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UMWELTLABOR/266: Pyrrolizidinalkaloide (4) Gefundenes Fressen für die agrochemische Industrie (SB)


Haben wir nun den Giftsalat?


Was von dem bewußt zusammengestellten Nachrichtenkonglomerat über die drohende Humangefährdung durch pyrrolizidinalkaloidhaltige Pflanzen bleibt, ist das allerdings sehr eindrückliche, sich wiederholende Schreckensbild eines vergifteten, toten Säuglings, dessen ahnungslose Mutter in der Schwangerschaft Kräutertee zu sich genommen hat. Es kommt uns seltsam bekannt vor, nichtsdestotrotz läßt sich mit nichts besserem als unschuldigen Opfern immer wieder die öffentliche Empörung heraufbeschwören. Dabei hat dieser weiter nicht präzisierte Todesfall, auch wenn er sich in unseren Breiten ereignet haben soll, nicht unmittelbar etwas mit der von Weiden und Wiesen ausgehenden Bedrohung durch wucherndes Jakobskreuzkraut zu tun, denn die Frage nach dem Ursprung des Kräutertees wird in dieser Meldung offen gelassen.

Die Ähnlichkeit zu dem in "UMWELTLABOR/259: Pyrrolizidinalkaloide (2) Operation Huflattich (SB)" beschriebenen Geschehen, in dem sich letztlich ebenfalls die präsentierten Ergebnisse auf eine nicht ganz vollständig ausgewertete wissenschaftliche Studie stützte, in welcher der Tod eines Fötus vermeintlich dem Genuß von Kräutertee (dort präzisiert als mit Pestwurz verschnittener Huflattichtee) in der Schwangerschaft zugeschrieben wurde, sowie der ebenfalls von Umweltorganisationen wie BUND und NABU geäußerte Verdacht, es solle auch hier durch tendenziöse Pressemitteilungen ein Handlungsbedarf erzeugt werden, das derzeit bestehende Herbizidverbot zu lockern, um auch andere Unkräuter massiv zu bekämpfen, lassen die Vermutung aufkommen, daß vielleicht auch in diesem Fall nur ein etwas anderer Zweck die gleichen Mittel heiligen soll. Denn eine klassische Vergiftung des Menschen (d.h. im Medizinerjargon: akute Humantoxizität) durch Jakobskreuzkraut konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Auch die in der Nachricht vom 25. Mai 2009 angeführte Vermutung, Menschen könnten mittels schleichender Intoxikation durch mit diesem Stoff belastete Lebensmittel (z.B. über die Nahrungskette) unwissentlich vergiftet werden, entbehrt derzeit noch jeder relevanten wissenschaftliche Grundlage.

Tatsächlich gab es bislang kaum ein Interesse, lebensmittelchemische Untersuchungen über die mögliche Kontamination von tierischen Erzeugnissen wie Milch oder Honig zu unterstützen. Bei erklärten Forschungsabsichten in dieser Sache wurden gar nicht erst die nötigen Geldmittel zur Verfügung gestellt, so daß das Thema im Sande verlief. Im Zuge des bereits erwähnten agrarpolitischen Interesses, das derzeitige Herbizidverbot wieder zu lockern, bekommen wissenschaftliche Nachweise derartiger Sachzusammenhänge, die das Argument der Gefährdung von Mensch und Tier durch heimische Unkräuter zusätzlich stützen könnten, eine ganz neue Wichtigkeit:

"Wir arbeiten mit der Landwirtschaftskammer NRW an der Frage, wie hoch die toxische Belastung ist und wie man den Vormarsch dieser Pflanzen stoppen kann", sagt Wiedenfeld. "Das betrifft neben dem Jakobskraut auch seine nahen Verwandten, vor allem das rauken- und das schmalblättrige Kreuzkraut." Auch über eine Aussetzung des Herbizid-Tabus sollte man nachdenken, meint der Bonner Pharmazeut. "Es könnte sein, dass einer weiteren Vermehrung des Jakobskreuzkrauts anders nicht beizukommen ist."
(Schattenblick -> INFOPOOL -> UMWELT -> FAKTEN
FORSCHUNG/552: Gefährliche Giftpflanze auf dem Vormarsch - idw)

So mehren sich die Hinweise, daß das Bereitstellen der öffentlichen Akzeptanz für die Durchsetzung bisher unpopulärer Methoden als das eigentlich anvisierte Ziel dieser Kampagne verstanden werden muß.

