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SPORT/335: Projekt mit Rollstuhl - Schüler erleben Sport völlig neu (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 27 / 6. Juli 2010
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Projekt mit Rollstuhl: Schüler erleben Sport völlig neu

Deutsche Telekom initiiert Schulprojekt mit Rollstuhlbasketball und Goalball bundesweit an jährlich rund 150 Schulen


Am 7. Juli 2010 startet die Weltmeisterschaften im Rollstuhlbasketball, die bis 17. Juli in Birmingham stattfinden. Mit dabei ist auch die deutsche Damen-Nationalmannschaft. Welche Anforderungen diese schnelle Sportart mit Rollstuhl und Basketball an die Athleten stellt, können Schülerinnen und Schüler zeitgleich an weiterführenden Schulen in Deutschland selbst erleben. Im Rahmen des Schulprojekts "Neue Sporterfahrung" der Deutschen Telekom werden an jährlich rund 150 weiterführenden Schulen die Sportarten Rollstuhlbasketball und Goalball unterrichtet.

Das Förderprojekt tourt noch bis zum 28. Juli durch insgesamt 70 Schulen in Baden-Württemberg. Nach den Sommerferien kommt die "Neue Sporterfahrung" nach Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Zum WM-Auftakt der Rollstuhlbasketballer am 7. Juli werden die Schülerinnen und Schüler der Insel-Hauptschule Pforzheim ihr erstes Spiel absolvieren.

Zuvor haben seit Oktober 2009 bereits rund 20.000 Jugendliche an bisher 50 Schulen in Baden-Württemberg und 70 Schulen in Nordrhein-Westfalen mit Begeisterung und großem Engagement erste Erfahrungen im Rollstuhlbasketball und Goalball gemacht. Im Rahmen eines Projekttags werden die beiden paralympischen Disziplinen in den Sportunterricht integriert. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, wie koordinativ anspruchsvoll die Beherrschung eines Rollstuhls mit Ball und wie ungewohnt eine Orientierung ohne Sehvermögen ist.

Das Projekt führt die Deutsche Telekom in Kooperation mit dem Deutschen Behindertensportverband und dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband durch. "Rollstuhlbasketball und Goalball sind beispielhafte Sportarten, die Spaß machen, junge Menschen über den Sport für besondere Lebenssituationen sensibilisieren und das gegenseitige Verständnis bei der gemeinsamen sportlichen Betätigung in den Mittelpunkt rücken", sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands. "Genau diese Brücken machen Förderprojekte wie die 'Neue Sporterfahrung' der Deutschen Telekom so wertvoll für unsere Gesellschaft."

Unter Anleitung erfahrener Übungsleiter lernen nicht behinderte Jugendliche den Umgang mit dem Rollstuhl und werden auf das schnelle und athletische Spiel mit Rollstuhl und Basketball vorbereitet. Den Abschluss bildet ein Rollstuhlbasketballspiel. Ulf Mehrens, Vorsitzender des Deutschen Rollstuhl- Sportverbandes, sagte: "Gerade technisch anspruchsvolle Sportarten wie Rollstuhlbasketball werden in der Öffentlichkeit oft unterschätzt. Solch ein Projekttag mit außergewöhnlichen Sportarten ist eine wertvolle Erfahrung für junge Menschen." In den Schulen ist überwiegend ein Mitglied der Nationalmannschaften vor Ort und steht mit Rat und Tat zur Seite.

Um ein völlig neues Erleben von Sport geht es auch bei der paralympischen Disziplin Goalball. Das Spiel wurde ursprünglich für Sehbehinderte entwickelt. Ziel ist es, rein über Gehör und Tastsinn einen mit einer Klingelkugel versehenen Ball in das gegnerische Tor zu befördern und das eigene Gehäuse zu verteidigen. Unter der Anleitung von erfahrenen Übungsleitern im Goalball machen die Schüler mit verbundenen Augen die Erfahrung, wie schwer Orientierung und sportliche Aktivität ohne Sehkraft zu koordinieren sind.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 27 / 6. Juli 2010, S. 29
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2010