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SPORT/371: Special Olympics Deutschland feierte in Berlin das 20-jährige Bestehen (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 44 / 1. November 2011
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

SOD-Präsident Mittler: "Wir sind mitten in der Gesellschaft angekommen"

Special Olympics Deutschland feierte in Berlin das 20-jährige Bestehen


(DOSB-PRESSE) Mit einem Festabend hat Special Olympics Deutschland (SOD), die Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, in der vorigen Woche in Berlin ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Unter dem Motto "20 Jahre Special Olympics Deutschland - 20 Jahre Leidenschaft, Begeisterung und Gemeinschaft" begrüßte SOD Special-Olympics-Athletinnen und -Athleten und rund 250 geladene Gäste im Hilton Berlin Hotel am Gendarmenmarkt. Die Festrede hielt DOSB-Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper.

"Was damals am 3. Oktober 1991 mit der Gründung in Würzburg als zartes Pflänzchen begann, hat sich zu einer stattlichen Sportorganisation für geistig und mehrfach behinderte Menschen entwickelt, nach deren Regelwerk mittlerweile mehr als 40.000 Menschen regelmäßig Sport treiben", sagte Gernot Mittler, Präsident von Special Olympics Deutschland. "Heute können wir mit Stolz, doch nicht selbstzufrieden, feststellen: Wir sind mitten in der Gesellschaft angekommen. Special Olympics gibt es als Landesverband inzwischen in 14 der 16 Bundesländer, wir gehören zur deutschen Sportfamilie, bei den Weltspielen von Special Olympics International stellen wir jeweils eine der größten Delegationen."

Das alles, ergänzte Mittler, sei nur möglich gewesen, "weil wir in den vergangenen 20 Jahren Menschen um uns scharen konnten, die sich mit außergewöhnlichem Engagement, großer Fachkenntnis und viel Herzblut der Sache und vor allem unseren Athletinnen und Athleten verschrieben haben. Dies reicht von den Familienangehörigen und Betreuern über die Coaches und die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter bis hin zu den Volunteers, Partnern, Paten, Unterstützern und Sponsoren. Die Special Olympics-Familie bekommt immer mehr Zulauf, sie wächst und gedeiht", so Gernot Mittler. Jährlich finden bundesweit mehr als 180 Special Olympics-Veranstaltungen statt. In diesem Jahr wurden von den jeweiligen Landesverbänden insgesamt sechs Regionale Spiele organisiert mit insgesamt fast 5.000 Athletinnen und Athleten. Höhepunkte sind die sich alljährlich abwechselnden Nationalen Sommer- und Winterspiele. Waren es bei den ersten National Summer Games 1998 in Stuttgart noch 1.000 Beteiligte, so werden vom 21. bis 26. Mai 2012 in München etwa 4.500 Athletinnen und Athleten zu den Nationalen Sommerspielen erwartet. 20 Sportarten werden ausgetragen, es gibt ein umfangreiches Rahmenprogramm - die Veranstaltung wird dann eine der größten Multisportveranstaltungen in der Bundesrepublik sein.

"Doch Weltspiele, Nationale Spiele und auch Regionale Spiele sind mittlerweile nur noch ein Bestandteil unserer Arbeit", erläutert SOD-Geschäftsführer Sven Albrecht. "Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, verstehen uns als Alltagsbewegung. Es geht uns darum, vor Ort dauerhafte Sportmöglichkeiten zu schaffen und gesellschaftliche Prozesse anzuschieben. Wir wollen uns daran messen lassen, ob wir die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung und das Miteinander vor Ort kontinuierlich verbessern."

Seit 2007 ist Special Olympics Deutschland als Verband mit besonderen Aufgaben Mitglied im DOSB und positioniert sich als Schnittstelle zwischen dem organisierten Sport und den Menschen mit geistiger Behinderung und deren Einrichtungen. 861 Mitgliedsorganisationen - vor allem Einrichtungen, Werkstätten, Vereine - gehören dem Verband mittlerweile an.

Special Olympics ist mehr als Sport: SOD steht heute auch für Themen, Programme und Projekte wie das Gesundheitsprogramm HealthyAthletes, Unified Sports (gemeinsames Sporttreiben von Menschen mit und ohne Behinderung), das Familienprogramm, kontinuierliche Arbeit im Volunteering, in der Fortbildung und Wissenschaft. Der Verband bringt sich aktiv ein in die öffentliche Diskussion um die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung, vor allem im Hinblick auf die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung.


Inklusion ist das Ziel

Für Special Olympics Deutschland heißt das strategische Ziel Inklusion. "Das ist unsere Aufgabe und unser Ziel: Mitzuhelfen, dass in dieser Gesellschaft ein jeder und eine jede entsprechend den persönlichen Fähigkeiten die Chance und Möglichkeit der vollen Teilhabe erfährt. Niemand soll aufgrund seiner Behinderung ausgegrenzt werden", sagte Gernot Mittler.

"Ausgehend von der UN-Konvention ist es für SOD von zentraler Bedeutung, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt entscheiden, wann, wo, wie und mit wem sie ihren Sport betreiben. Das reicht von behinderungsspezifischen bis hin zu inklusiven Angeboten in lokalen Sportvereinen. Dabei setzt SOD auf das verstärkte Zusammenwirken mit dem DOSB, den Sportverbänden und -vereinen und kann dabei auf eine vielgestaltige und kontinuierliche Zusammenarbeit in vielen Bereichen - beispielsweise mit dem DFB - aufbauen", sagte Mittler.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 44 / 1. November 2011, S. 13
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. November 2011