Die längst ausstehenden Lebensmitteluntersuchungen werden jetzt - und zwar: ausgelöst durch den "aktuellen" Todesfall - von dem bekannten Pharmazeutischen Institut in Bonn in Aussicht gestellt. Da aber gerade von diesem schon die Vorverurteilung des schadstoffhaltigen Krautes feststeht, wie sich an sloganartigen Äußerungen wie "Nulltoleranz in Lebensmitteln" oder der Bemerkung, die "Herbizid-Tabus neu zu überdenken", aus gleicher Quelle [10] erkennen lassen, kann man entsprechend ergebnisorientierte Untersuchungen bzw. Auswertungen, die sicher zu den gewünschten bzw. erwarteten Schlußfolgerungen führen werden, wohl nicht ganz ausschließen.

Für die offensichtliche Absicht mit gezielten Reizen die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und einen entsprechenden Handlungsbedarf zu schaffen, spricht u.a. auch, daß diese fragliche Pressemitteilung unmittelbar politisch ausgeschlachtet wurde. Nur wenige Tage nach ihrer Veröffentlichung, am 29. Mai 2009, richtet die Sprecherin der F.D.P.-Bundestagsfraktion für ländliche Räume, Dr. Christel Happach-Kasan, vor dem folgenden Hintergrund schriftliche Fragen an die Bundesregierung:

Nach Einschätzung der F.D.P.-Bundestagsfraktion unterschätzt die Bundesregierung das Gefahrenpotential durch das Jakobskreuzkraut in Deutschland.

In einer Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn wurde in diesen Tagen von dem Todesfall eines Kindes in Baden-Württemberg berichtet. Dort hatte eine Frau während der Schwangerschaft größere Mengen eines Gesundheitstees getrunken, der eine Pflanze mit Pyrrolizidinalkaloiden (PA) enthielt. Dadurch wurde die Leber des Fötus so sehr geschädigt, dass das Kind kurz nach der Geburt verstarb.
(Webseite der Sprecherin für ländliche Räume, Dr. Christel Happach- Kasan, happach-kasan.de/?seite=news&katid=5&newsid=1260)

In den darauf folgenden vier Einzelfragen an die Bundesregierung will die F.D.P.-Bundestagsabgeordnete Dr. Christel Happach-Kasan wissen, welche Maßnahmen die Bundesregierung bisher ergriffen hat und ob eine Meldepflicht und die Einführung eines Grenzwertes für den Pyrrolizidinalkaloid-Gehalt von Lebensmitteln geplant ist. Wie bei der Erfassung und Bekämpfung der Beifußblättrigen Ambrosie, die für viele Menschen allergen wirke, welche in einem nationalen Aktionsprogramm das Julius-Kühn-Institut (JKI) koordiniere, wird nun das Ergreifen entsprechender Maßnahmen aufgrund des "Gefährdungspotentials des Jakobskreuzkrautes" von der F.D.P. gefordert.

Fragen an die Bundesregierung:

1.) Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung auf Grund der Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Nr. 028/2007 vom 10. Januar 2007 "Salatmischung mit Pyrrozlizidinalkaloid-haltigem Greiskraut verunreinigt" eingeleitet, in der die lebertoxische Wirkung von Pyrrolizidinalkaloiden (PA) aus verschiedenen Greiskrautarten für Mensch und Nutztiere wie Pferde und Rinder beschrieben und empfohlen wird, dass die Aufnahme von PA aus Vorsorgegründen "so weit wie möglich vermieden" werden sollte?

2.) In welchem Umfang sind in den letzten fünf Jahren Vergiftungsfälle von Menschen und Tieren verursacht durch die Aufnahme von Pflanzenteilen giftiger Greiskräuter in Deutschland oder dem benachbarten Ausland bekannt geworden und wie hoch schätzt die Bundesregierung die Dunkelziffer ein?

3.) Beabsichtigt die Bundesregierung entsprechend Empfehlungen von Wissenschaftlern eine Meldepflicht für das Auftreten von Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea L.) einzuführen, das seit mehreren Jahren insbesondere auf Brachen, extensiv bewirtschafteten Tierweiden, Stilllegungsflächen sowie an Straßenrändern deutlich vermehrt auftritt und das für Pferde und Rinder, aber auch für den Menschen hoch giftig ist, und wenn nein, warum nicht?

4.) Beabsichtigt die Bundesregierung, um Gesundheitsgefährdungen vorzubeugen, den für Heilpflanzen geltenden Grenzwert für Pyrrolizidinalkaloide von 1µ/kg auch für Lebensmittel wie Salate, Tees, oder Bienenprodukte, die durch den Giftstoff durch Beimengung von Pflanzenteilen des Jakobskreuzkrautes oder anderer Greiskräuter, die das Gift enthalten, kontaminiert sein können, einzuführen und wenn nein, warum nicht?
(Webseite der Sprecherin für ländliche Räume, Dr. Christel Happach- Kasan, happach-kasan.de/?seite=news&katid=5&newsid=1260)

Daß sich Dr. Christel Happach-Kasans Stellungnahme für eine vorrangig ökonomische, aber auch rücksichtslos profitorientierte Landwirtschaft ausspricht, läßt sich u.a. aus vielen ihrer Äußerungen für landwirtschaftlich genutzte Gentechnik oder für den aggressiven Einsatz von Herbiziden entnehmen [3].

