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MEDIEN/384: Desaströse Zahlen zum Frauenanteil bei der Filmförderung


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 18. Juni 2015

Desaströse Zahlen zum Frauenanteil bei der Filmförderung


Zur Offenlegung der Bundesregierung von Zahlen zur Benachteiligung von Frauen in der Filmförderung erklären Tabea Rößner, Sprecherin für Medienpolitik und Kreativwirtschaft, und Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik:

Die Zahlen eröffnen eine neue Dimension davon, wie stark Regisseurinnen benachteiligt werden. Das geht auf eine Antwort der Bundesregierung auf die mündliche Frage für den Förderzeitraum 2013-2014 zurück, die erstmals auch die Zahl der jeweiligen Einreichungen enthält. Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Dass 2013 lediglich eine einzige Koproduktion mit Beteiligung einer Regisseurin unter den sechs eingereichten Projekten gefördert wurde, zeigt das ganze Ausmaß der Benachteiligung. Bei den Regisseuren waren 16 von 33 Einreichungen erfolgreich. Ähnlich drastisch fallen die Zahlen bei deutschen Produktionen aus: 2013 wurden nur neun der 33 eingereichten Projekte mit Regisseurinnen gefördert - gegenüber 48 von 105 Projekten mit Regisseuren. Die Förderquote liegt jeweils bei den Projekten mit Regisseurinnen deutlich unter der von den Vorhaben mit Regisseuren.

Erschreckend sind auch die Zahlen bei der automatischen Filmförderung des Deutschen Filmförderfonds. Sowohl 2013 als auch 2014 handelte es sich bei mehr als 90 Prozent der geförderten Koproduktionen um Filme mit Regisseuren. Offensichtlich gehören hier die Vergabekriterien auf den Prüfstand. Es ist dringend an der Zeit, dass die Beauftragte für Kultur und Medien ihr Versprechen wahr macht und die Ursachen für die Benachteiligung von Frauen in der Filmbranche aktiv bekämpft. Es genügt nicht, Studien zu dem Thema zu fördern. Es muss endlich etwas getan werden.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Juni 2015
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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