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MELDUNG/151: Nazi-Greuel niemals vergessen (Hubert Hüppe)


Pressemitteilung des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung
Hubert Hüppe, Nr. 03/2011 - Berlin, 27. Januar 2011

Behindertenbeauftragter: Nazi-Greuel an behinderten und psychisch kranken Menschen niemals vergessen - Antrag auf Entschädigung im Bundestag eingebracht


Mehrere hunderttausend behinderte und psychisch erkrankte Menschen wurden ab 1934 im Rahmen des nationalsozialistischen Vernichtungsprogramms "T4" systematisch erfasst und selektiert, um sie später für Forschungszwecke zu missbrauchen, zwangsweise zu sterilisieren und zu ermorden. Um die Erinnerung an diese oft vergessene Opfergruppe zu stärken, initiierte der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe im letzten Jahr eine Kranzniederlegung in der Tiergartenstraße 4 in Berlin, dem ehemaligen Sitz der Vernichtungszentrale. "Während in den Jahren zuvor am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus behinderte und psychisch kranke Menschen wenn überhaupt, dann nur am Rande erwähnt wurden, gibt es in diesem Jahr erfreulicherweise zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen und Gedenkfeiern in ganz Deutschland", so Hubert Hüppe. Der Deutsche Bundestag zeigt etwa in der Ausstellung "Garten der Erinnerung" 40 Porträts von Kindern, die zwischen 1940 und 1945 aufgrund ihrer Behinderung oder psychischen Erkrankung von den Nationalsozialisten als "lebensunwert" selektiert und getötet wurden. "Besonders wichtig ist, dass mit dem heute im Bundestag eingebrachten Antrag, Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" gegenüber anderen Opfergruppen gleichberechtigt entschädigt werden sollen. Der Antrag greift eine seit langem bestehende Forderung fraktionsübergreifend auf", betonte Hubert Hüppe. Jetzt gelte es, eine angemessene zentrale Gedenk- und Informationsstätte für die Opfer des T4-Vernichtungsprogramms in Berlin zu schaffen. Er hoffe, dass ein fraktionsübergreifendes Einvernehmen auch bei dieser Forderung gefunden werden kann.


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Quelle:
Pressemitteilung: 03/11 - Berlin, 27. Januar 2011
des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung
für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe
Mauerstraße 53, 10117 Berlin
Tel.: 03018 527-4637, Fax: 03018 527-1871
E-Mail: fragen@behindertenbeauftragter.de
Internet: www.behindertenbeauftragter.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2011