Sowohl hier als auch in den Berichten der oben genannten Presseorgane sucht man in den davor liegenden Monaten aber vergeblich nach Einzelheiten zum Tod des Neugeborenen, der ja der Auslöser all dieser Denkprozesse war: Weder Hinweise zu den pathologischen Untersuchungen, noch die Namen der beteiligten Personen, geschweige denn Einzelheiten zur Zusammensetzung des Kräutertees oder zu der fraglichen Dosierung werden aufgeführt... Selten wurde eine Meldung für die breite Öffentlichkeit derart dezent und sensibel behandelt. Einzig die in diesem Zusammenhang stets erwähnte Institution "Universität Bonn" und der zu diesem Thema forschende Experte "Dr. Helmut Wiedenfeld" (der als Akademischer Direktor des Instituts auch für die Herausgabe der fraglichen Pressemitteilung verantwortlich ist) stehen mit ihren Namen für die wissenschaftliche Seriosität ein. Damit werden Fragen bei potentiellen Zweiflern im Keim erstickt.

In den politischen Ausschüssen scheint das zu funktionieren, denn wenige Monate danach legt der gleiche Presseservice der F.D.P. Bundestagsfraktion zu diesem Thema (diesmal geht es um angeblich mit "Gemeinem Greiskraut" kontaminierten Rucolasalat) gewissermaßen noch einmal nach, läßt dabei aber unbeabsichtigt die Beliebigkeit durchblicken, mit der er den vermeintlich wissenschaftlich gesicherten Todesfall eines Säuglings zum jeweils aktuellen Beispiel in Szene rückt:

Die Untersuchung der Salatpackung hat einen Gehalt von über 2.500 Mikrogramm des Gifts Pyrrolizidinalkaloid (PA) ergeben. Schon geringe Mengen des Giftes gelten als gesundheitsschädlich. Bereits 2005 ist ein Säugling gestorben, weil dessen Mutter während der Schwangerschaft einen Kräutertee getrunken hatte, der durch Pyrrolizidinalkaloid vergiftet war.
(F.D.P.-Presseservice, 11. August 2009)

Es scheint naheliegend, daß von dem gleichen Todesfall die Rede ist, auch wenn hier keine Ortsangaben gemacht werden. Ein weiteres Zitat in gleicher Sache ließ die Frage aufkommen, in wieweit der fragliche, "aktuelle" Todesfall eines Menschen in unserem Land überhaupt gesichert und dokumentiert wurde:

Auch von einem menschlichen Todesfall ist im Zusammenhang mit Jakobskreuzkraut die Rede: In Baden-Württemberg starb 2003 ein Neugeborenes, nachdem seine Mutter während der Schwangerschaft große Mengen Kräutertee getrunken hatte. [...]

Dr. Helmut Wiedenfeld vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn [...] erinnert sich genau an den Fall in Freiburg: "Die Frau hatte im Internet einen 'Gesundheitstee' bestellt, der als 'immunstimulierend während der Schwangerschaft' deklariert war. "Der Tee enthielt zwar kein Jakobskreuzkraut, sondern den ebenfalls pyrrolizidinalkaloidhaltigen Beinwell." Durch den häufigen Genuss sei die Leber des Fötus irreversibel zerstört worden, das Kind starb am ersten Lebenstag. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen seien im Sande verlaufen, die Firma war nicht aufzufinden.
(siehe auch: www.mainpost.de/lokales/franken/Die- Giftpflanze-am-Strassenrand;art1727,5225015)

Ob 2003, 2005 oder "inzwischen" - die hochpotenten Herausgeber der Meldung scheinen es mit ihren Zeitangaben nicht so genau zu nehmen. Eine direkte Anfrage des Schattenblick bei dem als Quelle angegebenen Bonner Institut zu den genauen Hintergründen des vermeintlich hiesigen Präzedenzfalls blieb bis heute ohne Antworten. Wie auch immer, der zitierte Hinweis bestätigt, daß der Tee im Internet bestellt wurde und daß es sich wieder einmal um ein nicht unbedingt hierzulande wachsendes Pflanzenprodukt handelt, so daß es gar keine Beziehung zu den heimischen Pflanzen und Unkräutern gibt, die jetzt am Pranger stehen.

