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MELDUNG/021: Berlin - "Nicht Normaal - Difference on Display", Kleisthaus bis 26.5.2011 (BMAS)


Was heißt hier NORMAAL?

"Nicht Normaal - Difference on Display"

Internationale Ausstellung bis zum 26. Mai im Kleisthaus in Berlin.


Was ist normal und wer bestimmt das? Welche Ideale und Stereotypen vermitteln die Medien? Was bedeutet Erfolg und an welchen gesellschaftlichen Normen misst sich technologischer Fortschritt? Ist das Streben nach Perfektion gesellschaftliche Normalität?

Die Ausstellung "Nicht Normaal - Difference on Display" widmet sich genau diesen und weiteren Fragen zu unserem Verständnis von Norm und Abweichung. Mit einer Vielzahl an internationalen Künstlerinnen und Künstlern - darunter Bruce Nauman, Pharmacopoeia, Pawel Althamer und Birgit Dieker - macht sie sich auf die Suche nach den Mechanismen der Medienmacht, horcht in bioethische Diskurse hinein und fragt nach der Positionierung von Menschen mit Behinderung in der Kunst.

Das Konzept führte bereits in Amsterdam zu einer großen Resonanz von Publikum und Medien. Dort wurde die Ausstellung unter dem Namen "Niet Normaal - Difference on Display" im Frühjahr 2010 in der Beurs van Berlage präsentiert und konnte insgesamt mehr als 50.000 Besucher begeistern. "In Amsterdam wurde die Ausstellung wegen ihres Mutes und Engagements sogar als "Freiheitsbewegung" bejubelt", so Kuratorin Ine Gevers. Noch bis zum 26. Mai ist die Ausstellung nun in Ausschnitten in Berlin zu sehen, organisiert vom Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, der Aktion Mensch sowie der Stiftung Niet Normaal.

"Mein Dienstsitz, das Kleisthaus, ist schon seit zehn Jahren ein Ort der kulturellen Begegnungen für alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung", sagte Hubert Hüppe gestern anlässlich der Eröffnung. "Es ist mir wichtig, gerade diesen politischen Ort für eine öffentliche Diskussion zu nutzen. Mit der teils sicherlich als irritierend empfundenen Ausstellung 'Nicht Normaal' wollen die Organisatoren eine Diskussion um Normalität anstoßen und in Berlin einen Ort der Inklusion bieten."

Inklusion bedeutet die aktive und gestalterische Teilhabe aller Menschen - und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter. "Wir möchten die Menschen ermutigen, sich auf diese Unterschiede einzulassen. Denn gerade in der menschlichen Vielfalt liegt der eigentliche Reichtum unserer Gesellschaft", sagte Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch. An der Frage, wie sich diese Gesellschaft verändern muss, um die gleichberechtigte Teilhabe aller zu ermöglichen, orientiere sich seit jeher das Engagement der Soziallotterie. Sie steht auch im Zentrum der politischen und kulturellen Arbeit, die Hubert Hüppe im Kleisthaus betreibt.

Die Ausstellung "Nicht Normaal" will daher ein politischer Kommentar zur Gegenwart sein. Sie will Inklusion nicht nur diskutieren, sondern auch Impulse zur Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft geben. Das Konzept versammelt multimediale Kunstwerke, die irritieren wollen und zur Veränderung anregen sollen. Zudem präsentieren die Veranstalter ein barrierefreies Begleitprogramm: Diskussionen, Filmbeiträge und Lesungen werden zum Großteil in Gebärdensprache übersetzt oder mit Audiodeskription versehen. Führungen bietet das Kleisthaus in Leichter Sprache sowie in Gebärdensprache an.

Die Ausstellung "Nicht Normaal - Difference on Display"
ist vom 03. März bis 26. Mai 2011 im Kleisthaus, Mauerstraße 53,
in Berlin-Mitte, Montag bis Freitag von 10-18 Uhr zu sehen.


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Quelle:
Pressemitteilung: Berlin, 4. März 2011
Herausgeber: Arbeitsstab des Beauftragten der Bundesregierung
für die Belange behinderter Menschen
Mauerstraße 53, 10117 Berlin
Lisa Schmidt
Tel: 030 18 527-1793, Fax: 030 18 527-1871
Email: lisa.schmidt@bmas.bund.de
www.behindertenbeauftragter.de
www.bmas.de
www.kleisthaus.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2011