Konzernen, die sich anfänglich an dem Projekt beteiligen wollten, ist inzwischen eine ganze Reihe ausgestiegen. Der Bezahldienst Paypal verabschiedete sich vor gut einer Woche. Am vergangenen Freitag zogen sich der Internethändler Ebay, der Bezahldienst Stripe sowie die Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa zurück. Alle Unternehmen behielten sich vor, sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder an Libra zu beteiligen. Medienberichten zufolge sind sie vorsichtig, weil eventuelle regulatorische Maßnahmen gegenüber Libra nicht abzusehen sind. Auch Facebook will die Kryptowährung erst anbieten, wenn alle Bedenken von Regulierern ausgeräumt worden sind. Politiker und Banker befürchten, daß Facebook mit seinen Milliarden von Mitgliedern die Stabilität des internationalen Finanzsystems gefährden könnte. In gut einer Woche wird der Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor einem Ausschuß des US-Repräsentantenhauses Stellung zu den Auswirkungen der Libra auf den Finanzdienst- und Immobiliensektor nehmen. Zuckerberg wird unter anderem dann belegen müssen, wieso seine Kryptowährung nicht die Hoheit von Notenbanken tangiert und wieso er kein neues Geld schafft.

12. Oktober 2019


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