Auch ist der Grenzwert von Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees seit über 20 Jahren durch die 10. Arzneimittelgesetz-Novelle gesetzlich festgelegt. Ein Kräutertee, der somit gewissermaßen aus der Rolle fällt bzw. durch die Lücken des Gesetzes schlüpfen konnte, müßte dann vielleicht die alte Diskussion über die Einfuhr von pflanzlichen Arzneimitteln neu entfachen, nicht aber die über die möglicherweise notwendige Vernichtung einheimischer Pflanzen und Ökosysteme.

Recht offensichtlich scheint auch die nahegelegte Aktualität des vermeintlichen Todesfalls, die diese Nachricht vom 25. Mai 2009 so brisant erscheinen läßt, fraglich zu sein. So gab es schon am 15. Mai 2009 in Osthessen eine Fachveranstaltung zum Thema "Das Kreuz mit dem Jakobskreuzkraut - tödliche Gefahr für Mensch und Tier", die von der zum Vorstand des Arbeitskreises Kreuzkraut gehörenden, bekannten Pferdebuchautorin Marlit Hoffmann im LLH-Landwirtschaftszentrum Eichhof bei Bad Hersfeld veranstaltet wurde, mit Herrn Dr. Helmut Wiedenfeld als geladenen Experten, der hier sogar von vier Todesfällen sprach. Ein erst kurz zurückliegender Fall in Baden-Württemberg wäre in diesem Rahmen doch sicher nicht unerwähnt geblieben...

Besorgniserregend sei auch die Humangefährdung. So wurden drei Todesfälle durch Leberversagen bei Neugeborenen am ersten Lebenstag bekannt, bei denen die Mütter während der Schwangerschaft Tees aus einem alkaloidhaltigen Beinwellextrakt konsumiert hätten. Die Alkaloid-Dosis von nur 14µg pro Tag über 120 Tage habe mit einer Gesamtaufnahme von 85 mg zu einer subchronischen Lebervergiftung geführt. In der Schweiz wurde ein Todesfall bekannt, bei dem ein Kind mit einem Teeaufguss gegen Husten behandelt wurde, in dem die Heilpflanze Huflattich mit Alpendost verwechselt worden sei.
(Osthessen-News und andere Urheber, 22. Mai 2009, siehe: www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1166445)

Die sicher bedauerlichen Fälle sollen auch nicht einfach übergangen werden, doch handelt es sich hier wieder um Arzneimittel- bzw. Kräuterteemißbrauch, kurzum, völlig andere Themen.

Die Beliebigkeit, mit der Daten und Ereignisse in Beziehung gesetzt werden, stellt die Relevanz des vermeintlich aktuellen Falls in Frage, und man fühlt sich in dem Sinne an den seinerzeit zur Novellierung des Arzneimittelgesetzes führenden Todesfall eines Säuglings von 1988 erinnert, daß trotz gegenteiligen Wissens und Nachweises Beziehungen hergestellt und zur Durchsetzung bestimmter Interessen genutzt werden [6].

Da schon die Widersprüche damals von den Verantwortlichen hartnäckig ignoriert wurden, und die Studie von 1988 selbst heute oft noch als Beweis für die leberschädigende Wirkung von einzelnen ungesättigten Pyrrolizidinalkaloiden in bestimmten Zusammenhängen zitiert wird, beispielsweise in der Stellungnahme zu Jakobskreuzkraut im Salat 2007 vom Bundesinstitut für Risikoforschungseinschätzung (Referenz zum Nachweis der toxischen Wirkung von Senecionin für den Menschen), muß man sich doch fragen, ob vielleicht auch in den anderen behaupteten Todesfällen letztlich nicht viel mehr dahintersteckt.

Selbst auf der von Dr. Helmut Wiedenfeld betriebenen Webseite [11] wird keiner dieser Todesfälle genauer beschrieben. Eine einzige Referenz, der wir nachgingen, bezieht sich auf eine geschädigte Fötenleber während der Schwangerschaft durch Lebensmittel, die Pyrrolizidinalkaloide enthielten. Dieser Fall wurde 2002 gemeinsam von der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und dem Bonner Institut dokumentiert und beschreibt ein Kind, daß in der 32. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt mit Verdacht auf venookklusive Veränderungen (veno-occlusive disease, VOD) geholt werden mußte, dann aber 12 Stunden nach der Operation gestorben ist. Die Erkrankung, die mit einer schon im Mutterleib erkennbaren Bauchwassersucht einherging, wurde als typische Vergiftung durch ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide bewertet, von denen wohl auch Metabolite (Stoffwechselprodukte der fraglichen Stoffe) in der Leber gefunden wurden. Es gibt aber keine Hinweise darauf, ob überhaupt nach etwas anderem gesucht wurde.

