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BERICHT/087: Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen wird eröffnet (idw)


Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. - 03.07.2009

Bühne frei für Licht-Artisten

Am 8. und 9. Juli wird das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen eröffnet


Mit einer Festveranstaltung und einem anschließenden wissenschaftlichen Symposium wird am 8./9. Juli 2009 in Erlangen das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts offiziell eröffnet.

Der Auftakt zu den Feierlichkeiten findet in der Aula der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg statt, das anschließende Symposium im neuen Institut. Das neue Max-Planck-Institut geht aus der Max-Planck-Forschungsgruppe "Optik, Information und Photonik" der Universität hervor, aus der auch die beiden Gründungsdirektoren, Prof. Gerd Leuchs und Prof. Philip St. John Russell, stammen. Die Wissenschaftler untersuchen seit 2004 grundlegende Phänomene des Lichts. Sie wollen auch weiterhin eng mit der Universität zusammenarbeiten.

In seiner Begrüßungsrede wendet sich Prof. Gerd Leuchs, einer der Gründungsdirektoren, an die Gäste, darunter der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU), Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel. Gerd Leuchs forscht seit 1994 in Erlangen und etablierte neue Projekte auf dem Gebiet der Quanteninformation und in der klassischen Optik. Am neuen Max-Planck-Institut leitet er die Abteilung "Optik und Information". "Erlangen blickt auf eine lange Tradition der Optik-Forschung zurück", sagt der Wissenschaftler. "Das neue Institut baut die Forschungsmöglichkeiten weiter aus und macht den Standort Erlangen für qualifizierte Nachwuchswissenschaftler, auch aus dem Ausland, noch attraktiver."

Auch Prof. Philip St. John Russell, der zweite Gründungsdirektor, lobt die Arbeitsbedingungen an seiner neuen Wirkungsstätte: "Mit seiner exzellenten Ausstattung bietet das Max-Planck-Institut ein hervorragendes Forschungsumfeld." Der britische Wissenschaftler kam erst 2005 nach Erlangen, um eine Abteilung an der Max-Planck-Forschungsgruppe "Optik, Information und Photonik" zu leiten. Zuvor forschte und lehrte er an der University of Bath. Für seine wegweisenden Studien auf dem Gebiet der Photonischen Kristallfasern, kurz PCF, erhielt er bereits mehrere Preise. Am neuen Max-Planck-Institut leitet er die Abteilung "Photonik und neue Materialien".

Prof. Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, freut sich, dass mit Philip Russell und Gerd Leuchs zwei herausragende Gründungsdirektoren für das neue Institut bereitstehen. In seiner Festansprache betont Peter Gruss die gute Zusammenarbeit zwischen der Friedrich-Alexander-Universität und der Max-Planck-Gesellschaft in der vorangegangenen Max-Planck-Forschungsgruppe. "Die Symbiose zwischen dem Institut und der Universität wird der Optik-Forschung noch einmal neue Impulse geben. Wir danken dem Freistaat Bayern vielmals für die besondere finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus gibt uns die Entscheidung der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten vom 4. Juni die Planungssicherheit, dass wir auch in den kommenden Jahren das Institut weiter ausbauen können", sagt Gruss. "Mit der Fortführung des Pakts für Forschung und Innovation zeigen wir, dass die Max-Planck-Gesellschaft auf die verlässliche Unterstützung und die forschungspolitische Verantwortung von Bund und Ländern bauen kann", erklärt der Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel (BMBF).

Spannende Einblicke in die Optik-Forschung können die Gäste auf dem Symposium gewinnen. Führende Wissenschaftler, darunter Nobelpreisträger Roy R. Glauber sowie die Leibnitz-Preisträger Ferenc Krausz und Wolfgang P. Schleich nehmen in ihren Vorträgen die Zuhörer mit in die facettenreiche Welt des Lichts. Darüber hinaus können sich die Gäste bei einer Führung durch die Labors selbst ein Bild von der Arbeit der Forscher machen.

Das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts fügt sich in ein Netz von Instituten ein. Mit einigen davon ergeben sich Berührungspunkte und damit weitere Kooperationsmöglichkeiten: "Mit dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching wollen wir gemeinsam an photonischen Glasfasern forschen", sagt Philip Russel. Auch mit dem MPI für Festkörperforschung, dem MPI für Mikrostrukturphysik sowie dem MPI für biophysikalische Chemie ist eine Zusammenarbeit geplant. Innerhalb der nächsten vier Jahre soll das Institut auf vier Abteilungen anwachsen. Die beiden neuen Abteilungen "Nanophotonik und Plasmonik" sowie "Theorie des Lichts" befinden sich noch in der Planungsphase. Insgesamt werden 44 hauptamtliche Wissenschaftler am Institut arbeiten und die physikalischen Eigenschaften des Lichts erforschen.

Weitere Informationen unter:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/mpForschung/2009/heft01/031/index.html
- Mehr Licht ins Licht! Gerd Leuchs im Porträt
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2009/pressemitteilung20090604/index.html
- Der Pakt für Forschung und Innovation: mehr Geld für die Forschung
http://mpl.mpg.de/mpf/php/
- Mehr Information auf der Webseite des Instituts

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution207


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.,
Barbara Abrell, 03.07.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2009