Frankreichs Präsident Macron hat am Dienstagnachmittag Medienberichte bestätigt, wonach die französische Autoindustrie wegen der Produktions- und Absatzprobleme in Corona-Zeiten mit mehr als acht Milliarden Euro unterstützt werden wird. Nach Gesprächen mit Branchen- und Gewerkschaftsvertretern sowie einem Besuch des Zulieferers Valéo im nordfranzösischen Étaples sprach Macron von 500.000 unverkauften Fahrzeugen im Juni, weswegen es staatliche Anreize zum Kauf von Neuwagen geben soll. Zum Beispiel wird die Beihilfe beim Erwerb eines Elektrofahrzeugs von 6000 auf 7000 Euro erhöht. Plugin-Hybride werden erstmalig gefördert, und zwar mit 2000 Euro. Für das Verschrotten von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird es beim Umstieg auf ein reines Elektrofahrzeug eine Abwrackprämie von 5000 Euro und bei Hybridfahrzeugen von 2000 Euro geben. Außerdem steuert der französische Staat zum Kauf eines Verbrenners als Abwrackprämie 3000 Euro bei, wenn das Fahrzeug den aktuellen europäischen Normen für den Ausstoß von Kohlendioxid und Stickoxiden entspricht. Frankreich soll erste Nation Europas beim Bau von Elektroautos werden, so Macron. 2025 sollen eine Million Elektromobile und Hybridfahrzeuge pro Jahr in Frankreich produziert werden. Neben Kauf- und Abwrackprämien übernimmt die französische Regierung voraussichtlich Kreditbürgschaften über 300 Millionen Euro sowie eine Bürgschaft von fünf Milliarden Euro für den angeschlagenen Autobauer Renault. Außerdem werden Forschung und Entwicklung gefördert sowie Gelder für eine subventionierte Kurzarbeit bereitgestellt.

26. Mai 2020