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MELDUNG/397: Die unbekannte Fußball-WM in Brasilien (Lebenshilfe)


Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Pressemitteilung: 26.06.2014

Die unbekannte Fußball-WM in Brasilien

Die deutsche Nationalmannschaft für Fußballer mit intellektueller Behinderung spielt ihre Weltmeisterschaft vom 11. bis 25. August 2014 in São Paulo



Berlin/São Paulo. Ganz Fußball-Deutschland drückt heute Jogi Löws Männern die Daumen: Gegen Klinsmann und die USA geht es um den Gruppensieg. Unterdessen bereitet Nationaltrainer Jörg Dittwar sein Team weitgehend ohne öffentliche Beachtung auf eine zweite Fußball-WM in Brasilien vor. Die Weltmeisterschaft ID für Fußballer mit "Intellectual Disability" (mit intellektueller Behinderung) findet einen Monat nach der großen FIFA-WM statt: vom 11. bis 25. August in São Paulo.

Jörg Dittwar aus Seßlach bei Coburg spielte sieben Jahre mit Europameister Andi Köpke beim 1. FC Nürnberg in der Bundesliga. Seit 2009 trainiert der 50-Jährige die deutsche Nationalmannschaft ID. Auf Honorarbasis und ehrenamtlich. Im Interview mit der Lebenshilfe rechnet sich der Coach keine Chancen auf den Titel aus. Länder wie England, Polen, die Niederlande oder Saudi Arabien seien einfach zu stark: "Unser Ziel ist es, die Vorrunde zu überstehen." Löws Elf traut er aber auf alle Fälle den Einzug ins Halbfinale zu.

2006 in Deutschland gelang den behinderten Fußballern noch ein ausgezeichneter dritter Platz, später wurde das Team allerdings am grünen Tisch disqualifiziert. Damals gehörte die Lebenshilfe neben dem Deutschen Behindertensportverband zu den Veranstaltern der Heim-WM. Die Lebenshilfe organisierte ein großes Begegnungsprogramm rund um das Turnier und half mit, die Stadien zu füllen. An die 300.000 Zuschauer insgesamt sahen die Spiele, allein zum Eröffnungspiel Deutschland gegen Japan kamen mehr als 20.000 Zuschauer in die Duisburger MSV-Arena. Millionen verfolgten zudem die WM der Fußballer mit intellektueller Behinderung bei Live-Übertragungen im Fernsehen oder online.


Auf www.lebenshilfe.de (Rubrik: Presse) gibt es das vollständige Gespräch mit Nationaltrainer Jörg Dittwar [1].


Die 513 Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe mit mehr als 130.000 Mitgliedern sind Träger oder Mitträger von rund 4100 Einrichtungen, Diensten und Angeboten für Menschen mit geistiger Behinderung. In Frühförderstellen, (meist integrativen) Kindergärten und Krippen, Schulen und Tagesförderstätten, Werkstätten, Fortbildungs- und Beratungsstellen, Sport-, Spiel- und Freizeitprojekten, Wohnstätten und Wohngruppen sowie Familienentlastenden Diensten werden zirka 170.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene gefördert, betreut und begleitet.

Rund 60.000 hauptamtliche und etwa 15.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) der Lebenshilfe sind mit diesen Aufgaben betraut. Angehörige von Menschen mit geistiger Behinderung können sich in Elterngruppen austauschen, behinderte Menschen selbst arbeiten immer stärker in den Vorständen und anderen Gremien der Lebenshilfe mit. Die 16 Landesverbände der Lebenshilfe und die Bundesvereinigung Lebenshilfe sind in der Beratung, Fortbildung und Konzeptentwicklung tätig und vertreten die Interessen geistig behinderter Menschen und ihrer Familien gegenüber den Ländern bzw. der Bundespolitik.


[1] http://www.lebenshilfe.de/de/presse/2014/artikel/fussball-wm-id-760892248.php?listLink=1

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Quelle:
Pressemitteilung: 26.06.2014
Herausgeber: Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Leipziger Platz 15, 10117 Berlin
Peer Brocke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 / 20 64 11 -140, Fax: 030 / 20 64 11 -240
E-Mail: presse@lebenshilfe.de
Internet: www.lebenshilfe.de; www.lebenshilfe-aktiv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2014