Nebenbei bemerkt sind durchaus andere Ursachen für veno-okklusive Veränderungen denkbar als eine Kontamination mit Pyrrolizidinalkaloiden. Andererseits sind Pyrrolizidinalkaloide, so unser abschließender, sich über die Lektüre vermittelnde Eindruck, offenbar so weit verbreitet, daß jeder Mensch im Laufe seines Lebens damit in Berührung kommen muß (und möglicherweise auch Metabolite in seiner Leber vorweisen kann), ohne daß er davon erkrankt.

Auch in diesem Fall wurde zunächst ein Kräutertee der Mutter für die mögliche Ursache der Vergiftung angesehen. Die genaue Analyse des Tees ergab jedoch, daß er keine Pyrrolizidinalkaloide enthielt. Diese gefundenen Pyrrolizidinalkaloide wurden den Pflanzen Sonnenwende (Heliotropium arborescens) und Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale - Comfrey) zugeordnet und von der Mutter als Bestandteil einer türkischen Gewürzmischung identifiziert, mit der die Familie täglich ihre Mahlzeiten zubereitete. Zwei Gramm dieser Mischung wären täglich während der gesamten Schwangerschaft im Essen gewesen. Unklar bleibt, wieviel die Schwangere davon zu sich nahm. Eine Analyse der Gewürzmischung ergab toxische Alkaloide über die legal zulässigen Grenzwerte hinaus.

Die aufgezählten Stoffe Lycopsamin, Acetyl-Lycopsamin, Acetyl-Intermedin und Senkirin gehören aber, soweit wir es beurteilen können, zum einen nicht zu den aus Jakobskreuzkraut isolierten Pyrrolizidinalkaloiden. Zum anderen gibt es unseres Erachtens keine Grenzwerte für pyrrolizidinalkaloidhaltige Gewürzmischungen, da Gewürze nicht per se zu den Heilpflanzen gezählt werden.

Kurzum: auch hier scheint ein drastischer und bedauerlicher Todesfall (nicht ganz klar, ob er in Deutschland stattgefunden hat) zur Unterstützung einer Argumentation ausgenutzt zu werden, die überhaupt nichts mit den hier tödlich wirkenden Zusammenhängen zu tun hat [4]. Gleichfalls zu diesem Zweck werden in der Diskussion dieser Arbeit zwei weitere Studien über zwei neugeborene Patienten mit VOD in Deutschland erwähnt, die ebenfalls an dieser Krankheit verstorben sein sollen, über deren Ursachen aber nichts bekannt sei.

Derartige Randnotizen blähen aber die Dramatik des Vorfalls und damit die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit auf, ohne wirklich etwas auszusagen. Das gleiche gilt - nebenbei bemerkt - für die in fast allen Berichten oder Studien über gefährlich wirkende Pyrrolizidinalkaloide automatisch zu findende, wiederkehrende Referenz zu der 1988 veröffentlichten Studie von Roulet, Laurini, Rivier und Calame (J Pediatr, 112 (3): 433-436). Diese ist, wie nun schon häufiger erwähnt (siehe auch: "UMWELTLABOR/259: Pyrrolizidinalkaloide (2) Operation Huflattich (SB)") wissenschaftlich durchaus anfechtbar und hat darüber hinaus kaum Ähnlichkeiten mit dem gerade beschriebenen Fall [6]. Dennoch findet man den Hinweis hier im Anhang, obwohl der Text selbst nicht einmal Bezug darauf nimmt. Allein die eingenommenen Pflanzen, hier: Beinwell und Sonnenwende, dort: Huflattich und Pestwurz ebenso wie die darin enthaltenen Wirkstoffe unterscheiden sich doch sehr.

Der Toxikologe und Pharmakologe unter den Kreuzkrautrittern, der zu diesem Thema seit etwa 30 Jahren forschende Experte Dr. Helmut Wiedenfeld, kann letztlich auch nur auf gewisse Strukturähnlichkeiten der im Jakobskreuzkraut enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide zu bekannten lebertoxischen Vertretern aus anderen ausländischen Pflanzenarten verweisen, deren Verzehr schon nachweislich zu den typischen Symptomen geführt hätten, die man jetzt auch hier so gerne finden möchte.

