Schattenblick →INFOPOOL →NATURWISSENSCHAFTEN → FAKTEN

BERICHT/121: Highlights aus der Magnetismus-Forschung (idw)


Karlsruher Institut für Technologie - 16.07.2009

Highlights aus der Magnetismus-Forschung


Die International Conference on Magnetism (ICM) ist die wichtigste internationale Tagung für Wissenschaftler, die auf den Gebieten des Magnetismus und der magnetischen Materialien forschen. Unter der Schirmherrschaft der International Union for Pure and Applied Physics (IUPAP) kommt die ICM 2009 nach Karlsruhe. Die Tagung vom 26. bis 31. Juli, zu der sich 1500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 40 Ländern angemeldet haben, findet im Kongesszentrum (Stadthalle) statt. Zur Pressekonferenz am 27. Juli werden die Nobelpreisträger Albert Fert und Peter Grünberg erwartet.

Es ist das zweite Mal, dass die ICM in Deutschland ausgerichtet wird, zuvor nur 1979 in München. Die erste Magnetismus-Konferenz ICM fand 1958 in Grenoble in Frankreich statt. Alle drei Jahre wird die Tagung seither in verschiedenen Teilen der Welt abgehalten. Die beiden letzten Konferenzen waren in Rom (2003) und Kyoto (2006).

In 1600 Posterbeiträgen und 400 Vorträgen wird es bei der ICM 2009 um verschiedenste Aspekte des Magnetismus in der Grundlagenforschung sowie in der technischen Anwendung gehen. Wissenschaftliche Highlights der Tagung sind hochkorrelierte Elektronensysteme und neuartige Effekte zum spinabhängigen Transport von Elektronen. Bei letzterem handelt es sich um ein Phänomen, das es ermöglichen könnte, die Information in künftigen Speichermedien nahezu verlustfrei zu transportieren. Neben magnetischen Speichermaterialien befassen sich die Referenten mit den neuesten Entwicklungen bei magnetischen Nanostrukturen, magnetischen und photonischen Materialien sowie Hochtemperatur-Supraleitern. Ihre Anwendung finden diese in Zukunft möglicherweise in der Informationsverarbeitung und Energietechnik.

Bei der ICM 2009 werden neben dem Nobelpreisträger Professor Philip W. Anderson (Princeton University, USA, Nobelpreis für Physik 1977) und den bereits genannten Nobelpreisträgern Fert und Grünberg Professor Stuart S. P. Parkin (IBM San Jose, USA), Professor Martin Wegener (Karlsruhe) und Professor Yohinori Tokura (Tokyo) Plenarvorträge halten.

Ebenso wird bei der Konferenz der IBM Fellow Parkin für seine Forschungsarbeit und die Entwicklung neuer hochentwickelter magnetischer Speichermedien den renommierten "Magnetism Award and Néel Medal 2009" erhalten, mit dem auch 1994 die Nobelpreisträger von 2007 Fert und Grünberg ausgezeichnet wurden. Drei Nachwuchswissenschaftlern aus Spanien und Japan verleiht die IUPAP den Young Scientists Award 2009.

Veranstalter der ICM 2009 sind die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum Karlsruhe, die zum Karlsruher Institut für Technologie fusionieren.

"Die hohe Zahl der erwarteten Teilnehmer unterstreicht die Bedeutung der am KIT im internationalen Maßstab tätigen Gruppen auf dem Gebiet der experimentellen und theoretischen Physik, insbesondere auf dem Gebiet des Magnetismus und der Quantenphasenübergänge", so Professor Hilbert von Löhneysen vom Physikalischen Institut und Vorsitzender der ICM 2009. Professor Konrad Samwer, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, betont: "Es ist sehr erfreulich, dass so eine bedeutsame Tagung wieder in Deutschland ausgerichtet wird und besonders, dass gerade Karlsruhe mit seinen innovativen Ansätzen zur Wissenschafts-landschaft den Zuschlag bekommen hat."

Weitere Informationen zur ICM 2009 und Programm unter: www.icm2009.de

Alle Veranstaltungen finden in den Räumlichkeiten der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) statt. Das KIT und die KMK arbeiten auch über das Projekt der ICM 2009 hinaus eng zusammen mit dem Ziel, den Wissenschaftsstandort Karlsruhe zu stärken.

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) schließen sich das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammen. Damit wird eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aufgebaut. Im KIT arbeiten insgesamt 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation. Die Karlsruher Einrichtung ist ein führendes europäisches Energieforschungszentrum und spielt in den Nanowissenschaften eine weltweit sichtbare Rolle. KIT setzt neue Maßstäbe in der Lehre und Nachwuchsförderung und zieht Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an. Zudem ist das KIT ein führender Innovationspartner für die Wirtschaft.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1173


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Karlsruher Institut für Technologie, Dr. Elisabeth Zuber-Knost,
16.07.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2009