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ZOOLOGIE/1117: Neu entdeckte Echsenart wird nach Dr. Uwe Schäkel benannt (idw)


Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere - 10.12.2013

Neu entdeckte Echsenart wird nach Dr. Uwe Schäkel benannt



Ein Wissenschaftlerteam der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK), Bonn, entdeckte in enger Zusammenarbeit mit der Shahid Beheshti Universität, Iran, and dem Centro de Investigação em Biodiversidade e Recursos Genéticos, Universität Porto, Portugal vier neue Arten innerhalb der Gruppe der iranischen Felseidechsen. Eine dieser neuen Arten, Darevskia schaekeli, wurde nach Dr. Uwe Schäkel benannt, dem Präsidenten der Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V. Die Ergebnisse wurden jetzt in der renommierten Online Zeitschrift PLoS ONE veröffentlicht.

Foto: © Omid Mozaffari

Darevskia schaekeli
Foto: © Omid Mozaffari

Die Studie zeigt, dass die iranische Biodiversität bisher drastisch unterschätzt wurde. Integrative Ansätze sind entscheidend, um sogenannte kryptische Arten zu entdecken, die bisher auch von Wissenschaftlern unerkannt in verschiedensten Regionen der Erde, so auch im Iran, vorkommen.

"Dr. Uwe Schäkel hat die Namenspatenschaft mehr als verdient, denn sein großer Einsatz für das Museum bringt spürbare und sehr effiziente Synergien" begründet Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor des Museum Koenig, die Entscheidung. "Mit dieser hübschen Echse werden wir dem wichtigen Engagement Dr. Schäkels gerecht" ergänzt Dr. Dennis Rödder, Kurator der Reptilien- und Amphibiensammlung des ZFMKs und Mitbeschreiber der neuen Art.

Schäkel ist sichtlich gerührt und dankt bescheiden: "Natürlich ist es schön, dass der Name Schäkel auf diese Weise für die Ewigkeit fest geschrieben ist. Die Früchte meiner Arbeit für das Museum belohnen mich allerdings noch sehr viel mehr als diese Auszeichnung."

Kryptische Arten oder Artenkomplexe, weisen Individuen mit insgesamt hoher Ähnlichkeit zwischen den Arten auf. Es handelt sich also um Populationen mit vergleichsweise großer morphologischer Variation innerhalb der Populationen. Die Gattung Darevskia, ist so ein Beispiel. Durch detaillierter Analysen unter Anwendung moderner genetischer Methoden, satellitengestützten Habitatanalysen sowie eher klassischer morphologischer und ökologischer Klassifizierungen konnten vier neue Arten (species nova) entdeckt werden:

D. caspica species nova
D. chlorogaster
D. kamii species nova
D. defilippii
D. kopetdaghica species nova
D. schaekeli species nova
D. steineri

Die neuen Ergebnisse sind Teil der Dissertation von Faraham Ahmadzadeh, denn die Veröffentlichung stellt einen wichtigen Teil seiner Doktorarbeit dar. Ahmadzadeh promovierte als 41. Doktorand Prof. em. Dr. Wolfgang Böhmes in der Arbeitsgruppe Herpetologie am ZFMK.

Dr. Uwe Schäkel, ehemaliger Geschäftsführer in dem High-Tech Unternehmen Friedhelm Loh Group, Haiger, setzt sich seit 2006 unermüdlich als Präsident der Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V. für die Interessen des Museums und der Mitglieder des Vereins ein. Die Hauptanliegen sind neben der Öffentlichkeitsarbeit des Museums die Übernahme einer Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft/Forschung einerseits und breiteren Bevölkerungsgruppen andererseits, die Realisierung der ambitionierten Regenwaldausstellung sowie die Gewinnung von Sponsoren, Paten und Mitgliedern.

Hintergrundinformationen zu Darevskia schaekeli:

Verbreitung:
Östlicher Teil des Elburs-Gebirge im Norden des Iran
(http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0080563 Abbildung 1).

Habitat:
Alpine Vegetation, Felsen und Geröll in Höhen von 1720 m bis 2198 m über Normalnull.

Größe:
Maximale Kopf-Rumpf- Länge der Männchen: 54,8 mm
Maximale Kopf-Rumpf- Länge der Weibchen: 56,2 mm

Farbmuster:
Flanken mit einem breiten, aber undeutlich bräunlich-grau dorsolateralen Streifen, zu den Ventralplatten aufhellend, Streifen mit kleinen unregelmäßigen Lichtpunkten; Rücken kitzbraun-grau, mit kleinen verschwommenen dunklen Flecken, Bauch bläulich-weiß, während der Paarungszeit Wechsel zu Rötlich-Orange auf den beiden äußersten ventralen Platten, einige unregelmäßigen blauen Flecken an der Außenkante der seitlichen Bauchplatten; orange Färbung auch auf der Bauchseite der Gliedmaßen und Schwanzbasis.

(Quelle: http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0080563)

Weitere Informationen unter:
http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0080563

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution150

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut
für Biodiversität der Tiere, Sabine Heine, 10.12.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2013