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VERBAND/657: Bethel und regionale Unternehmen kooperieren (Bethel)


Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - 20.07.2010

Bethel und regionale Unternehmen kooperieren

Ein Quereinsteiger startet durch


Bielefeld-Bethel. Einen guten Ausbildungsplatz zu finden ist nicht leicht, schon gar nicht für Jugendliche mit einem Handicap. Abhilfe schafft die Aktion "100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in Nordrhein-Westfalen", an der auch das Berufsbildungswerk Bethel beteiligt ist. Einer dieser Plätze ging in diesem Jahr an Björn Cyllok. Dem 22-jährigen bietet das Ausbildungsprogramm die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Der Start in die Berufswelt verlief für Björn Cyllok holperig. Ursprünglich wollte er Tischler werden, erhielt auch bald eine Lehrstelle. Dann kam der Rückschlag: Seine epileptischen Anfälle häuften sich, schließlich musste er die Ausbildung abbrechen. Durch das NRW-Förderprogramm hat Björn Cyllok eine zweite Chance erhalten, kann wieder ein Ziel ins Auge fassen. Das Berufsbildungswerk Bethel schloss mit ihm einen Ausbildungsvertrag ab, stellte ihm einen Ausbildungscoach an die Seite und koordinierte die Ausbildung. Deren praktischer Teil findet in einem Unternehmen der regionalen Wirtschaft statt, hinzukommen der Unterricht in einem Berufskolleg sowie vielseitige Förderangebote im Berufsbildungswerk Bethel. "Wir stehen sowohl den Auszubildenden als auch den Betrieben mit Rat und Tat zur Seite", betont Bernd Krey, Leiter des Berufsbildungswerks Bethel. "Dabei beantworten wir Fragen zu einer behindertengerechten Ausbildung, erklären, wie man Fördermöglichkeiten beantragt, und helfen bei Problemen im Arbeitsalltag."

Zum Fachlagerist ausgebildet wird Björn Cyllok jetzt bei der Firma Karl Brand KG, einem Fachgroßhandel für Gebäudetechnik in Gütersloh. Als "Quereinsteiger" konnte er mitten im Ausbildungsjahr anfangen. Auch seine Epilepsie schränkt ihn mittlerweile nicht mehr ein. Dank entsprechender Medikation im Epilepsie-Zentrum Bethel ist er anfallsfrei. "Das Lager hier ist zwar richtig groß, aber ich habe mich schnell zurecht gefunden", sagt Björn Cyllok zufrieden. Nach und nach lernt er jetzt die verschiedenen Bereiche kennen, etwa den Warenein- und -ausgang oder den "Abholexpress". Dort hat er auch selbst Kontakt zu den Kunden. "Im Moment arbeite ich in der Kommission", erläutert der junge Mann. "Das bedeutet, dass ich Waren zuordnen, verpacken und für die Versendung weiterleiten muss." Klingt einfach, aber die Eckdaten lassen eine Herausforderung erahnen: Das Lager umfasst 27 000 verschiedene Artikel, die sich viele Meter bis unter das Dach der riesigen Halle stapeln.

Jeden Tag werden 4 500 Artikel, vom kleinen Rohrbogen bis zur kompletten Therme, auf den Weg zu regionalen Fachhandwerksbetrieben geschickt. Hier sind Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gefragt. "Schließlich versenden wir im Laufe des Tages stundenaktuell. Außerdem müssen Online-Bestellungen bis 22 Uhr am nächsten Morgen um sieben Uhr geliefert werden", so Marc Hampusch, Betriebsleiter bei Karl Brand. Hohe Anforderungen, mit denen Björn Cyllok aber gut umgehen kann. Weil ihm seine Arbeit richtig gut gefällt, will er sich nach seiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik weiterbilden lassen.


Für Menschen mit Behinderung nehmen die Chancen auf einen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt deutlich zu, wenn der praktische Ausbildungsteil in einem Unternehmen der freien Wirtschaft stattfinden kann. Deshalb ist das Berufsbildungswerk Bethel stets auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern. Interessenten können sich unter Tel. 0521 - 144 4707 informieren.


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Quelle:
Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel vom 20.07.2010
Zentrale Öffentlichkeitsarbeit
Dankort, Quellenhofweg 25
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/144-3599, Telefax 0521/144-5214
E-Mail: pr.information@bethel.de
Internet: www.bethel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2010