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SPORT/386: Sporthilfe - Höhere Prämien für Paralympics-Medaillen (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 35 / 28. August 2012
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Sporthilfe: Höhere Prämien für Paralympics-Medaillen



(DOSB-PRESSE) Die Stiftung Deutsche Sporthilfe und der Deutsche Behindertensportverband haben gemeinsam die Prämien für deutsche Medaillengewinner bei den Paralympics in London festgelegt. Der Gutachterausschuss der Sporthilfe auf seiner gestrigen Sitzung und das Präsidium des DBS in der vergangenen Woche haben diese Regelung einstimmig verabschiedet.

"Wir freuen uns sehr, mit Hilfe der Bundesliga-Stiftung die Prämien gegenüber den Spielen in Peking vor vier Jahren noch einmal deutlich anheben zu können", sagte Dr. Michael Ilgner, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Sporthilfe. "Wir sind darauf angewiesen, die Finanzierung aus eigener Kraft sicher zu stellen - wir bekommen für die Prämienfinanzierung keine staatlichen Mittel."

Gemeinsame Anstrengungen der Deutschen Sporthilfe, des Deutschen Behindertensportverbandes und der DFL Deutsche Fußball Liga mit der Bundesliga-Stiftung ermöglichen eine weitere Steigerung der Medaillenprämien für Athletinnen und Athleten bei den Paralympics 2012 in London vom 29. August bis 9. September. Die neu gestaffelten Prämien betragen: Gold 7.500 Euro, Silber 5.000 Euro, Bronze 3.000 Euro (bislang 4.500 Euro, 3.000 Euro, 1.500 Euro). Begleitläufer erfolgreicher paralympischer Athleten erhalten ebenfalls die Erfolgsprämie.

"Diese erfreuliche Anhebung ist eine Wertschätzung der sportlichen Leistungen aller Menschen mit Behinderung und somit ein Schritt zur Gleichbehandlung und Gleichstellung behinderter und nichtbehinderter Menschen", sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher. Rainer Schmidt, siebenmaliger Paralympics-Teilnehmer im Tischtennis, sagte: "Die Bedeutung des paralympischen Sportes wächst stetig. Berichterstattung, Zuschauergunst und finanzielle Förderung sind so hoch wie nie zuvor. Deutschland braucht leidenschaftlich Sporttreibende mit Grenzen. Und die Sportler brauchen die öffentliche und finanzielle Anerkennung. Die deutliche Erhöhung der Medaillenprämien ist ein großer Schritt." Kurt Gaugler, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Bundesliga-Stiftung, erläuterte das zusätzliche Engagement: "Die Bundesliga-Stiftung sieht sich in der Verantwortung, die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Handicap zu fördern. Das ist ein weiterer Schritt, diesmal auf dem Gebiet des Spitzensports. Die Paralympics werden wieder beweisen: Sport überwindet Grenzen."

Manuela Schmermund, die in London an den Start gehen wird und Paralympics-Siegerin 2004 im Schießsport war, nimmt als Aktivensprecherin des DBS Stellung: "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wieder nur ein Schritt. Es ist der Wunsch, dass wir einen Sport haben, in dem Anerkennung und Wertschätzung für alle gleich sind."

"Wir verstehen, dass Athleten immer das Bestmögliche für sich herausholen wollen, und wir arbeiten täglich dafür, mehr Mittel zu generieren. Aber wir können nur das Geld ausschütten, das wir auch eingenommen haben. Im Vergleich zu Sydney 2000, wo es 1.350 Euro für Gold gab, haben sich die Paralympics-Prämien mit Hilfe zusätzlicher Mittel mehr als verfünffacht. Die Olympia-Prämien sind gleich geblieben", sagte Michael Ilgner.

  • Goldprämien-Entwicklung bei den Paralympics:
  •  
  • | 2000 in Sydney: 1.350 Euro
  • | 2004 in Athen: 3.800 Euro
  • | 2008 in Peking: 4.500 Euro
  • | 2012 in London: 7.500 Euro
    (50 Prozent der seit dem Jahr 2000 aktuellen Olympiaprämie von 15.000 Euro)

Ziel sei, Leistung angemessen zu honorieren, wenn die Gesamtfinanzierung sichergestellt sei, wie in diesem Fall dank der zusätzlichen Hilfe der Bundesliga-Stiftung. Wichtig sei auch, nicht auf singuläre Maximalprämien zu schauen, sondern eine kontinuierliche, nachhaltige Förderung zu garantieren, gerade bei der Verbindung von Spitzensport und Ausbildung oder Beruf. Die durchschnittliche Gesamtförderung der Paralympics-Athleten aus Mitteln der Sporthilfe und des DBS ist seit Sydney 2000 signifikant ausgebaut worden und liegt über der durchschnittlichen Sporthilfe-Förderung für Olympiasportler wie auch für andere nicht-olympische Sportarten. Damit werden, wie zwischen Sporthilfe und DBS beschlossen, die Besonderheiten des paralympischen Sports - teure Ausrüstung, Reisen, Begleitläufer, Betreuung - angemessen berücksichtigt. Von den 150 Aktiven im Paralympics-Team für London 2012 (88 Männer, 62 Frauen) werden 118 aktuell gefördert, weitere 19 wurden ehemals gefördert, zusammen sind das 91 Prozent des Aufgebots. Die durchschnittliche Förderdauer liegt bei 7,5 Jahren. Die Gesamtförderung der aktuell unterstützten Athleten im Paralympics-Team 2012 beträgt bislang 2,63 Millionen Euro, im Schnitt hat jede Athletin und jeder Athlet im Laufe seiner Karriere 22.290 Euro über die Deutsche Sporthilfe erhalten. Nur das Top Team (50 Athleten) betrachtet, steigt diese Durchschnittszahl für die Förderung pro Athlet auf 35.680 Euro.

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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 35 / 28. August 2012, S. 6
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2012