Das bekannte Verfahren, von der Giftwirkung eines Naturstoffs über Strukturähnlichkeiten sogenannte Leitstrukturen abzuleiten, von denen man sich verspricht, daß sie an ganz bestimmten Stellen des Körpers angreifen (und die ja auch vielfach wegen ihrer potentiellen pharmazeutischen Nutzung regelrecht gesucht werden), ist eine probate Vorgehensweise. Dennoch wissen zumindest die darin involvierten Chemiker und Pharmazeuten aus schmerzhaften Fehlschlägen, wie leicht man sich täuschen und welch kleine Veränderungen in der Struktur oft eine völlig unvorhergesehene Wirkung mit sich bringen kann.

Man erinnere sich beispielsweise an das Phänomen des Thalidomids, dessen Schrecken durch seine teratogenen Nebenwirkungen (Contergan) vielleicht noch nicht so lange zurückliegen. Dieser Wirkstoff kommt in zwei identischen, allerdings an einer gedachten Ebene gewissermaßen gespiegelten Strukturvarianten vor (wie die rechte Hand zur linken). Der für den Laien kaum wahrnehmbare Unterschied, entscheidet jedoch darüber, ob es sich um ein relativ harmloses Medikament handelt oder zu schweren Mißbildungen führen kann.

Anders gesagt können Ähnlichkeiten in der Struktur zwar Hinweise auf eine ähnliche Wirkung geben, die sich aber in der Praxis nicht zwangsläufig bestätigen muß.

Während also besagte Fachleute die Aufzählung ähnlicher Substanzen und Toxizitäten vielleicht in einem angemessenen Verhältnis betrachten können, machen solche Darstellungen und Hinweise, wenn nicht schon der schwer einzuordnende Begriff "Pyrrolizidinalkaloid", den meisten Menschen, denen schon die graphische Umsetzung von Ascorbinsäure (Vitamin C) beeindruckend, wenn nicht gar gefährlich erscheint, schlichtweg Angst. Und daher soll wohl auch das Aufzählen von möglichen Giftstoffen und Verbindungen in Wort und Bild nicht unbeabsichtigt dieses in der Erfurcht vor dem Undurchschaubaren begründete Entsetzen schüren, was sich alles noch an tückischen Gefahren in der heimischen Flora verbergen könnte.


Teufel oder Beelzebub?

Wir möchten an dieser Stelle betonen: Was die Gefährlichkeit aller hier wachsenden Kreuzkräuter betrifft, ist bei jedem Verdacht auf Gesundheitsgefährdung selbstverständlich entsprechende Vorsicht besser als ein leichtfertiger Umgang mit der Natur. Nur scheint der vehemente Kreuzzug gegen das Kraut jede vernunftbegründete Vorsicht bei weitem zu überschreiten.

Auch der jüngste strategische Zug der Kreuzkrautgegner, bei dem ein "aufgeklärtes" Mitglied des Aktionskreises Kreuzkraut in einer Packung Rucolasalat das berüchtigte "Pflänzchen" entdeckte, was eine neuerliche von den Medien aufgeschäumte Woge der Entrüstung nach sich zog, hatte unangemessen negative Folgen. So wurden einige Landwirte der Region, die auf diesen Salat spezialisiert sind, in die Nähe des finanziellen Ruins gebracht, obwohl die Nachricht am Ende als ein von den Medien schlecht recherchierter, stark aufgebauschter Einzelfall, kurz: Zeitungsente, revidiert werden mußte [12]. Letzteres wird recht selbstkritisch in einem Bericht für Journalisten von Andy B. Rocha [13] dokumentiert.

Auch hier war es das Institut von Dr. Helmut Wiedenfeld, das als einziges den "giftigen" Fund bestätigte. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves), das kurz darauf ebenfalls Proben sammeln ließ, gab anschließend Entwarnung: In ihren Proben konnten keine Giftpflanzen und auch kein Kreuzkraut nachgewiesen werden.

Für die Landwirte kam das Dementi zu spät, von dem ohnehin kaum jemand etwas mitbekam. Selbst heute noch läßt der Begriff Rucolasalat bei vielen Verbrauchern Alarmglocken läuten. Der Verkauf des beliebten Frischgemüses ging seither beträchtlich zurück.

Ob es bei dem Kreuzzug gegen das Jakobskreuzkraut um die bisher verwehrte Anerkennung einer jahrzehntelangen Spezialisierung auf botanischem und pharmakologischem Gebiet geht, die Anerkennung bisher nicht geführter Pflanzen und ihrer Inhaltstoffe als potentielle Toxine, um die Ziele einer Verbraucherorganisation oder um das Recht auf schadstoffreie Ernährung für Mensch und Tier... - angesichts der Schlußfolgerungen, die sämtliche Kampagnen gegen das Kraut nahelegen, heißt der eigentliche, unverhoffte Gewinner eines erfolgreichen Feldzugs in jedem Fall: Dow Agrochemicals bzw. Dow AgroSciences. Denn vor allem ein Herbizid dieses Unternehmens soll den Kreuzzug gegen das Kraut zu einem erfolgreichen Ende führen, "Simplex Flur".

