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GESUNDHEIT/732: GEK-Pflegereport zeigt Handlungsdruck und verfehlte schwarz-gelbe Reform


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 28. November 2012

GEK-Pflegereport zeigt Handlungsdruck und verfehlte schwarz-gelbe Reform



Zur Veröffentlichung des GEK Pflegereports am 27.11.2012 erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik:

Die Weiterentwicklung der Finanzierung der Pflegeversicherung wurde lange verschlafen. Das rächt sich jetzt - nicht zuletzt durch die steigende Höhe des zu zahlenden Eigenanteils an den Pflegekosten. Seit Jahren werden die Versicherungsleistungen nicht dynamisiert. Die Pflegeversicherung geht fälschlicherweise davon aus, dass es in dieser Zeit keine Preissteigerung und Mehrkosten gab und gibt. Dem ist aber nicht so und somit zahlen die Versicherten am Schluss die übrige Zeche. Die schwarz-gelbe Pflegereform hat es nicht besser gemacht. Mit der Einführung des Pflege-Bahr wird lediglich der Anschein erweckt, die Wunderpille zur Absicherung bei Pflege im Alter sei gefunden.

Unser Modell der Grünen-Pflege-Bürgerversicherung trägt tatsächlich zu Lösung des Problems bei. Trotz regelmäßiger Anpassung an die Lohn- und Preisentwicklung und trotz verbesserten Leistungen durch die Einbeziehung der an Demenz Erkrankten in die Pflegeversicherung wird die Pflege-Bürgerversicherung mit einem Beitragssatz von etwa 1,75 Prozent auskommen. Auch zukünftig wird der Beitragssatz in der Grünen Pflege-Bürgerversicherung von knapp über drei Prozent überschaubar bleiben.

Darüber hinaus müssen wir auch in der Versorgung umsteuern. Alternative Wohn- und Pflegeangebote sind auszubauen, damit jeder so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden verbleiben kann. Wir müssen mehr in die geriatrische Rehabilitation investieren, damit die Pflegebedürftigkeit gar nicht erst eintritt oder gemindert werden kann. Erklären sich pflegende Angehörige zur Übernahme der Pflege bereit, dann brauchen sie Unterstützung und Entlastung und das wird uns als Gesellschaft etwas kosten. Solidarität ist nicht umsonst, aber auch keine Einbahnstraße.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. November 2012, Nr. 1065/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2012