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WIRTSCHAFT/8453: Märkte und Finanzen - 19.04.2020 (SB)


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Weitere 500 Milliarden EU-Hilfen in der Corona-Krise erforderlich

Der Vorsitzende des europäischen Rettungsfonds ESM (European Stability Mechanism), Klaus Regling, rechnet damit, daß zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie weitere 500 Milliarden Euro und mehr an Finanzhilfen benötigt werden könnten. Zuvor hatten sich die EU-Finanzminister auf ein Hilfspaket im selben Umfang verständigt. Das Geld soll kleinen und mittleren Unternehmen zukommen und ein europäisches Kurzarbeitergeld abdecken. In dem Rahmen hält der ESM vorsorglich Kreditlinien von bis zu 240 Milliarden Euro offen. Regling sagte der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera (Sonntagsausgabe), für das nächste Hilfspaket müßten Möglichkeiten wie der EU-Haushalt ausgeschöpft und eventuell neue Kriseninstrumente geschaffen werden. Zum Beispiel könnte die Europäische Zentralbank in großem Umfang Staatsanleihen aufkaufen. Der am stärksten kapitalisierte Rettungsfonds der Welt könnte laut Regling anders als vor zehn Jahren in den Finanzkrisen von Griechenland, Portugal, Irland und Zypern den Mitgliedern der Eurogruppe Kreditlinien zu einheitlichen Bedingungen anbieten. Einzige Bedingung wäre, daß die Darlehen die direkten und indirekten Kosten der Gesundheitsversorgung, Behandlung und Prävention deckten. Dann könnten die Länder, die diese Kreditlinie beantragen, Beträge in Höhe von zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts erstattet bekommen.

19. April 2020


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