Auch hier erinnern die Ereignisse an die Novellierung des 10. Arzneimittelgesetzes, und legen mit der Klärung der eigentlichen Nutznießer und Interessenvertreter, der chemischen Großindustrie, eine eigene Auslegung der Kampagne nahe.

Daß die früher propagierte strenge Trennung von freier Forschung und Wirtschaft zunehmend durch pekuniäre Schwierigkeiten des Staates einer neuen, wohlwollend betrachtenden Verbindungslinie gegenseitiger Förderung weicht, läßt sich verstehen, daß dieser neue Trend keinen Einfluß auf zukünftige Forschungsthemen nimmt, wohl aber nicht vermeiden.

Und es scheint daher nicht von ungefähr, daß sich die Förderer der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, d.h. Universitätsgesellschaft Bonn, die sich aus der 1917 gegründeten "Gesellschaft von Freunden und Förderern der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn" (GEFFRUB) unter Zusammenschluß mit dem im Jahr 2001 gegründeten Alumni-Club der Universität Bonn zusammensetzt, als Bindeglied zwischen Universität, Industrie, Handel, Gewerbe und Region [11] verstehen.

Doch kehren wir zurück zur drohenden Humangefährdung, der, wie bereits zitiert, offenbar nur durch eine Lockerung des Herbizidverbots und den z.B. vom Arbeitskreis Kreuzkraut propagierten Einsatz von "Simplex Flur" zu begegnen ist. Es drängt sich geradezu die Frage auf, warum an keiner Stelle nach der potentiellen Toxizität dieser Agrochemikalie gefragt wird oder ob hier vielleicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird?

Auch dem sind wir nachgegangen und fanden, daß sich das sogenannte breit wirksame Grünlandherbizid Simplex aus zwei (und für Laien ebenfalls sehr giftig klingenden) Bestandteilen, 100 Gramm/Liter Fluroxypyr und 30 Gramm/Liter Aminopyralid zusammensetzt, von dem 2 Liter auf einen Hektar gegen zweikeimblättrige Unkräuter aufgetragen werden müssen, um sie davon zu befreien.

Das ergeben nach Adam Riese bei vollständiger Aufnahme 200 Gramm Fluroxypyr und 60 Gramm Aminopyralid in dem auf diesem Grund wachsenden und gemähten Grünfutter, mit denen die damit gefütterten Tiere am Ende fertig werden müssen. Doch dieses Problem wird nicht in Rechnung gestellt.

Ebenso wie die Pyrrolizidinalkaloide hat zumindest der eine Bestandteil, Aminopyralid, eine synthetisch hergestellte Pyridin-Carbonsäure, den Toxizitätstatus: "nicht akut humantoxisch [Xi]" [14]. Nicht erwähnt wird in dem Zusammenhang, daß Pyridine durchaus unter dem Verdacht stehen, cancerogen zu wirken.

Im Gegensatz zu den fraglichen Pyrrolizidinalkaloiden besteht bei Simplex aber die akute Gefahr, daß es bei Kontakt zu Augenschäden kommen kann. Darüber hinaus ist es für Wasserorganismen akut toxisch, ohne daß ein einzuhaltender Mindestabstand zu Oberflächengewässern angegeben wird. Laut Hersteller gelte generell: keine Anwendung in oder unmittelbar an Gewässern - spezielle Regelungen der Bundesländer sind zu beachten [14]. Nicht erwähnt wird, daß die aufgesprühte wässrige Lösung unter entsprechenden Bedingungen mit dem Sickerwasser ins Grundwasser gelangen kann und sich so gemeinsam mit allen anderen Umweltschadstoffen, die ohnehin schon diese Wege gehen. Probleme ganz anderer Art ergeben können. Solche Nebensächlichkeiten sollen schließlich nicht die Öffentlichkeit beunruhigen...

Der Hersteller geht im übrigen auch davon aus, daß das Mittel ohne Schaden für ein Tier mitgefressen werden kann. Das Herbizid würde in den Pflanzen an Cellulose gebunden und könne auf diese Weise den Verdauungstrakt von Weidetieren ohne Rückhaltung durchlaufen. Erst in Gülle, Jauche, Kompost oder Mist von diesen Tieren, die mit ihrem Futter Simplex aufnehmen, wird der Wirkstoff wieder freigesetzt, weshalb es strenge Auflagen und Vorschriften gibt, damit diese Fäkalien nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen zur Düngung von Gemüsen eingesetzt werden, so daß die Ernte keinen Schaden nimmt [14].

Nun ist wohl durchaus zu bezweifeln, daß Agrochemikalien, ob an Cellulose gebunden oder nicht, so ganz ohne Spuren zu hinterlassen von Tieren verdaut und verkraftet werden können. Fraglos gibt es auch hier (zufällig noch) ungebundenes Aminopyralid, das den Weg über Niere oder Leber gehen muß. Rinder sind im übrigen durchaus in der Lage Cellulose zu verwerten. Man kann sich gar nicht vorstellen, daß hierüber gar nicht nachgedacht wurde. Hier wären doch genauere Studien für den Vergleich in Bezug auf Metabolismus und möglicher Intoxikation doch sehr aufschlußreich.

Auch was die Ausschwemmung des Wirkstoffs von den Weiden, aus Gülle oder Dung in das Grund- oder Oberflächenwasser angeht, lassen sich - wie bereits angedeutet - mögliche Wege der Kontamination und Intoxikation von Mensch, Tier und anderen Lebewesen des umgebenden Ökosystems denken, weshalb die lapidare Empfehlung dieses Mittels als Nonplusultra gegen eine massive Bedrohung der Menschheit durch heimische Kreuzkräuter ebenfalls in keinerlei Verhältnis steht.

Mit anderen Worten: den giftigen oder zumindest schadstoffhaltigen Salat hätten wir dann auf jeden Fall. Fragt sich nur, was Mensch und Tier besser verkraften: Hin und wieder ein Blättchen Kreuzkraut im Salat oder selten, aber immer öfter: Spuren von Simplex in Lebensmitteln wie Wasser, Fleisch, Getreide...


*


Quellen:
[1] weitere Informationen siehe:
www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/die-welt-hat-aus-dem-grossen- hunger-wenig-gelernt, 23. Oktober 2009 und
www.travelhomepage.de/ethiopia/ethiopia.htm (Äthiopien - eine Reise in das älteste Kulturland Afrikas)

[2] weitere Informationen siehe:
www.giz-nord.de/php/index.php?option=content&task=view&id=80&Itemid=85 (Inhaltsstoffe und Wirkungsweise des Khat)

[3] weitere Informationen siehe Webseite der Sprecherin für ländliche Räume, Dr. Christel Happach-Kasan,
www.happach-kasan.de/?seite=news&katid=5&newsid=1260

[4] Rasenack R, Müller C, Kleinschmidt M, Rasenack J, Wiedenfeld H: Veno-Occlusive Disease in a Fetus Caused by Pyrrolizidine Alkaloids of Food Origin. Fetal Diagn Ther 2003; 18: 223-225

[5] Stellungnahme Nr.028/2007 des BfR vom 10. Januar 2007, siehe auch:
www.bfr.bund.de/cm/208/ salatmischung_mit_pyrrolizidinalkaloid_haltigem_geiskraut_verunreinigt.pdf

[6] 30. Roulet M, Laurini R, Rivier L, Calame A; 1988. Hepatic veno-occlusive disease in newborn infant of a woman drinking herbal tea. J Pediatr, 112 (3): 433-436

[7] Röder E; 1992. Pyrrolizidinalkaloidhaltige Arzneipflanzen. Deutsche Apotheker Zeitung, 132. Jahrgang, Nr. 45: 2427-2435.

[8] Schröter J; 2009 Senecio jacobaea - Jakobskreuzkraut - Eine neue Gefahr? Der Hannoveraner 7/09 siehe auch
www.freie-tierheilpraktiker.de/pdf/Jakobkreuzkraut.pdf

[9] weitere Informationen siehe Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Winterthurerstrasse 260, 8057 Zürich, Schweiz 2009,
www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0038_vet.htm?inhalt_c.htm

[10] weitere Informationen "Nulltoleranz von PA in Lebensmitteln",
Stellungnahme von Dr. Helmut Wiedenfeld, siehe auch
www.jakobskreuzkraut.info

[11] weitere Informationen Pharmazeutischen Instituts Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, siehe
phyto.pharma.uni-bonn.de

[12] Nach Kreuzkraut-Fund Rucola-Bauern vor dem Aus, siehe:
wirtschaft.t-online.de/rucola-bauern-nach-kreuzkraut-funden-vor-dem- aus/id_19728670/index

[13] Aufbauschen von Jakobskreuzkraut im Salat im August 2009 siehe:
www.moonsault.de/forum/showthread/t-69926.html

[14] Angaben zu Simplex siehe: www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/32412/linkurl_0_6.pdf. und www.dowagro.com/de/produkte/PRODUKTSEITEN/simplex.htm

26. Januar 2010